GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor
ganze Zeit in meiner rechten Hand gewesen. Jetzt war es schweißdurchtränkt. Meine Fingernägel hatten sich tief darin abgedrückt.
Mein Herr holte die Peitsche zurück, stieg auf das Podium und nahm Platz in dem großen Sessel. Er sah auf mich herunter, die Peitsche über seine Knie gelegt.
»Vielleicht, Erdenfrau«, sagte er, »begreifst du jetzt etwas besser deine Stellung auf dieser Welt.«
Ich schauderte.
»Hast du verstanden, Mädchen?«
»Ja, Herr.«
»Steh auf.« befahl er.
Ich stand auf.
»Du darfst dich anziehen.« erlaubte er.
Schnell zog ich das winzige Gewand an und zog es hinunter, soweit ich konnte. Dann stand ich wieder da.
»Ja«, sagte er, »du bist schön.«
»Ich danke dir, Herr.«
Ich errötete vor Freude. Ich war wertvoll. Zweifellos würde ich eine hochgestellte Sklavin sein. Er stand auf.
»Mirus!« rief er.
Mirus war einer seiner Männer. Ich kannte ihn noch aus dem Haus. Er hatte mich in diese Kammer gebracht. Einem Moment später kam Mirus durch die Tür, dort, wo der Teppich endete. Er stellte sich links hinter mich.
»Sie ist reizend, nicht?« fragte ihn mein Herr.
»Ja.« stimmte er zu.
»Magst du dein Gewand?« fragte mich mein Herr.
»Ja, Herr.« antwortete ich.
Ich erinnerte mich daran, dass ich es beim letzten Mal, als er so fragte, gleich darauf wieder ausziehen musste. Er könnte das jetzt wieder tun und ich müsste mich sofort wieder ausziehen, dieses Mal auch vor Mirus. Es ist eine Sache, nackt zu einem Mann gebracht zu werden, eine ganz andere aber, sich selbst vor anderen auszuziehen oder ausgezogen zu werden. Mirus war nicht mein Herr, sondern nur einer seiner Männer. Selbstverständlich würde ich gehorchen müssen, ich war schließlich eine Sklavin. Vor Männer nackt zu sein oder vor ihnen ausgezogen zu werden waren Dinge, mit denen eine Sklavin rechnen musste. Was sollte sie auch sonst erwarten? Schließlich ist sie eine Sklavin. Mädchen werden oft in der Öffentlichkeit ausgezogen, sogar auf öffentlichen Plätzen, weil Herren es lieben, sie zu zeigen. Manchmal gibt es unter den Herren hitzige Diskussionen darum, welches ihrer Mädchen besser ist und es wird ihnen befohlen, sich auf der Stelle auszu ziehen, manchmal müssen sie dort, auf den Pflastersteinen der Plätze, Sklavenposen einnehmen. Die Frage wird dann durch die Meinungen und den Beifall der Zuschauer entschieden und wehe dem Mädchen, das bei solch einem Wettbewerb nur zweite wird! Es ist auch nicht unge wöhnlich, ein Mädchen als Bestrafung nackt auf eine Besorgung zu schicken. In solch einem Fall wird sie oft in einen Eisengürtel gesteckt. Wie ich noch erfahren würde, ist es in Tavernen, besonders denen für das niedere Volk, für Mädchen nichts ungewöhnliches, in der Öffentlichkeit nackt zu sein.
Ich war zu dieser Zeit jedoch noch zu schüchtern, um mich vor Mirus auszuziehen. Das zu tun wäre peinlich und demütigend. Ich war noch keine schamlose Schlampe. Ich hatte noch nie eine Taverne betreten.
Ich begriff, dass meine Einstellung etwas irrational war. Mirus hatte mich schließlich schon nackt gesehen. Eigentlich hatte er mich sogar noch nie angezogen gesehen. Er war übrigens derjenige, der mir in diesem Haus Sklavenhaube und Knebel entfernt hatte. Ihm hatte mein Gesicht gefallen. Er hatte die Stricke von der Decke entfernt, die mich rundherum gefesselt hatte, hatte die Decke zurückgeschlagen und zusammengefaltet, als ob ich ein Geschenk wäre.
»Großartig«, hatte er gesagt, was mich erfreut hatte, »bist du von weißer Seide?«
»Ja, Herr.« hatte ich geantwortet und war vor ihm zurückgewichen.
Er hatte mich dann in den Keller gebracht, hatte die Handfesseln entfernt, mich auf Hände und Knie gestellt und, sie hinter mir verschließend, mich in meine Hundehütte gestoßen. Warum war mir dann der Gedanke daran, dass ich mich vielleicht in seiner Gegenwart ausziehen müsste, peinlich und demütigte mich? Ich war mir nicht sicher. Ich glaube, es war deswegen so, weil ich mich noch nicht endgültig mit meinem Sklaventum abgefunden hatte. Ich war noch keine schamlose Sklavin. Ich war zu dieser Zeit noch nie in eine Taverne gebracht worden. Vielleicht bildete ich mir damals noch ein, dass meine volle Schönheit nur meinem Herrn vorbehalten und nicht für andere bestimmt sei. Natürlich war mir auch zu dieser Zeit immer bewusst, dass Hendow Eigentümer einer Taverne war und dass schon deshalb meine Schönheit nicht nur für ihn bestimmt war, sondern, wenn ihm das passte
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