GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor
gehörst nicht in eine Arbeitstunika. Du solltest eine Seidenschnur tragen und die Füße eines Mannes küssen und lecken.«
Ich lächelte.
»Willst du denn gestohlen werden?« fragte ich.
»Nein«, antwortete sie, »ich würde, jedenfalls zur Zeit, lieber bei der Kette bleiben.«
»Ich verstehe.« lächelte ich.
Sie rückte den Wassersack auf ihrer Schulter zurecht. Es würde ein steiler Anstieg aus dem Tal werden.
»Wenn wir außerhalb der Verteidigungslinie oder in ihrer Nähe sein werden«, fragte ich, »besteht da nicht die Gefahr, dass die Kette angegriffen wird?«
»Warum?« antwortete sie. »Wegen des Vertiefens von Gräben?«
»Es klingt sicher verrückt.« räumte ich ein.
»Männer greifen Arbeitskolonnen selten an.«
»Es freut mich, das zu hören.«
»Etwas anderes wäre es, wenn wir Belagerungsgräben ausheben oder die Mauern einer belagerten Stadt reparieren würden.«
»Das ist verständlich.« sagte ich.
»Ich bin fertig«, verkündete sie, »lass uns gehen.«
Unter Schwierigkeiten wegen der Wassersäcke und unserer Ketten stapften wird durch den Sand den Hügel hinauf. Ich kam als erste oben an und reichte Tupita meine Hand, die sie ergriff und sich daran hochzog, bis sie neben mir stand.
»Du bist verletzt.« stellte sie fest.
»Es ist nichts.«
»Morgen wirst du steifer und wunder sein als heute.«
Ich zuckte mit den Schultern. Von unserem Standpunkt aus konnten wir Männer sehen, den Tank und das Zelt des Aufsehers auf seinem Hügel, unsere Gehege am Fuß des Hügels und den Drahtzaun um das Lager. Ich glaube, wir waren beide froh über diesen vertrauten Anblick.
»Wie geht es deinem Rücken?« fragte Tupita.
»Er ist in Ordnung.«
»Der Sand schließt die Wunden.« sagte sie.
Als die Kette zwischen meinen Armen hinter meinem Rücken gewesen war, hatte sie dort eingeschnitten, weil ich mich gewehrt und versucht hatte, um mich zu schlagen. Als ich die Nässe des Blutes bemerkt hatte, hatte ich dann versucht, die Hände an meiner Seite zu halten und mit ihnen zu kratzen und zuzugreifen, aber dann, als wäre ich außerstande, mich unter Kontrolle zu halten, hatte ich doch wieder versucht, die Körper der Männer zu erreichen. Das hatte die Kette wieder in meinen Rücken einschneiden lassen. In der Agonie meiner Unterwerfung, als ich, eine Sklavin mich aus den tiefsten Tiefen meines Bauches den Herren hingab, hatte ich die Schmerzen nicht gespürt. Und wenn ich sie ganz schwach und weit weg doch verspürte, hatte ich sie, glaube ich, bereitwillig akzeptiert, in meiner Frustration und meiner Lust bei den Versuchen, die Männer zu erreichen und doch hilflos in ihrer Hand zu sein. Ich konnte mich aber nicht mehr sehr deutlich erinnern, was alles geschehen war.
»Da ist ein wenig Blut hinten an deiner Tunika.« sagte sie.
Ich sah sie an.
»Keine Angst«, sagte sie, »ich glaube, das lässt sich am Tank auswaschen. Außerdem ist es ja nicht deine Schuld.«
»Es werden keine Narben zurückbleiben, oder?«
»Ja, eitle Sklavin.« lächelte sie.
Solche Narben können natürlich, wenn sie dauerhaft sind, den Wert eines Mädchens auf dem Sklavenblock mindern. Ich schaute zurück in das sandige Tal.
»Denkst du, ich werde oft für das Vergnügen der Kette benutzt werde?« fragte ich.
»Nein.« antwortete sie. »Unser Herr, Ionicus, hat sein Vergnügen gehabt. Du wirst jetzt vermutlich mehr dazu benutzt werden, die Männer der Kette zu frustrieren, als sie zu vergnügen. Die Wache hat gesehen, wie du getanzt und versucht hast, ihnen zu gefallen. Das wird sich im Lager herumsprechen. Sei also nicht überrascht, wenn sie jetzt öfter Gebrauch von dir machen. Ich wäre auch nicht überrascht, wenn du dich in ein oder zwei Nächten mit Lederriemen und Seide im Zelt des Aufsehers wieder findest.«
Ich sah hinüber zum Aufseherzelt. Es war etwa einen halben Pasang entfernt. Er hatte Gewalt über alle Frauen des Lagers. Und natürlich konnte er uns jedem beliebigen anderen Mann zuteilen, so lange er wollte.
»Es ist natürlich klar«, fuhr Tupita fort, »dass wir von Zeit zu Zeit als Belohnung den Ketten zur Verfügung gestellt werden können.«
Ich nickte. So wie Männer uns manchmal Gebäck oder Bonbons zuwarfen, konnten wir natürlich auch anderen zur Verfügung gestellt werden.
»Weißt du noch irgend etwas über die Bestie, die den Aedilen getötet hat?« fragte ich.
»Nein.«
»Oder über die zwei gestohlenen Sklavinnen?«
»Nein.«
»Vielleicht sind sie ja auch weggelaufen.«
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