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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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neue Dunkelheit, die wie ein schwarzer, aufgehender Mond am Horizont über den Schilffeldern erschienen war, hatte ich das vorbereitete Atemrohr genommen und war zu dem Regiment zurückgekehrt. Dem ersten Eindruck nach zu urteilen war sich keiner auf der Sandbank der herannahenden neuen Fliegenschwärme bewußt.
    Das konnte mir nur von Nutzen sein.
    Sollte der neue Sturm sie wie ein Blitz treffen.
    »Hört mal!« rief da ein Soldat entsetzt.
    Mit Zufriedenheit beobachtete ich, wie die Männer aus Ar verzweifelt nach Schutz suchten; sie gruben sich in den Sand ein, zogen Wolldecken über sich, bedeckten sich mit Schilfbüscheln, wickelten sich Kleidungsstücke um Kopf und Augen, begruben den Kopf in den Armen, taten, was sie nur konnten, um sich für die unmittelbar bevorstehende Ankunft ihrer zahllosen kleinen Besucher vorzubereiten, der zeitweiligen Herren des Vosk-Deltas.
    In diesem Augenblick hätte sich ein Larl unbemerkt zwischen den Soldaten bewegen können.
    Ein Mann schrie auf, gestochen von einer Fliege, die kaum mehr als ein Bote der herannahenden Wolke sein konnte. Es ist wie ein Regenguß, dachte ich, zuerst nur ein paar Tropfen, dann sind es schon mehr, dann kommen Sturzbäche herunter, vielleicht sogar eine lange Zeit, bis der Spuk dann schließlich nachläßt, die letzten Tropfen fallen und – wenn man vielleicht schon alle Hoffnung aufgegeben hat – es sich wieder aufhellt. Hier fällt der Regen allerdings horizontal, und er ist trocken und schwarz, und einige der ›Tropfen‹ bleiben und krabbeln umher.
    Es dauerte nur wenige Augenblicke, dann war die Luft voller Bewegung. Diese Bewegungen waren flink und unvorhersehbar, beinahe verschwammen sie ineinander. Und doch bildeten sie keine erkennbare Masse. Es war, als würden diese kleinen, wütenden fliegenden Lebewesen durchsichtige Tunnel durchrasen, die sie voneinander trennten.
    Soldaten schrien gepeinigt auf. Manche warfen sich bäuchlings zu Boden und bedeckten den Kopf mit den Händen.
    Ich tauchte kurz unter, um Fliegen von meinem Gesicht zu waschen. Die meisten der Fliegen, die sich auf einem niederließen, stachen natürlich nicht. Wäre das der Fall gewesen, wären wir bei dem kumulativen Effekt solcher Gifte in wenigen Ehn alle tot gewesen.
    Plötzlich war die Luft erfüllt von schnellen, hin und her flitzenden Körpern, die auf einen niederprasselten und dabei sogar gegeneinander prallten. Ich erhob mich aus dem Sumpf und rannte zusammengeduckt los. In weniger als einer Ehn befand ich mich hinter dem Soldaten, der mit Rence bedeckt reglos auf der Sandbank lag. Ich kniete mich auf seinen Körper, und noch bevor er überhaupt begriff, was da geschah, drückte ich ihm mit meinen aneinandergeketteten Händen den Kopf in den Sand. Jetzt konnte er nicht mehr atmen. Aber er konnte hören. Für einen kurzen Augenblick bäumte er sich auf, lag dann aber still. Ich glaube, mein Gewicht und mein Griff machten ihm sofort die Hoffnungslosigkeit seiner Lage begreiflich. Er konnte nicht atmen, wenn ich es ihm nicht erlaubte. Er wußte, daß er in meiner Gewalt war.
    »Kein Laut«, flüsterte ich. »Oder ich breche dir das Genick.« Es gibt verschiedene Techniken, wie man das bewerkstelligen kann, es kommt auf die Körperkraft an. Da wäre zum Beispiel ein kräftiger Fausthieb oder ein Fußtritt direkt unterhalb der Schädelbasis, oder ein Schlag mit der Handkante oder der Außenseite des Fußes, der den Kopf zur Seite zwingt, was besonders wirksam ist, wenn sich der Körper in einer Position befindet, in der er sich nicht mit dem Schlag bewegen kann.
    Ich hob seinen Kopf ein Stück, nicht so weit, daß sein Mund nicht mehr den Sand berührte, aber immerhin so weit, daß er etwas Luft durch die Nase bekam, vielleicht auch noch durch den Mundwinkel. Sein Gesicht war mit Sand bedeckt; vermutlich hatte er auch Sand in den Augen. Ich stieß seinen Kopf wieder nach unten.
    »Du wirst zehn Ihn in dieser Position verharren«, ließ ich ihn wissen. »Hast du verstanden?« Der Kopf bewegte sich unmerklich. Dann nahm ich die Hände von ihm und zog ihm den Dolch aus dem Gürtel. Mit dem Dolch schnitt ich den Schwertgurt los und entwaffnete ihn. »Du darfst den Kopf heben«, flüsterte ich. »Ein kleines Stück.«
    Er gehorchte und fühlte seinen Dolch an der Kehle.
    »Du!« flüsterte er halb erstickt. Er hatte die Kettenglieder der Handschellen im Nacken gefühlt.
    »Wie heißt du?« fragte ich ihn.
    »Titus.«
    »Also gut, Titus. Wo ist der Schlüssel für die

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