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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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den Tausenden von Quadratpasang, die das Vosk-Delta maß, auf sie zu stoßen, war eher gering, vor allem wenn man sich bemühte, ihnen aus dem Weg zu gehen. Außerdem muß man wissen, daß die meisten Bauerndörfer Warnzeichen aufstellen. Vor langer Zeit hatte ich einmal ein solches Zeichen mißachtet. Ich hatte nicht die Absicht, diesen Fehler zu wiederholen.
    Da waren die Tarnspäher und cosischen Patrouillen schon gefährlicher.
    Einige Zeit später, während ich am ganzen Körper schwitzte und zugleich zitterte, zog ich die Decke zurück, um mir die Monde anzusehen. Sie schwebten nun klar am Himmel. Die zweite Fliegenwelle war vorbei. Ich hatte es nicht eilig, die relative Sicherheit des Schilfs zu verlassen. Ich hatte Vorräte und konnte, falls das mein Wunsch war, auch von dem leben, was der Sumpf bot. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich sogar für unbegrenzte Zeit im Sumpf leben können.
    Ich beschloß, mindestens zwei oder drei Tage hierzubleiben. Ich konnte eine Pause gebrauchen. Das Schleppen des Floßes, die Schläge und die allgemeine Behandlung hatten mir schwer zugesetzt. Außerdem dürfte die Fliegenplage dann vorbei sei. Bis dahin würde es mir auch wieder bessergehen, die Schmerzen würden verschwunden sein, genau wie die Schwellungen. Eine der größten Gefahren auf feindlichem Territorium ist die Ungeduld. Man muß dort sehr geduldig sein. Mehr als nur ein Mann ist nur wenige Meter vor der Freiheit wieder in Gefangenschaft geraten, weil er unvorsichtig, hastig und unüberlegt handelte. Ein Krieger muß begreifen, daß die letzten paar hundert Meter, das letzte, einladende Pasang, den gefährlichsten Schritt einer gefährlichen Reise darstellen können.
    Ich schaute zu den Monden hoch.
    Zum erstenmal seit Wochen konnte ich mich strecken und bewegen, wie ich wollte. Zum erstenmal seit Wochen war ich nicht mit gefesselten Händen an zwei Pflöcken angebunden.
    Ich hatte gegessen. Ich trug Kleidung. Ich war bewaffnet.
    Die Monde waren wunderschön.
    In ein paar Tagen würde ich nach Norden aufbrechen. Ich hatte Freunde in Port Cos. Oder ich würde mich direkt nach Port Kar begeben.
    Plötzlich mußte ich mich in den Sumpf übergeben.
    Ich zitterte am ganzen Körper, hätte am liebsten die Schmerzen hinausgebrüllt, aber ich schwieg. Ich hätte mich am liebsten am ganzen Körper gekratzt, aber ich blieb reglos liegen.
    Ich war zufrieden.
    Die Monde waren wunderschön anzusehen.

12
     
     
    Noch niemals zuvor war ich einem von ihnen so nahe gewesen. Ich hatte gar nicht gewußt, daß sie so groß wurden.
    Seit fünf Tagen war ich die Handschellen los. Seit drei Tagen reiste ich nach Norden.
    Plötzlich öffnete die Bestie die Schwingen. Ihre Spanne muß fast neun irdische Meter betragen haben.
    Ich hatte das Floß ein paar Meter hinter mir auf einer Sandbank zurückgelassen. Das Renceboot, das ich den Soldaten von Ar abgenommen hatte, war verfault und trügerisch. Es war versunken, noch bevor ich das Rencefeld, in dem ich Zuflucht gesucht hatte, verließ. Das Paddel hatte ich behalten, aber das Floß war so schwer, daß es nur von geringem Nutzen war. Allerdings hatte ich eine weggeworfene Bootsstange gefunden, die sich als ausgesprochen nützlich erwies. Man hatte sie mit Goldlack verziert, der aber an den meisten Stellen abgeblättert war. Davon abgesehen tat sie ihre Dienste.
    Ich hatte die Bestie über dem Rence schweben sehen, kurz bevor sie zur Landung ansetzte und abtauchte. Neugierig geworden, hatte ich das Floß auf die Stelle zugesteuert.
    In diesem Augenblick hatte ich den Schrei der Frau gehört; er war langgezogen, voller Angst und mitleiderregend gewesen.
    Ich war nicht darauf zugeeilt, da mir Vorsicht angebracht erschienen war. Nicht daß ich die Echtheit der Angst der Frau in Zweifel gezogen hätte. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß ein Ködermädchen so überzeugend Angst hätte vortäuschen können. Aber ein solcher Schrei würde einem Mädchen nicht schwerfallen, das von jagenden Rencebauern wie ein Verr an einen Pfahl gefesselt wurde, um gefährliche Beutetiere wie beispielsweise Tharlarions anzulocken. Natürlich benutzen sie dazu nicht ihre eigenen Frauen, sondern für gewöhnlich Sklavinnen.
    Wenn ich es mir recht überlegte, hatte nicht nur reines Entsetzen in dem Schrei gelegen, sondern auch eine besondere Art flehender Hilflosigkeit. Er hatte in mir das Gefühl hervorgerufen, daß die Frau nicht die Aufmerksamkeit von Jägern erwecken, sie verzweifelt auf die Anwesenheit

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