Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
das cosische Schiff gerammt hatte.
    »Du fragst dich sicher, wo das Schiff herkommt«, sprach mich ein Bürger aus Ar-Station an.
    »Allerdings, ich bin neugierig.«
    »Das ist die Tina aus Victoria«, sagte er. »Ich habe sie oft genug auf Patrouillenfahrt gesehen.«
    »Das ist interessant«, sagte ich. In Victoria befand sich das Hauptquartier der Voskliga.
    »Das weißt du natürlich nicht von mir.«
    »Ich verstehe«, sagte ich.
    In der Nähe des Bugs stand ein dunkelhaariger Mann. Seine Haltung verströmte natürliche Autorität, aber er trug weder Uniform noch Rangabzeichen. Seine Männer wußten auch so, wer er war, und andere hatte es nicht zu interessieren. Er bemerkte uns. Am Bug, ein Stück oberhalb unserer Position, hing ein Stück Segeltuch, das den Namen verbarg.
    »Tal«, sagte er.
    »Tal«, erwiderte ich. »Wenn ich dieses Tuch entfernte, würde ich dann den Namen Tina lesen?«
    Der Seemann warf dem Mann neben mir einen scharfen Blick zu. Anscheinend kannte er ihn von irgendwoher. Zumindest hatte der Bürger kein Problem gehabt, das Schiff zu identifizieren. »Vitruvius?« fragte er.
    »Man kann ihm vertrauen«, sagte der Bürger aus Ar-Station. Dieses Vertrauen hatte ich mir wohl auf der Brustwehr, vor dem Tor und auf der Brücke verdient.
    »Tu, was du willst«, sagte der Seemann.
    Ich hob das Segeltuch ein Stück an und ließ es wieder zurückfallen. Der in archaischen Buchstaben geschriebene Name lautete Tina.
    »Also ist dein Schiff tatsächlich die Tina «, sagte ich.
    Er lächelte. »Es gibt zweifellos viele Schiffe mit diesem Namen.«
    »Und wo ist sein Heimathafen?« fragte ich.
    »Westlich von hier«, sagte er grinsend.
    »Victoria?«
    »Oder in Fina, oder sonstwo.«
    »Diese Flotte, die überraschenderweise keine Flagge zeigt, gehört doch nicht der Voskliga, oder?«
    Er schüttelte den Kopf. »Wir sind eine unschuldige Handelsflotte.«
    »Im Hafen wurde ein cosisches Schiff zerstört«, sagte ich. »Ein anderes wurde schwer beschädigt.«
    »Ja«, sagte er. »Es hat den Anschein, als hätte es im Hafen zwei bedauerliche Unfälle gegeben.«
    »Du nimmst Frauen und Kinder an Bord.«
    »Passagiere.«
    »Manche Leute könnten auf die Idee kommen, daß diese Galeeren der Voskliga gehören«, sagte ich.
    »Was glaubst du, Vitruvius?« fragte der Seemann und lehnte sich auf die Reling.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß diese Schiffe der Voskliga gehören«, sagte Vitruvius. »Wie allseits bekannt ist, ist die Liga neutral. Findest du es nicht auch unwahrscheinlich?«
    »Ziemlich unwahrscheinlich.«
    »Wie heißt du?« fragte ich den Seemann.
    »Und wie heißt du?«
    »Tarl.«
    »Ein weitverbreiteter Name.«
    »Ja«, erwiderte ich. »Vor allem im Norden.«
    »Ich habe auch einen weitverbreiteten Namen, vor allen Dingen im Westen, am Fluß.«
    »Und wie lautet er nun?«
    »Jason.«
    »Und aus welcher Stadt kommst du?«
    »Aus derselben Stadt, die auch der Heimathafen dieses Schiffes ist.«
    »Westlich von hier?«
    »Ja.«
    »Victoria?«
    »Oder Fina oder dergleichen.«
    Ich nickte. »Ich wünsche dir alles Gute.«
    »Ich wünsche dir alles Gute.«
    Jetzt gingen die ersten Männer an Bord des Schiffes. Ich drehte mich um und sah zum Flaggschiff. Aemilianus wurde gerade an Bord getragen. Über unseren Köpfen flogen einige Tarnsmänner, aber keiner schoß.
    Ich sah zu, wie die Bewohner von Ar-Station auf die Schiffe verladen wurden. In der Menge entdeckte ich auch Lady Claudia, ihr waren nun die Hände auf den Rücken gefesselt. Vermutlich hatte sie jemand erkannt, vielleicht sogar der verwundete Marsias. Hinter ihr brachte man die Sklavin Publia ebenfalls an Bord des Flaggschiffs.
    Die bereits an Bord befindlichen Frauen und Kinder erhielten bereits Schiffsrationen. Fünf Galeeren hatten schwer mit Passagieren beladen abgelegt und sie zu den Schiffen gebracht, die vor der Hafeneinfahrt ankerten. Die letzte Ladung behielten sie an Bord und gingen dann ebenfalls vor Anker. Auch die Tina und die Tais hatten Passagiere aufgenommen, waren aber die ganze Zeit an ihren Anlegeplätzen vertäut geblieben. Überall drängten sich die Bewohner von Ar-Station. Ich bezweifelte, daß kein Schiff weniger als hundert Passagiere beförderte.
    Dabei darf man nicht vergessen, daß es sich hier um Flußgaleeren handelte, die schmaler als die Galeeren waren, die das Thassa befuhren. Die Flußgaleeren führen auch niedrigere Mäste als die Thassagaleeren, sie haben in der Regel auch nur einen Mast und führen nicht

Weitere Kostenlose Bücher