GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor
sind beide Frauen.«
»Und Sklavinnen.«
»Ja«, stimme ich zu, »wir sind beide Frauen und Sklavinnen.«
Kapitel 25
Im Zelt des Aufsehers
Es war jetzt fast Sonnenuntergang, etwa fünf Tage, nachdem ich im Tal zwischen den Sandhügeln gedient hatte. In dieser Nacht waren mir meine Ketten abgenom men und ich war saubergeschrubbt worden. Mein Haar war zweimal gewaschen und sorgfältig gekämmt worden. Ich war parfümiert. Dann hatte man mich in ein rotes Tuch eingewickelt und zum Zelt des Aufsehers gebracht.
Ich hörte, wie die Wachen die Zeit ausriefen. Im Lager der Schwarzen Kette des Ionicus schien alles in Ordnung zu sein. Ionicus selbst hatte das Lager noch am selben Nachmittag, an dem ich im Tal dienen musste, verlassen, in Richtung Cos, wie es hieß.
Es war ein sehr schöner Abend. Ich stand allein im Eingang des Aufseherzeltes und sah nach Südwesten. Ich trug nur meinen Kragen, Ionicus’ Kragen und um meine Taille einen Lederriemen, an den ein kleines rechteckiges Tuch aus roter Seide geknotet war. Aulus, der Aufseher der Schwarzen Kette des Ionicus, schien an mir Gefallen gefunden haben, genau wie an Tela, die einmal eine reiche, verdorbene freie Frau war, Liera Didiramache aus Lydius im Norden, am Laurius. Sie war das Erste Mädchen und ich das fünfte unserer Sklavenkette gewesen.
Das Licht der Sonne breitete sich wie ein weicher, durchscheinender, goldener Mantel über die Hügel und die Landschaft. Von hier aus konnte ich die Gehege nicht sehen, weder die der Männer noch die der Frauen. Wenn ich um das Zelt herumgehen würde, könnte ich die Mauern Vennas sehen. Ich sah nach Südwesten über das Lager gelände. Von der Höhe, auf der das Zelt des Aufsehers stand, konnte ich die niedrigen Hügel sehen, zwischen denen ich den in Ketten gelegten Herren gedient hatte.
Ich trug immer noch die Male ihrer Benutzung. Ich glaubte nicht, dass sie mich absichtlich verletzt hatten, sie hatten einfach lange Zeit keine Frau gehabt. In ihrer Hast, bei ihrer Stärke und weil sie wussten, dass ich ein Ködermädchen gewesen war, waren sie nicht sehr zart mit mir umgegangen. Es missfiel mir durchaus nicht, wenn ich unmissverständlich und mit meinem ganzen Körper gezwungen wurde zu begreifen, dass ich eine Sklavin war und in den Armen eines Mannes, eines wahren Mannes lag. Manchmal, muss ich gestehen, wollte ich sogar die Peitsche spüren, nicht wegen des Schmerzes, den ich fürchtete, sondern weil ich mich dann beherrscht fühlte, in Besitz genommen und unterworfen. Aber manchmal verlangte es mich auch nach Sanftheit und ich flehte in meiner Hilflosigkeit als Sklavin danach.
Doch auch wenn goreanische Männer dich zart und rücksichtsvoll benutzen, tun sie es doch mit Autorität, wie ich erfreut feststellen konnte. Es gibt niemals irgendeinen Zweifel daran, dass du in ihren Armen bist und wer das Kommando führt.
Ich konnte auch, obwohl es jetzt schlechter zu erkennen war, die Pfosten sehen, zwischen denen der Stacheldraht des Lagerzauns gespannt war. Ich schauderte. Ein Sklave konnte von diesem Draht in Stücke geschnitten werden. Ich verließ den Zelteingang und ging nach links um das Zelt herum. Ich wollte Venna sehen und die Vitkel Aria. Ich hoffte, dass mich keine der Wachen bemerken würde.
Manchmal war ich etwas schüchtern. Das war vielleicht eine Erinnerung an meine Erziehung auf der Erde. Ich wusste es nicht. Sklavinnen dürfen eigentlich nicht schüchtern sein. Das ist etwas für freie Frauen. Andererseits habe ich noch keine Sklavin gekannt, die sich nicht von Zeit zu Zeit, außerhalb der Privatsphäre der Wohnung ihres Herrn, auch schüchtern gezeigt hätte. Bei Sklavinnen zeigt sich Schüchternheit natürlich auf besondere Weise, sie weiß selbstverständlich, dass sie Männern zur Verfügung steht und dass sie keine Kleidung tragen darf, außer sie befehlen ihr es. Außerdem ist es eine Sache, wenn man abends in das Gehege zurückkommt und seine Tunika, vielleicht versehentlich etwas offen steht, nachdem man wie eine Burg belagert und eingenommen worden und man stolz auf seine Attraktivität und sein Sklaventum ist, eine andere aber ist es, einfach draußen in der Öffentlichkeit zu sein und lediglich einen Kragen, einen Lederriemen und ein kleines Stück Seide zu tragen.
Außerdem gibt es natürlich auch objektive Gründe, einem Sklavenmädchen von Zeit zu Zeit etwas Schüchternheit zu erlauben. Ihre Schönheit kann zum Beispiel andere Männer als ihren Herrn erregen und
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