GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor
weiß«, sagte er, »jetzt nicht mehr.«
»Ich verstehe nicht.« schluchzte ich.
Dann spürte ich, wie sich die Glöckchen von meinem Fußgelenk lösten. Hercon gab sie weiter an Teibar, der sie, die Riemen darunter, auf das weiche, feuchte Stück Seide neben mir legte.
»Warum tun sie das?« versuchte ich es noch einmal. »Was sind Sie wirklich?«
»Ich bin Geschäftsmann.« sagte er.
»Was ist Ihr Geschäft?« fragte ich klagend.
»Ich bin Exporteur.« sagte er.
Ich fühlte, wie sich eine stabile Fußkette um mein linkes Fußgelenk schloss, an dem die Glöckchen befestigt gewesen waren. Ein Schloss schnappte zu. Ich zweifelte nicht daran, dass es verschlossen war. Ich nahm an, dass es unterschiedliche Arten dieser Fußketten gab. Diese hier, begriff ich plötzlich, war eine »Jungfrauen-Kette«.
»Was exportieren Sie.« fragte ich weiter.
»Frauen.« antwortete er.
Ich bäumte mich auf, wurde aber sofort mit einem Rasseln der Kette an meinem Kragen zurück auf den Rücken gezerrt.
»Bleib liegen.« befahl er.
Ich sah, wie Hercon einen großen Ledersack hochhob und ausschüttelte. Er war schwer, dunkel, lang und eng. Er hatte Riemen und ein Schloss an einem Ende.
»Ich habe die Maske und das Mittel vorbereitet.« sagte Teibar zu Hercon.
Ich strengte mich an, um den Sack zu betrachten. Hercon faltete ihn dreimal und legte ihn auf den Tisch.
»Du kommst da hinein, mit dem Kopf zuerst, geknebelt und an Händen und Füßen gefesselt«, wandte sich Teibar an mich, »aber selbst wenn du nicht gefesselt wärst, könntest du wegen der Enge darin nur wenig mehr machen, als ein bisschen zu wackeln.«
Ich versuchte aufzustehen, aber eine kegelförmige, steife Gummimaske wurde mir über Nase und Mund gestülpt und mit ihrer Hilfe wurde ich zurück auf den Tisch gedrückt. Taurog hielt mich an den Handgelenken fest auf der Tischplatte. Hercon hielt meine Knöchel. Ich kämpfte. Meine Augen starrten wild über der Maske. Teibar goss eine Flüssigkeit aus einer kleinen Flasche in eine Öffnung mit Gaze an der Spitze der Maske und presste sie fest über meinen Mund und meine Nase.
»Langsam, halt still, kleine Schlampe«, sagte er beru higend zu mir, »kein Grund zu kämpfen. Kämpfen wird dir nichts nutzen.«
Ich versuchte, die Maske abzustreifen, schaffte es aber nicht. Ich wurde festgehalten. Ich wurde hilflos festge hal ten. Meine Kraft, die einer Frau, war nichts gegen die ihre, die von Männern. Ich fragte mich, was das in einer Welt, die der Natur entsprach, bedeutete.
»Atme tief ein.« sagte Teibar.
Ich versuchte, meinen Kopf zu bewegen, wegen der Steife der Maske und weil er sie fest auf mich presste, konnte ich es nicht. Ich versuchte, die Luft anzuhalten. Ich fühlte das Kitzeln eines Tropfens der Flüssigkeit, der von meiner Nase seinen Weg hinunter an meiner rechten Wange fand.
»Tief atmen.« sagte Teibar mit beruhigender Stimme.
Ich kämpfte darum, die Luft anzuhalten. Hercon sagte etwas.
»Komm schon«, sagte Teibar, »du enttäuschst Hercon.«
Ich sah wild zu ihm hoch.
»Tief atmen« wiederholte er, »du willst Hercon doch nicht enttäuschen. Taurog war auch so stolz auf dich. Du willst ihn doch auch nicht enttäuschen. Nicht, nachdem du dich an der Kette so gut gemacht hast. Ich versichere dir, bald wirst du äußerst besorgt sein, Männer in keiner Hinsicht zu enttäuschen.«
Ich musste plötzlich, unter der Maske halb erstickt husten. Ich rang verzweifelt nach Luft in der engen Maske. Es war stickig und bedrückend.
»Gut«, forderte Teibar, »jetzt atmest du langsam, regelmäßig und tief.«
Ich sah über den festsitzenden Gummirand der Maske flehend hoch zu ihm.
»Du weißt doch, das Widerstand zwecklos ist.« bekräftigte er.
Ich schluchzte auf. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich atmete tief ein.
»Gut«, lobte Teibar, »gut.«
Die Maske schien sich mit Schwere zu füllen. Es war wie ein allmähliches Einschlafen, mit meinem ersten Atemzug schwand das Bewusstsein nicht auf einen Schlag. Es war anders. Es ging langsam und sanft vonstatten. Ich atmete tief und langsam regelmäßig ein und aus. Gleich zeitig war es aber auch erbarmungslos und unerbittlich.
»Gut.« lobte Teibar.
Hercon ließ meine Knöchel los. Ich bewegte träge meine Füße. Ich fühlte die Kette um meinen rechten Fuß und versuchte schwach, sie abzustreifen, aber das ging natür lich nicht. Es tat nur an meiner rechten Fußseite und der Innenseite meines linken Knöchels ein wenig weh. Ich konnte die
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