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GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Offiziere gewesen waren, an Aemilianus' Seite auf dem Fluß gekämpft hatte, kniete neben ihm nieder. Er drückte ihm den mitgebrachten Stein in die Hand. Aemilianus hielt ihn mit Tränen in den Augen fest. Calliodorus griff nun unter die Tunika und holte einen ähnlichen Stein hervor. Dann führte er beide Steine zusammen, wobei er Aemilianus' Hand stützte, da dieser den Topas kaum halten konnte. Es war verblüffend, wie auf der Oberfläche beider Steine das Bild einer Galeere erschien.
    Ein Soldat, der neben mir stand, brach in Tränen aus.
    Eine blonde, abgemagerte, in Lumpen gekleidete Sklavin wagte es, zwischen den Beinen der freien Männer vorbeizukriechen, bis sie Aemilianus erreicht hatte. Sie berührte sein Bein. Auch sie weinte. Ich erkannte sie wieder, es war Shirley aus dem Audienzsaal der Zitadelle.
    Calliodorus legte Aemilianus' Hände um den Stein und umschloß sie seinerseits mit seinen Händen. Nun berührten sie beide die geeinten Hälften des Topas. »Ich habe den Schwur erfüllt!«
    »Ich danke dir, Kommandant«, sagte Aemilianus leise.
    »Nicht der Rede wert, Kommandant«, erwiderte Calliodorus.
    Noch immer bestiegen Frauen und Kinder die Galeeren. Vom Kai konnte man Rückzugsfanfaren hören. Die Ruderboote und Flöße im Innenhafen drehten um und zogen sich zurück. Die Flagge von Cos wurde von der Brustwehr eingeholt. Kein einziger Bolzen war abgefeuert worden.
    »Ich habe Tage gebraucht, bis ich Port Cos erreichte«, sagte der junge Marcus. »Man hat mich verfolgt. Einmal wurde ich gefangengenommen. Ich konnte entfliehen. Ich reiste nur noch nachts. Ich verbarg mich in den Sümpfen. Es tut mir leid.«
    Aemilianus griff mühsam nach seiner Hand. »Du hast Port Cos erreicht.«
    »Es dauerte einige Zeit, bis wir die Schiffe ausgerüstet hatten«, sagte Calliodorus. »Es tut mir leid.«
    »Solche Vorbereitungen brauchen ihre Zeit«, sagte Aemilianus.
    »Es gab keine Probleme, genügend Mannschaftsmitglieder zu finden«, fuhr Calliodorus fort. »Es gab unzählige Freiwillige. Tatsächlich ist hier kein Mann, der nicht ein Freiwilliger war. Wir mußten sogar Männer abweisen. Die meisten der Matrosen haben mit uns gegen Policrates und Voskjard gekämpft.«
    Aemilianus lächelte. »Gut.«
    »Wir, die wir so weit im Westen leben, hatten nicht erkannt, daß eure Lage so verzweifelt war.«
    Das war bemerkenswert. Soweit ich herausgefunden hatte, befand sich Ars Heer irgendwo im Westen, südlich des Flusses. Ich hätte jede Wette abgeschlossen, daß keiner seiner Soldaten besser über die Lage Bescheid wußte als die Bürger von Port Cos.
    »Wie viele Schiffe hast du mitgebracht?« wollte Aemilianus wissen; es war die Frage eines Kommandanten.
    Calliodorus lächelte. »Zehn aus Port Cos«, sagte er. »Aber als wir den Fluß hinaufsegelten, stießen hier und da ein paar Schiffe zu uns, die ihre Herkunft nicht enthüllen wollten.«
    »Unbekannte Schiffe?« Jetzt lächelte auch Aemilianus. »Die von hier und da kamen?«
    »Genau«, erwiderte Calliodorus, dessen Lächeln breiter wurde. »Wir haben ihre Heimathäfen nie erfahren.«
    »Wie viele sind es?«
    »Fünfzehn.«
    »Diese Schiffe stehen nicht zufällig unter dem Kommando eines gewissen Jason, der aus Victoria stammt?«
    »Man kann von mir nicht erwarten, daß ich über solche Dinge Bescheid weiß«, sagte Calliodorus.
    »Die Voskliga sei gepriesen!« sagte ein Soldat.
    »Sie sei gepriesen!« flüsterte Caledonius.
    »Jedem einzelnen hier muß klar sein«, sagte Calliodorus lächelnd und schob seine Hälfte des Topas wieder in den Beutel, »daß die Voskliga, die auf dem Fluß eine neutrale Macht darstellt und lediglich dafür da ist, auf dem Fluß für Recht und Ordnung zu sorgen, auf keinen Fall in diese Operation verwickelt ist.«
    »Die Voskliga sei gepriesen«, murmelte mehr als nur ein Bürger Ar-Stations.
    Ich löste mich aus der Menge um Aemilianus und begab mich an den Rand des Piers. Insgesamt zählte ich fünfundzwanzig Schiffe. Zehn davon hatten die blaue Flagge gehißt, die ich für die Flagge von Cos gehalten hatte. An den Flaggentauen der anderen fünfzehn Schiffe waren keine Farben zu sehen, soweit ich das erkennen konnte. Als ich den Pier entlangging, fiel mir auf, daß bei einigen Schiffen die Stellen an Bug oder Heck, an denen sonst die Namen standen, mit Segeltuch verhüllt waren.
    Auf dem Rückweg blieb ich vor dem Schiff stehen, das neben der Tais festgemacht war. Es war die zweite Galeere, die in den Hafen eingedrungen war und

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