GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor
für mich. Taurog machte ein zustimmendes Geräusch, als ich sofort auf alle vier ging. Dann führte er mich zurück zum Tisch mit dem Attaché-Koffer, wo Teibar, der Chef meiner Entführer, den ich am meisten fürchtete, wartete. Ich sah einen Stapel mit meinen Sachen auf dem Boden neben dem Tisch, das Tanzkostüm, meine Börse, meine Kleidung, die ich in der Bibliothek getragen hatte. Das hielt ich für das Resultat von Hercons kurzer Abwesenheit. Jetzt war er wieder da. Taurog sagte etwas zu Teibar.
»Taurog«, sagte Teibar dann zu mir, »ist zufrieden mit dir. Er denkt, dass du ein instinktives Verständnis für Kettensignale haben könntest.«
Mit der nassen Seide im Mund konnte ich nicht sprechen. Ich konnte nur zu ihm aufsehen.
»Das kann durchaus sein«, fuhr er fort, »du bist schließ lich eine Frau.«
Ich sah ungehalten zu ihm hoch. Er holte ein kleines Objekt aus seiner Tasche. Ich glaube, ich hatte ihn schon damit gesehen, beim Haupteingang der Bibliothek, als ich vor ihm geflohen war. Er zielte damit auf den Kleiderstapel am Boden. Ein blendendheller Lichtstrahl fuhr aus dem Objekt, ich schrie auf, halbblind. Als ich wieder sehen konnte, war der Teppich an der Stelle fort und nur noch Asche lag dort.
»Hier ist noch etwas.« sagte Hercon und hob das Ton bandgerät an. Zweifellos waren die Tonbänder auch dabei.
»Lass das und die Musik«, sagte Teibar, »die, die es entdecken, sollen etwas zum Nachdenken haben.«
Hercon legte das Gerät auf den Tisch. Ich zitterte. Ich hatte gesehen, was aus meinen Kleidung auf dem Boden geworden war. Ich kannte die Technik nicht, die diesen Männern zur Verfügung stand. Sie schien aber mächtig und hoch entwickelt. Merkwürdig, sie schien so gar nicht zu der Welt zu passen, von der Teibar gesprochen hatte. Konnte es sein, dass solche Geräte auf dieser Welt nicht erlaubt waren?
Ich sah das kleine Objekt auf mich zielen. Ich schüttelte heftig meinen Kopf, biss wimmernd auf die Seide, Tränen traten mir in die Augen. Ich wusste, sein blendender, intensiver Strahl konnte mich in einem Augenblick mit verzischender Flüssigkeit kochen und zerschneiden.
»Du weißt, was wir tun könnten, wenn wir wollten?« fragte er.
Ich nickte nachdrücklich, mit Tränen in den Augen.
Daraufhin steckte er das Gerät in seine Tasche. Ich brach auf dem Teppichboden zusammen, außerstande, mein Gewicht weiter zu tragen.
»Leg sie auf den Tisch.« sagte er.
Taurog bückte sich, hob mich mit Leichtigkeit auf und legte mich rücklings auf den Tisch neben den Attaché-Koffer. Die Männer schoben die Stühle zurück, so dass sie oberhalb des Tisches standen. Ich sah verschreckt hoch zu Teibar. Er zog die Seide aus meinem Mund.
»Bitte.« weinte ich.
»Hast du die Erlaubnis zu sprechen?« fragte er streng.
»Nein.« flüsterte ich.
»Vielleicht will ich dich nicht sprechen hören.« sagte er.
Er öffnete das Stück Seide, das ich in meinem Mund gehabt hatte, und faltete es ordentlich zusammen. Danach war es ein weiches, feuchtes Päckchen, etwas 6 oder 7 Zoll im Quadrat. Er legte es neben meine linke Hüfte.
»Darf ich sprechen?« fragte ich schüchtern.
Ich merkte plötzlich, dass gar kein Knebel nötig war, um mich zum Schweigen zu bringen. Es bedurfte dazu nur des Willens oder einer Laune von Männern wie diesen hier, um das einfach und effektiv zu bewirken. Solche Männer konnten mich mit einem Wort, einer Geste oder einem Blick zum Verstummen bringen.
»Entferne ihre Glöckchen.« sagte er zu Hercon. »Leg’ ihr Fußketten an. Die Jungfrauen-Ketten.«
»Bitte …« wagte ich zu sagen.
»Sehr gut.« sagte er.
»Was bedeutet das alles?« fragte ich bittend. »Was wollen Sie mit mir machen?«
Ich spürte, wie Hercons starke Finger den Lederriemen an meinem linken Fußgelenk lösten. Ich hörte das Klingen der Glöckchen.
»Wer sind Sie?« verlangte ich zu wissen.
»Teibar.« antwortete er.
Ich schüttelte frustriert den Kopf. Der Kragen lag so eng und schwer um meinen Hals und schränkte seine Bewegung ein. Ich hörte, wie die Kette sich hinter mir bewegte, wo sie über der Kante des Tisches baumelte.
»Aber was sind sie?« fragte ich dringlicher.
»Menschen«, sagte er, »genau wie du, auf deine kleinliche, gemeine Art.«
»Warum hassen Sie mich?« fragte ich.
»Wegen dem, was du bist und was du Männern antun würdest.« sagte er.
»Was?« fragte ich.
»Sie zu zerstören.« sagte er.
»Ich habe nicht vor, Männer zu zerstören.« wehrte ich ab.
»Ich
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