GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor
sogar besser als mit dem Schwert oder besser als tausend Stiche, wenn du, meine liebe Doreen oder Tuka oder wie immer deine Herren dich jetzt nennen, du stinkende, wertlose, dralle, verräterische Sklavenschlampe von einem Sleen in Stücke gerissen wirst!«
»Nein!« schrie Tupita.
»Töte sie, Borko, töte sie!« schrie Mirus und zeigte mit seinem Schwert auf mich.
Ich schloss die Augen und schluchzte. Ich spürte, wie die riesige, kalte Schnauze der Bestie unter meinen linken Arm stieß. Ich keuchte und schrie leise auf. Aber die Bestie schien mich nicht angreifen zu wollen. Vielleicht wollte sie vorher meinen Geruch aufnehmen. Wieder rieb sie ihre Schnauze an meinem Körper. Das schien eindeutig ein Ausdruck von Zuneigung zu sein. Ich hatte gesehen, wie sie bei Hendow so etwas getan hatte. Das Tier beschnup perte mich. Dann spürte ich, wie seine große Zunge über meinen Körper leckte.
»Gut, Borko! Gut, Borko!« rief Tupita.
»Töte sie!« schrie Mirus. »Töte sie!«
Borko sah ihn fragend an.
»Also gut, du dummes Vieh«, sagte Mirus, »ich werde es selbst tun!«
Er hob sein Schwert. Sofort änderte sich das Verhalten des Tieres. Es nahm plötzlich eine bedrohliche Haltung ein. Sein Fell sträubte sich, seine Augen blitzten und es knurrte bösartig. Mirus trat erschrocken zurück. Ich glaube, wenn der Sleen ihn nicht aus Brundisium als Freund seines Herrn gekannt hätte, hätte er ihn angegriffen. Jedenfalls schien er den Mann nicht an mich herankommen lassen zu wollen.
»Er beschützt sie!« rief Tupita erfreut. »Sieh doch! Er wird dich töten, wenn du ihr etwas antust! Tritt zurück! Lass sie gehen! Wozu soviel Aufhebens um eine Sklavin?«
Mirus hielt wütend das Schwert in einer Hand. Wenn er es nur ein wenig hob, knurrte Borko ihn an.
»Befreie die anderen Mädchen, Herr.« bat Tupita. »Lass uns gehen, bevor die Bestien zurückkehren!«
Mirus sah sie aufgebracht an.
»Es gab einmal eine Zeit, in der du mich zu deinem großen Vergnügen benutzt hast.« sprach Tupita weiter. »Hast du kein Interesse mehr an mir? Bin ich so unattraktiv geworden? Hast du alles vergessen? Ist es so lange her?«
Mirus gab ein Geräusch von sich, es klang fast wie von einem Tier.
»Sieh dir Tela dort an«, fuhr sie fort, »sie war das Mädchen des Aufsehers. Sieh dir Mina und Cara an! Sie sind beide schön. Du kannst uns alle als deine Schwertbeute mitnehmen!«
Mirus schlug wütend nach Tupita. Sie fiel mit blutigem Mund auf den Pfosten rechts von mir, der das Geländer stützte. Mirus zauderte. Sein Kopf begann wieder zu bluten. Er schwankte.
»Sieh!« rief Tupita und zeigte auf die Wiese.
Mirus sank auf seine Knie. Der Blutverlust hatte ihn geschwächt. Es schien, als könne er kaum noch das Schwert halten. Wir blickten dorthin, wo Tupita hinwies. Eine Gestalt näherte sich uns über die Wiese. Ich erkannte ihn, obwohl er ganz anders aussah, als ich ihn zum letzten Mal gesehen hatte.
»Es ist Hendow!« rief Tupita.
»Ja.« sagte ich.
Aber es war nicht der Hendow, an den ich mich von Brundisium erinnerte. Er hatte dieselbe Statur, dieselben Schultern und starken Arme, aber es war ein bronzefar bener, schlankerer Hendow, schrecklicher und grimmiger als ich ihn gekannt hatte, und er hielt ein blutiges Schwert in seiner Hand.
»Mirus«, rief er, »alter Freund! Was machst du denn hier?«
»Hendow!« antwortete Mirus mit Tränen in den Augen. »Teurer Freund!«
»Du bist verletzt.« stellte Hendow fest.
»Du bist hier willkommen.« entgegnete Mirus schwach.
»Verzeih mir, alter Freund, dass ich dich in Brundisium verstoßen habe.« sprach Hendow. »Ich war ein Narr.«
»Wie hast du uns hier gefunden?« fragte Mirus.
»Ich bin Borko gefolgt.« antwortete Hendow. »Dann hörte ich einen Schrei.«
Das war sicher Telas Schrei gewesen. Andere könnten ihn natürlich auch gehört haben.
»Ihr Herren, lasst uns von hier verschwinden.« drängte Tupita.
»Dein Schwert ist blutig.« stellte Mirus fest.
»Ich traf auf jemanden, der mich nicht durchlassen wollte.«
»Ihr Herren, lasst uns bitte von hier verschwinden!« drängte Tupita wieder.
»Knie nieder.« befahl ihr Hendow mit schrecklicher, wilder Autorität.
Sofort kniete Tupita nieder und war still. Hendow kam zu mir und kauerte vor mir nieder.
»Guter Borko«, lobte er das Tier, »guter Borko!«
Der Sleen drückte seine Schnauze an ihn und leckte über seinen entblößten Arm. Hendow berührte mich sehr sanft am Kopf.
»Bist du in Ordnung?«
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