GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor
in der Art! Ich war keine Vergnügungssklavin!
Aber wenn ich in die Gesichter unter mir sah, wusste ich, wenn mich irgendeiner von diesen Männer besitzen würde, müsste ich sie vollständig zufrieden stellen. Ich würde dafür alles einsetzen, all meine Schönheit, mein Charme, meine Anmut, mein Wissen, meine Intelligenz, mein Takt, alles was ich war und hoffen konnte, jemals zu sein. Ich würde ihnen eine perfekte Vergnügungssklavin sein müssen. Und was mich am meisten daran entsetzte, war, glaube ich, dass ich das wollte. Ich wollte Männern dienen und ihnen Vergnügen schenken, um wertvoll für sie zu sein, um geliebt und geschätzt zu werden, um sie glücklich zu machen. Was war ich doch für eine schreckliche Frau, weil ich Männer glücklich machen wollte.
Dann wieder versuchte ich, kalt und hart zu sein, gefühllos wie Stein oder Leder. Ich durfte mir keine Gefühle erlauben! Aber was, fragte ich mich, wenn ich nicht meine eigene Herrin sein durfte? Was, wenn Männer einfach Dinge mit mir machen, mich zwingen würden zu fühlen, weil es sie erfreute, mich gegen meinen Willen zum Nachgeben und zum Zerschmelzen zu bringen? Was, wenn diese Erfahrungen, diese Dinge, von denen ich auf der Erde nicht einmal geträumt hatte, mich dazu brächten, zu sein, was ich am meisten fürchtete, mir keine Wahl ließen, eine Frau in der natürlichen Ordnung?
Dann wappnete ich mich wieder. Ich war keine Vergnügenssklavin. Es gab keine Vergnügenssklavin in mir! Ich stand über solchen Dingen. Ich war meine eigene Herrin. Kein Mann konnte das ändern!
»Au!« schrie ich plötzlich erschrocken, mich wild windend auf, zappelte an den Handgelenksmanschetten, drehte mich mit einer Bewegung der Ketten; dann hing ich mit meinem ganzen Gewicht an ihnen, die Ketten strafften sich, meine Knie waren fast bis zum Bauch angezogen, meine Augen waren geschlossen, ich biss die Zähne zusammen.
Es gab viel Gelächter im Haus. Als ich meine Augen wieder öffnete, wurde mein Körper schon wieder gedehnte, ich stand auf den Zehenspitzen, meine Handgelenke hoch über meinem Kopf in den Manschetten. Ich sah nach unten, über den Bereich der Stehplätze, über die Absperrung. Der große, hässliche, korpulente Kerl war dort, sah grinsend zu mir hoch. Ich wurde glutrot und sah schnell weg. Ich hatte solche eine Berührung nicht erwartet. Es gab noch mehr Gelächter. Mein Körper war purpurrot vor Scham. Den Männern war gezeigt worden, dass ich einen vitalen, lebendigen Körper hatte.
Ich hielt meine Knöchel, Knie und Beine so eng beieinander, wie ich konnte. Ich war erschrocken. Ich erahnte plötzlich schemenhaft, was Männer mit mir tun konnten, wie sie mich aus mir herausnehmen und mich unglaublichen Gefühlen ausliefern konnten, wenn sie, und nicht ich, das wünschten oder wollten. Und wenn ich auf ein so kleines und einfaches Ding schon so reagierte, war es schwierig zu spekulieren, wie ich mich bei eingehen deren, raffinierteren oder länger ausgedehnten Aufmerk sam keiten verhalten würde.
Ich fühlte mich plötzlich schrecklich hilflos und doch auch auf eine Weise begierig. Was wäre, wenn mir nicht erlaubt werden würde, eine schreckliche Vorstellung, unter Androhung schrecklicher Strafen, unter dem Befehl von Herren, nicht erlaubt werden würde, mich gegen die völlige Öffnung für solche Gefühle zu wehren, wenn ich gezwun gen würde, mich zu ergeben und an meiner Unterwerfung auch noch mitzuarbeiten?
Es gab dabei eine Sache, die irgendwie günstig für mich stand. Meine Haut und mein ganzer Körper waren heute Abend viel weniger empfindsam als normalerweise. Ich hatte das schon am Morgen bemerkt. Ich hatte es an meinen Empfindungen auf der Plattform des Ausstel lungsbereichs der Verkaufshalle, am anderen Ende des langen Korridors, bemerkt. Es hatte mit meiner Enttäu schung wegen Teibar zu tun, dass ich immer noch in seinem Bann stand, dass er mich nicht hierher gebracht hatte, als Spaß eines Herren, um mich zurückzubekommen. Ich hatte dann verstanden, dass ich trotz all meiner Hoffnungen ihm am Ende nichts bedeutete, für ihn nur ein weiteres hübsches Erdenmädchen war, dass allein wegen seines Geschäfts hierher gebracht worden war, um den Kragen zu tragen und an der Peitsche zu lecken.
Mein Gefühl der Isolierung war sehr stark gewesen. Mir war plötzlich bewusst geworden, wie allein ich auf dieser fremden, schönen Welt war. Ich stand fast unter Schock und hatte kein Gefühl mehr. Auch heute Abend, besonders in den
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