Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
stehenzubleiben. Das Summen wurde nicht leiser. Ich traf auf eine Sandbank, fluchte und zog das Floß darüber. Das Wasser reichte mir hier nur bis zu den Knien, erst dahinter wurde es wieder tiefer. In diesem kurzen Augenblick wurde ich viermal gestochen. Darüber hinaus waren zahllose Insekten auf mir gelandet, ohne mich zu stechen. Ich stieß gegen einen Soldaten, aber er war sofort verschwunden. Ich konnte nicht einmal sagen, ob er wußte, mit wem er zusammengestoßen war. Als ich wieder zum Luftholen nach oben kam, prasselten Insekten gegen die Haube. Ein weiterer Stich traf meinen Nacken. Beim Tauchen wurden die meisten Fliegen abgespült. Möglicherweise hatten sich auch einige, die nicht weiterfliegen konnten, daran festgeklammert.
    Mein Vorstoß nahm nur ein paar Ehn in Anspruch. Dabei versuchte ich die ganze Zeit über sogar, die Schritte zu zählen, damit ich eine ungefähre Ahnung hatte, wie weit ich mich von dem Regiment entfernte. Ich wollte mich tief genug ins Schilf schlagen, um der erneuten Gefangennahme zu entgehen, aber nicht so weit, daß ich den Kontakt verlor. Vor Rencebauern brauchte ich während des Fliegenschwarms, der vermutlich in mehreren Wellen stattfand und mindestens ein paar Ahn, wenn nicht sogar einige Tage dauern würde, keine Angst zu haben.
    Überall um mich herum fühlte ich Rence. Also hatte ich eine gewisse Deckung. Nichts sehen zu können machte mich rasend. Es war durchaus möglich, daß in diesem Augenblick ein Soldat belustigt meine Bemühungen beobachtete.
    Etwas Weiches glitt an meinem Nacken vorbei. Es konnte durchaus eine Mokassinschlange sein. Ich hatte keine Lust, bei Einbruch der Dämmerung noch im Wasser zu sein.
    Ich ballte die Hände, die mir mit Handschellen vor den Körper gebunden waren, zu Fäusten.
    Dann machte ich mich daran, die Haube an dem Floß zu reiben, an einem scharfkantigen Vorsprung. Dabei bemühte ich mich, es in der Höhe des Knebels zu machen, möglichst mein Gesicht zu schützen. Fliegen umschwärmten die Haube und ließen sich darauf nieder. Ich rieb weiter, obwohl meine Wange brannte. Es war sehr schwer, einen beständigen Druck an derselben Stelle auszuüben, aber ich versuchte es, so gut es ging, und glich das Verrutschen der Haube aus. Ich konnte die Reibung fühlen. Ich versuchte, den unteren Haubenrand über den Vorsprung zu stülpen und die Haube herunterzureißen, aber auf diese Weise schnitt ich mir nur in den Hals. Also rieb ich weiter. Ein paar Ehn später konnte ich fühlen, wie sich die Rinde vom Holz löste. Jetzt rutschte das Leder über eine glatte, feuchte Oberfläche, was noch enttäuschender war.
    Ich weiß nicht, wie lange es dauerte, aber plötzlich spürte ich einen kühlen Hauch auf der Haut. Außerdem zeigte sich ein winziger Lichtschimmer im Inneren der Haube. Ich konnte die rechte Innenseite sehen! Und dann kroch eine Stechfliege durch die Öffnung herein und ließ sich auf meiner Wange nieder.
    Ich verharrte reglos, und sie bewegte sich auf das Licht zu und verschwand wieder durch die Öffnung. Sofort nahm ich meine Bemühungen wieder auf, verstärkte sie, rieb die Haube gegen das Holz – und dann riß das Leder.
    Die Haube wies an der rechten Seite eine große Öffnung auf. Im ersten Augenblick war das Licht grell und blendend. Ich konnte die Öffnung sehen, und behutsam stülpte ich ihren zerfetzten Saum über das Holz und senkte den Kopf. Das Floß senkte sich, und die Sklavenhaube wurde zur Hälfte abgerissen. Fast im gleichen Augenblick sah ich, wie ein kleines, von Stechfliegen bedecktes Tharlarion, das kaum größer als einen halben Meter war, von dem Floß ins Wasser sprang. Die Stämme waren mit einer dicken Schicht Fliegen überzogen. Andere schwärmten dicht darüber.
    Schnell erkundete ich meine Umgebung.
    Überall ragten Rencehalme in die Höhe. Von den Soldaten fehlte jede Spur. Auf der einen Seite gab es eine kleine Sandbank. Drei ausgewachsene Tharlarion lagen dort und beäugten mich. Sie waren mit Stechfliegen übersät, aber es schien sie weder zu stören noch ihnen irgendwelches Unbehagen zu bereiten. Sie betrachteten mich durch die dritten, transparenten Augenlider hindurch. Ich schob das Floß tiefer in das Rencefeld, von ihnen fort. Wären sie auf mich zugekommen, hätte ich versucht, mich auf das Floß zu retten. Tharlarion können außerordentlich gefährlich sein, aber der Mensch ist nicht ihre bevorzugte Beute. Außerdem sind sie daran gewöhnt, ihre Beute im oder in der Nähe zum Wasser zu

Weitere Kostenlose Bücher