GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor
die meine Handgelenke in einem Frauengemach in Bokara, Basra, Samarkand oder Bagdad zusammenschnürte? Hatte ich so etwas schon einmal gefühlt, irgendwo, an vielen Plätzen und es auch durch eine Reihe gelebter Leben nicht vergessen? Nein, das wäre ziemlich unwahrscheinlich, sagte ich mir. Andererseits hatte ich wenig Zweifel daran, dass in der Vergangenheit an solchen Plätzen und tausenden anderen das Benehmen vieler Frauen durch solche Instrumente und ihre Verwandten, wie die Rute, den Riemen, die Bastonade bis zur Vollendung verbessert worden war. Irgend etwas in mir schien die Peitsche zu kennen und fürchtete sie schrecklich.
Ich glaubte, das konnte nur aus meiner aufgeschreckten Phantasie herrühren, die mich lebhaft daran erinnern wollte, wie so ein Schlag sich anfühlen würde, aber trotzdem hatte ich den Verdacht, dass mehr dahinter steckte. Ich vermutete, es gab eine Seelenverwandtschaft zwischen der Peitsche und mir, dass wir in mancherlei Hinsicht vielleicht füreinander geschaffen waren, dass ich sie, auch wenn ich sie noch nie gefühlt hatte, als etwas anerkannte, das mir und dem, was ich in meinem geheimsten Herzen war, etwas Respekteinflößendes, Vertrautes und Wichtiges antat.
Ich fühlte, wie der Peitscheriemen zum zweiten Mal meinen Rücken streichelte. Er schien es irgendwie nachdenklich und grübelnd zu tun. Ich wimmerte leise und biss in die nasse Seide. Von meinen Augen tropften Tränen auf den Teppichboden. Ich wimmerte leise, in einem bittenden, um Erbarmen bettelnden Ton. Der Mann kümmerte sich nicht darum.
Ich war sicher, dass ich eine moderne Frau im 20. Jahrhundert war. Aber genauso gut könnte ich nur eine üppige, schöne, barbarische Dienerin in Epidaurus sein oder ein persisches Tanzmädchen, dass in der Gewalt der Kreuzfahrer, in den Zelten der Mongolen gehalten wurde, es interessierte ihn nicht. Er wollte mich buchstäblich schlagen. Wir waren alle Frauen. Ich hatte nicht den geringsten Zweifel daran, dass er mich schlagen würde, wenn ihm der Sinn danach stand. Ich fühlte, dass er mit mir tun würde, was immer er wollte.
»Nein, kleine Schlampe«, sagte er dann aber, nahm die Peitsche weg und befestigte sie wieder an seinem Gürtel, »besser später.«
Ich zitterte vor Erleichterung. Ich schluchzte befreit auf. Ich sollte nicht gepeitscht werden! Ich sollte nicht gepeitscht werden! Dann aber schauderte ich plötzlich zusammen. Was könnte er gemeint haben mit »besser später«? Ich sah zu ihm hoch.
»Du köstliches, bedeutungsloses, durchtriebenes, klebri ges, abscheuliches Ding.« knurrte er.
Ich konnte diese Feindseligkeit, diesen scheinbaren Hass auf mich nicht verstehen.
»Bring sie mir aus den Augen«, sagte er zu Taurog, »sonst könnte ich in Versuchung geraten, sie umzu brin gen.«
»Komm, kleine Schlampe.« befahl Taurog darauf.
Er trat vor mich und ich fühlte den Druck der Innenseite des Kragens hinten an meinem Hals, dann links und dann ruckte die Kette. Durch die Bewegung verschob sich der Kragen an meinem Hals. Anscheinend war die Kette doch nicht an einem Ring befestigt, sondern fest an den Kragen angeschweißt. Der Punkt, an dem die Kette befestigt war und ihre Kraft ausübte, befand sich jetzt rechts unter meinem Kinn.
Ich folgte Tautrog auf allen vieren mit dem Stück Seide in meinem Mund. Er zog mich hinter die Kopierer, wo Teibar mich nicht sehen konnte. Dort berührte er mit seinem Fuß meine Arme und Beine an der Außenseite und bedeutete mir so, mich hinzulegen. Ich ließ mich erst auf meine Ellenbogen und dann auf meinen nackten Bauch nieder.
Ich glaube, Taurog sprach nicht viel Englisch. Er hatte mir aber seinen Befehl deutlich gemacht. Ich verstand, während ich auf der kühlen, glatten Fläche vor den Kopierern lag, dass man nicht immer die Sprache eines Mannes verstehen musste, um ihm zu gehorchen, genauso wenig wie er sie benötigt, um dir zu befehlen.
Ich hörte Teibar mit Hercon sprechen, Hercon ging dann weg, später fand ich heraus, dass er meine Sachen aus der Damentoilette holte. Teibar, der für mich der wichtigste meiner Entführer war, blieb bei dem Tisch, auf dem der Attaché-Koffer lag. Ich glaubte zu hören, wie er einige Dinge dort hin- und herbewegte. Nach kurzer Zeit kehrte Hercon zum Tisch zurück. Einen Augenblick später sagte Taurog etwas, wahrscheinlich zu Taurog.
Der zog zweimal leicht an der Kette. Es gab ein leises Klirren der Kettenglieder und zweimal einen leichten Ruck an meinem Kragen. Es war ein Signal
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