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GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor

GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor

Titel: GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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es?« fragte Mina.
    »Dort!« rief Tela verängstigt. »Ein Sleen!«
    Ein Schrecken durchfuhr uns.
    »Es ist wahrscheinlich nicht auf unserer Spur«, sagte Tupita, »bewegt euch nicht!«
    Wir konnten das Tier jetzt neben dem Brunnen sehen, wie es seinen Kopf über das Gras hob. Es sah uns an.
    »Bewegt euch nicht.« sagte Tupita.
    Ich wusste nicht, ob wir uns überhaupt bewegen könnten, so ängstlich waren wir. Der Kopf des Sleen blieb für mehr als zwanzig Sekunden unbeweglich. Wenn wir ihn nicht gesehen und gewusst hätten, dass er dort war, wir hätten ihn nicht bemerkt, obwohl er nur wenige Yard entfernt war. Es ist unglaublich, wie ruhig sich solche Tiere verhalten können. Dann bewegte er sich plötzlich. Er umkreiste den Brunnen. Dann legte er seltsamerweise die vorderen seiner sechs Pfoten auf die Brunnenumrandung, reckten seinen Kopf darüber und spähte anscheinend hinein. Schließlich zog er seinen Kopf wieder zurück und glitt zurück ins Gras.
    Mirus, der auf den zwei Leichen lag, rührte sich. Er stöhnte.
    »Oh, Herr«, klagte Tupita leise, »wach noch nicht auf. Mach keinen Lärm!«
    »Er blutet.« sagte Cara. »Das Tier wird hierher kommen.«
    »Es darf nicht hierher kommen«, entgegnete Tupita, »es könnte den Herrn verletzen.«
    »Und was ist mit uns?« fragte Cara.
    Ihre Handgelenksketten rasselten leise. Bestimmt konnte das Tier das hören!
    »Wir sind nicht wichtig«, erwiderte Tupita, »wir sind doch nur Sklavinnen.«
    Cara stöhnte auf.
    »Nicht aufwachen, Herr«, wisperte Tupita Mirus zu, »lieg still.«
    Ich denke, er konnte sie weder hören noch verstehen. Obwohl ich glaube, dass das Tier uns hören konnte, beachtete es uns nicht. Es schien andere Absichten zu haben.
    Mirus stöhnte und hob seinen Kopf. Er hob auch seinen Körper etwas an. Er war ein sehr starker Mann.
    »Lieg still, Herr«, flüsterte Tupita, »da ist ein Sleen.«
    »Er hat ihn gewittert«, flüsterte Tela, »sieh nur!«
    Das Tier schien jetzt sehr erregt zu sein. Es war neben dem Brunnen und hielt seine Schnauze am Boden. Es umkreiste den Brunnen zweimal und dann noch einmal in einem größeren Kreis. Dann bewegte es sich einen Augenblick lang in unsere Richtung, hielt inne und kam weiter auf uns zu.
    Mirus kroch taumelnd, mit von seinem Kopf herunter tropfendem Blut zu seinem Schwert, das ihm die Bestie abgenommen und neben ihm liegengelassen hatte. Die Klingen der zwei erschlagenen Männer lagen daneben, eine steckte immer noch in ihrer Scheide, die andere war halb herausgezogen.
    »Geh weg! Geh weg!« schrie Tela den Sleen an.
    Die Augen des Tiers glänzten jetzt sehr hell. Es war ein grauer Jagdsleen. Mirus stand unsicher auf seinen Füßen und warf die Schwertscheide weg. Fast wäre er umgefallen, konnte sich aber auf den Füßen halten. Er hatte den Schwertgriff mit zwei Händen gepackt. Er kam taumelnd und aus seinen Wunden blutend auf mich zu. Mir wurde klar, dass er mich umbringen wollte.
    »Da ist ein Sleen hinter dir!« schrie Tupita. »Dreh dich um! Dreh dich um!«
    »Das ist kein wilder Sleen!« schrie Mina.
    Das Tier trug ein Halsband, ein großes Stachelhalsband. Mirus schwenkte herum. Er stand mit blankem Schwert zwischen der Bestie und uns. Tela warf ihren Kopf zurück und schrie wild und schrill und hilflos. Die Bestie betrachtete uns.
    »Das ist Borko, Hendows Sleen!« schrie Tupita. »Er ist gekommen, um uns zu töten!«
    Das Tier hatte uns zweifellos als weggelaufene Sklavin nen verfolgt! Ich erinnerte mich plötzlich, dass in Argen tum von meinem damaligern Herrn, Tyrrhenius, eine Nach frage erwähnt worden war. Bald danach war ich verkauft worden. Ich erinnerte mich auch daran, dass ich barfuss an Aulus’ Steigbügel auf der Vitkel Aria gelaufen war, und so auch Pietro Vacchis Lager betreten hatte.
    »Nein«, sagte Mirus, »er verfolgt eine Spur. Die Spur nur einer Beute.«
    Ich sah, dass der Sleen mich betrachtete.
    »Herr«, rief ich Mirus zu, »beschütze mich!«
    Aber er senkte das Schwert und wich zurück. Er stand nun zwischen der Bestie und Tupita. Borko sah ihn an. Zweifellos erinnerte er sich noch von Brundisium an ihn. Ohne die Augen von der Bestie abzuwenden, nur nach seinem Gefühl, zerschnitt Mirus die Fesseln, die Tupita an das Geländer banden, und danach die an ihren Armen und Beinen.
    »Kümmere dich nicht um mich«, schluchzte Tupita, »lass ihn nicht Tuka töten!«
    Aber Mirus packte sie am Arm und trat zurück.
    »Ich finde das«, sagte er zu mir, »eine akzeptable Rache,

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