Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
bewährt hatten. Alle, die sich in Aemilianus' Nähe aufhielten, hatten unter den Überlebenden von Ar-Station hohes Ansehen erworben.
    Es war erstaunlich, was eine ordentliche Mahlzeit und eine vernünftige Nachtruhe bewirkt hatten, auch wenn es nur ein ungemütlicher Schlafplatz auf dem überfüllten Galeerendeck gewesen war. Für die meisten von ihnen war es der erste Schlaf seit Wochen gewesen, der nicht durch einen Alarm oder Postengehen unterbrochen wurde.
    Kurz nachdem wir den Hafen von Ar-Station verlassen hatten, hatte ich mir Marsias' Kapuze vom Gesicht gezogen und den Kopf geschüttelt, erleichtert, die frische und klare Luft des Vosk zu spüren.
    »Ich hatte mir schon gedacht, daß du es bist«, sagte Aemilianus erschöpft. »Dein Entkommen und die Flucht jener schrecklichen Verräterin Lady Claudia wurde nach dem Rückzug der Truppen aus der Zitadelle allgemein bekannt. Der gute Marsias und seine Wächter teilten es mir mit. Außerdem gab es keinen zweiten Krieger wie dich in ganz Ar-Station.«
    »Du hättest dich doch den Cosianern anschließen können«, fügte Caledonius hinzu. »Warum hast du das nicht getan?«
    »Die Mauer mußte verteidigt werden«, erwiderte ich. »Dann führte eines zum anderen.«
    »Hättest du die Mauer nicht so lange gehalten und danach Cos am Tor und auf der Brücke bekämpft, wäre für uns der Tag lange vor Calliodorus' Eintreffen zu Ende gewesen!«
    Mehrere Männer stimmten dem zu.
    »Es war nicht der Rede wert«, lautete meine Antwort.
    An der Backbordseite des Niederganges kniete Shirley, Aemilianus' blonde Sklavin. Sie war nicht mehr so blaß wie zuvor. Als ich sie ansah, fiel mir auf, daß sich auch Aemilianus heute viel besser fühlte und an Kräften gewonnen hatte. Sie war angekettet. Obwohl die Sklavin den Herren von ganzem Herzen liebt und ihr nicht im Traum einfallen würde, von ihm zu fliehen – was auf Gor ohnehin eine absurde Vorstellung wäre, zieht man die Brandzeichen, die Sklavenkragen und die Geschlossenheit der Gesellschaft in Betracht – weiß sie doch, daß sie gelegentlich in Ketten gelegt wird. Dies symbolisiert sein Verlangen nach ihr, daß sie es wert ist, in Ketten gelegt und behalten zu werden. Es symbolisiert natürlich auch seine Macht über sie. Trotz ihrer Liebe gehört sie ihm und bleibt eine Sklavin.
    »Wie geht es meinem alten Freund Callimachus, dem Befehlshaber der Streitkräfte der Voskliga?« fragte Aemilianus den Kapitän. Soviel ich weiß, wird die Voskliga von einem Hohen Rat beherrscht, der sich aus Repräsentanten der Mitgliedstädte zusammensetzt. Wer auch immer dieser Callimachus war, er mußte von diesem Rat in sein Amt eingesetzt worden sein.
    »Er wird an seinem Schreibtisch sitzen, hart an der Arbeit, und seinen administrativen Pflichten nachkommen«, sagte Calliodorus.
    Aemilianus lächelte. »Zweifellos wird er dafür sorgen, daß er in Victoria in der Öffentlichkeit gesehen wird.«
    »Das würdest du an seiner Stelle auch tun«, sagte Calliodorus.
    »Er wird überrascht sein, wenn er von der gestrigen Aktion vor Ar-Station hört.«
    »Zweifellos«, erwiderte Calliodorus. »Aber wir können uns darauf verlassen, daß er eine sorgfältige Untersuchung einleiten wird.«
    Aemilianus lachte.
    Die Ergebnisse dieser Untersuchung würden mit Sicherheit wenig ergiebig sein. Aemilianus sah mich an. »Ich trage dir nichts nach«, sagte er dann. »Ich glaube nicht mehr, daß du ein Spion der Cosianer warst. Es stimmt, ich war mir nicht sicher, wer du warst oder was deine Beweggründe waren. Aber es gibt viele Dinge, die ich noch immer nicht verstehe, zum Beispiel das fehlende militärische Engagement in den vergangenen Monaten.«
    »Es würde vieles klar, wenn du bereit wärst, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, daß es in Ar Verrat gab, und zwar Verrat an höchster Stelle, ein Verrat von ungeheurem Ausmaß.«
    »Noch vor wenigen Tagen wäre dieser Gedanke völlig undenkbar gewesen«, sagte er.
    »Ist er das noch immer?« fragte ich.
    »Nein«, sagte Aemilianus. »Offensichtlich wurde Ar-Station aufgegeben, womit man Cos das Voskbecken und den Fluß überließ.«
    »Wie allgemein klar sein dürfte, liegen meine Sympathien bei Cos«, meinte Calliodorus. »Ich habe bestimmt nichts für Ar übrig. Aber falls Cos glaubt, es könnte jetzt über den Fluß herrschen, dann hat es die Rechnung ohne Port Cos und vor allem ohne die Flußstädte gemacht. Wir Flußbewohner werden weder die Botschafter des Lurius aus Jad noch die des

Weitere Kostenlose Bücher