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GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor

GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor

Titel: GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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spekulierte ich.
    Ich schauderte. Allein der Gedanke an die Strafen für solch eine Tat erfüllte mein Herz mit Schrecken. Außerdem gab es in dieser Kultur, in dieser eng beieinander stehenden Gesellschaft und mit ihrem Brandzeichen praktisch keine Fluchtmöglichkeit für ein goreanisches Sklavenmädchen.
    »In Arbeitstuniken und in Ketten, über den Zaun?« fragte Tupita.
    Ich schwieg.
    »Wer, glaubst du, hat sie dann gestohlen?« fragte ich.
    »Ich weiß nicht.« antwortete Tupita.
    »Das Tier?«
    »Das glaube ich nicht«, sagte sie, »aber wer weiß?«
    »Es wird dunkel.« bemerkte ich.
    »Heute Nacht«, sagte Tupita, »werde ich froh sein, hinter den Toren unseres Geheges eingeschlossen zu werden.«
    »Ich auch.« stimmte ich schaudernd zu.
    »Komm mit.« sagte sie.
    »Tupita?«
    »Ja?«
    »Nenn mich bei meinem Namen.«
    »Was ist dein Name?«
    »Tuka.«
    Das war der Name, den die Herren mir gegeben hatten. Es war mein Name, so wie ein Hund einen Namen hat, oder eine Sklavin.
    »Tuka.« sagte sie.
    »Du liebst Mirus.« sagte ich.
    »Ich würde darum betteln, seine Peitsche küssen zu dürfen.« sagte sie.
    »Liebt er dich?«
    »Ich denke nicht, dass er weiß, dass es mich gibt – jedenfalls auf diese Weise.«
    »Er ist freundlich und ein wunderbarer Mann.« sagte ich.
    »Du hast ihm gefallen.« bemerkte sie.
    »Aber ich glaube nicht, dass ich mehr für ihn war, wirklich«, sagte ich, »als ein weiteres Mädchen zu seinen Füßen.«
    »Ich bin sicher, er betrachtete mich nie als mögliche Liebessklavin.« fuhr ich fort.
    Sie sagte nichts.
    »Ich bin nicht einmal Goreanerin.« sprach ich weiter. »Ich bin nur eine Schlampe, die von der Erde hierher gebracht wurde, um einen Kragen zu tragen und meinen Herren bestens zu dienen.«
    »Denkst du wirklich, dass er freundlich ist?« fragte sie.
    »Ja.«
    »Und denkst du, dass er so wunderbar ist?«
    »Natürlich.«
    »Und denkst du, dass er dich immer noch mag?«
    »Ich weiß, dass er es tut.« antwortete ich.
    Ich sah zurück, hinunter in das sandige Tal.
    »Ich habe ihn in Argentum in eine Falle gelockt.« sagte ich und meine Stimme brach, als mir die Ungeheuerlichkeit dieser Tat bewusst wurde. »Ich köderte ihn, von dem ich wusste, wie freundlich er zu mir gewesen war, wie er mir vertraut hatte und brachte ihm Ketten und Knechtschaft und an diesem Nachmittag rettete er mir das Leben.«
    Sie schwieg.
    »Ich werde ihm immer dankbar dafür sein.« sprach ich weiter. »Wäre er nicht gewesen, wäre ich getötet worden.«
    »Hüte dich vor ihm.« sagte sie.
    »Warum?«
    »Warum, glaubst du, hat er dein Leben gerettet?«
    »Weil er besorgt um mich war.«
    »Nein.« sagte sie.
    »Dann aus Mitleid?«
    »Nein.«
    »Aus Begierde?«
    »Nein.«
    »Ich verstehe nicht.« sagte ich.
    »Er wollte nicht, dass die anderen dich töten.«
    »Natürlich nicht.«
    »Er ist Goreaner.« erklärte sie. »Ich weiß nicht, ob du solche Männer wirklich verstehst. Er hat ein langes Gedächt nis. Außerdem, wo du betroffen bist, ist er es nicht. Ich glaube, wenn es um dich geht, reagiert er halb verrückt.«
    »Das verstehe ich nicht.« flüsterte ich.
    »Halt dich von ihm fern.« sagte sie.
    »Ich würde nie versuchen, ihn dir wegzunehmen.« sagte ich.
    »Er ist ein entschlossener, intelligenter Mann.« sagte sie. »Er wird abwarten, bis die Gelegenheit günstig erscheint.«
    »Du brauchst wirklich nichts zu befürchten.« sagte ich.
    »Ich sage das dir zuliebe«, entgegnete sie, » nicht mir zuliebe.«
    »Er hat nicht zugelassen, dass die Männer mich töten.«
    »Warum nicht?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ich schon.« sagte sie.
    »Warum?«
    »Er will dich selbst töten.«
    »Da irrst du dich ganz bestimmt.« flüsterte ich.
    »Hat er Wasser von dir angenommen?«
    »Nein.« gab ich zu. »Er schüttete es auf den Boden.«
    »Hast du nicht bemerkt, dass er dich beim Tanzen nicht einmal ansehen wollte?« fragte sie. »Hast du nicht bemerkt, dass er dich als einziger nicht genommen hat?«
    »Warum nicht?«
    »Er wollte nicht weich werden.«
    Ich sah sie erschrocken an.
    »Deshalb wollte er nicht, dass andere dich töten«, sagte sie, »weil er es selbst tun will.«
    Ich brach beinahe im Sand zusammen.
    »Aber er ist in Ketten.« beruhigte sie. »Ich glaube nicht, dass du wirklich etwas zu fürchten hast. Versuche nur, ihm nicht in die Hände zu fallen.«
    Ich nickte schaudernd.
    »Ich habe nicht völlig verstanden, was du ihm angetan hast«, fuhr sie fort, »und wie du ihn dazu gebracht hast, so

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