GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor
Ellenbogen, aber er stieß mich mit seiner schuhartigen Sandale zurück in das Sägemehl. Dann drehte er mich damit auf den Bauch.
»Knie nieder.« befahl er.
Ich kniete. Er befestigte die Manschetten wieder an meinen Handgelenken. Er drehte mich um, so dass ich der Menge gegenüber kniete. Er zog die kurze Kette von der horizontalen herunter.
»Aufstehen.« befahl er.
Ich gehorchte.
»Was stimmt mit ihr nicht?« rief ein Mann.
Die Kette zwischen meinen Manschetten war über den unteren Haken der kurzen Kette geworfen. Ich konnte kaum stehen. Ich war erschrocken. Ich blickte zu den Männern. Jeder von ihnen, begriff ich, könnte mich besitzen. Ich war eine Sklavin! Ich konnte besessen werden. Ich konnte ihnen gehören! Sie konnten mit mir machen, was immer sie wollten, ohne Einschränkungen. Sie würden totale Macht über mich haben.
Aber ich war eine Frau von der Erde! So etwas konnte mit mir nicht geschehen!
Dann, als die obere Kette, der Strang der Doppelkette, sich wieder straffte, wurden meine Handgelenke wieder hochgehoben, hoch über meinen Kopf. Wieder konnte ich den Block gerade noch mit meinen Zehen berühren.
Am Ende war ich nicht so gewesen, wie Ulrick es gewollt hatte. Ich hatte mich zu sehr gefürchtet. Ich war nicht frisch und gefügig gewesen. Ich hatte meinen Atem nicht unter Kontrolle gehabt. Ich fürchtete, ich hatte nicht schön ausgesehen. Ich hatte zu viel Angst gehabt, zu viel Angst um wirklich schön zu sein. Ich war zu plump gewesen. Ich hatte es nicht gut gemacht!
Merkwürdigerweise hatte ich Ulrick nicht enttäuschen wollen, der mich, glaube ich, gemocht hatte. Auch wollte ich nicht dafür bestraft werden, dass ich nicht gut gewesen war. Bestimmt hatten sie mit mir mehr Geld verdienen wollen als »zwei«, zwei was auch immer. Ich sah hinunter in die Gesichter. Sie waren Herren und ich war eine Sklavin.
Meine Augen trafen die eines Mannes, eines großen, korpulenten Mannes, mit nacktem Oberkörper, stark behaart, mit gekreuzten Gurten über seiner Brust. Er hatte einen herunterhängenden Schnauzbart und eine lange Narbe auf der linken Seite seines Gesichts. Er war einer der ungehobeltesten, erschreckendsten und hässlichsten Männer, die ich jemals gesehen hatte. Er sah zu mir hinauf und grinste. Auf der rechten Seite seines Munds fehlte ein Zahn.
Ich sah hoch, weg von ihm, zu den Manschetten an meinen Handgelenken. Sie taten wieder weh, mein Körper streckte sich bis zu den Zehenspitzen und wurde angehoben. Meine Zehen und die Rückseite meiner Beine schmerzten. Ich sah hoch zu den Manschetten und zur Kette. Ketten sind so stark. Wir können sie nicht zerbrechen. Der Auktionator war jetzt links hinter mir.
»Gibt es ein weiteres Gebot?« fragte er.
Ich glaube, die Ambivalenz meines Auftritts, wenn er so gewesen war, hatte einige in der Menge verblüfft, genauso wie den Auktionator. Das Haus war still. Ich sah wieder nach unten. Wieder trafen meine Augen die des großen, korpulenten Mannes. Er grinste. Er schien nicht verblüfft. Ich fürchtete, dass er trotz seiner Ungeschlachtheit, seiner Hässlichkeit ein scharfsichtiger Herr war, vor dem ein Mädchen keine Geheimnisse haben könnte. Hastig sah ich weg.
»Werden hier wirklich nur zwei geboten«, forschte der Auktionator, »für diese köstliche Ware?«
Ich fühlte, wie die Peitsche meine Flanke und Taille auf der linken Seite berührte. Dann trat er links neben mich. Er drehte sich und berührte mich zweimal mit der Peitsche.
»Beachtet die Flanke und diesen Bauch.« sagte er.
Ich versuchte, völlig bewegungslos zu bleiben. Die leich ten Berührungen der Peitsche hatten mich doch furcht bar unruhig gemacht. Er ging wieder links hinter mich.
»Es sind zwei geboten worden«, sagte er, »für diese reizvolle barbarische Vergnügungssklavin. Höre ich mehr? Sicher, sie ist nur halb ausgebildet und vielleicht noch nicht vollständig in den Kragen gebrochen. Das leugne ich nicht. Aber sie ist vielversprechend. Ja, das denke ich. Einige von euch, da bin ich sicher, ahnen, dass sie vielversprechend ist.«
Ich wusste nicht, was er damit meinte.
»Höre ich ein höheres Gebot?« fragte er. »Soll ich meine Hand schließen?«
Eine Welle des Zorns fegte plötzlich über mich. Ich, eine Vergnügenssklavin! Absurd! Wie entwürdigend! Wie erniedrigend! Plötzlich wollte ich ihnen beweisen, dass ich keine Vergnügungssklavin war. Ich war eine gebildete, verfeinerte, zivilisierte Erdenfrau! Ich war eine moderne Frau, wenigstens etwas
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