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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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ihrer Beute aufmerksam machen wollte, sondern daß sich überhaupt keine Jäger in der Nähe befanden. Er erweckte den Eindruck, daß sie allein war.
    Ich hatte mich umgesehen. Nichts deutete darauf hin, daß sich hier Menschen aufgehalten hatten, zumindest nicht innerhalb der letzten paar Ahn. Der Sumpfkäfer krabbelt nachts über den Sand, und seine winzigen Spuren sind unverkennbar. Mehrere Fußabdrücke wurden von den Pfaden der Sumpfkäfer gekreuzt. Also waren sie vor der letzten Nacht entstanden. Das Bröckeln ihrer Ränder war ein weiteres Zeichen gewesen, daß mehrere Ahn verstrichen waren, daß sie möglicherweise schon am gestrigen Morgen entstanden waren, wenn nicht sogar am Tag davor.
    Wieder war der klägliche Schrei ertönt. Beim Näherkommen hatte ich dann den kleinen Kopf der Kreatur – klein im Vergleich zum Rest des Körpers – erblickt, der in langen, schmalen, mit Reißzähnen bestückten Kiefern endete. Aus dem Hinterkopf ragte ein langer Fortsatz aus Knochen und Haut, der das Gewicht der Schnauze ausbalancierte und – zog man die allgemeine Scherfälligkeit des Körpers in Betracht – für zusätzliche Stabilität vor allem beim Gleitflug sorgte.
    Ich war aus dem Rence gesprungen.
    Und der Ul, ein geflügeltes Tharlarion, hatte sich umgedreht und plötzlich die Schwingen mit dieser gewaltigen Spanne gespreizt. Dann hatte er sie wieder an den Körper gefaltet.
    Ich war ziemlich beeindruckt. Noch niemals war ich einem Ul so nahe gewesen.
    Es stieß einen zischenden, grunzenden Laut aus. Sein langer, schlangenähnlicher Schwanz endete in einem flachen, spatenförmigen Knochenblatt. Der Schwanz schlug zu, und das spatenförmige Ende ließ Sand in die Höhe spritzen.
    Ein stabiler, etwa fünfzehn Zentimeter durchmessender und ungefähr zwei Meter hoher Pfahl war in den Sand eingegraben worden. Am unteren Ende, etwa einen halben Meter über dem Boden, hatte man einen abgerundeten, einen Meter langen Balken horizontal durch eine in den Pfahl geschlagene Öffnung geschoben. Anderthalb irdische Meter höher gab es einen weiteren, auf die gleiche Weise durchgeschobenen und befestigten Balken, der allerdings etwas länger als der untere war; ihr Durchmesser betrug etwa sechs Zentimeter. Wären sie für einen Mann bestimmt gewesen, wären sie dicker ausgefallen, außerdem wäre der Pfahl länger gewesen.
    In diesem Fall reichten die Kreuzbalken allerdings aus.
    Sie war blond.
    Ihre Füße waren an die unteren Kreuzbalken gefesselt. Ihre Arme hatte man über den oberen Balken gelegt und mit Lederriemen festgebunden, die Hände waren vor den Körper gefesselt.
    Sie warf wild den Kopf zurück – ihr Haar fiel in Höhe des Nackens über das Pfahlende – und stieß einen Schrei aus.
    Das erregte die Aufmerksamkeit des Uls. Es war wenige Meter vor dem Pfahl gelandet.
    Sie hatte mich noch nicht gesehen. Sie kämpfte mit aller Kraft gegen die Fesseln an.
    Wir waren nicht allein auf der Sandbank. Nur wenige Meter entfernt hockte ein langhalsiges Tharlarion. Aber noch viel gefährlicher waren die beiden kurzbeinigen Tharlarion, die in der Nähe des Pfahls über den Sand schlichen.
    Das Mädchen zerrte wieder an den Stricken, ohne jeden Erfolg.
    Ja, dachte ich, sie ist hübsch.
    Man hatte sie den Tharlarion überlassen. Der Haß der Rencebauern mußte so groß gewesen sein, daß sie sie trotz ihres angenehmen Äußeren weder verkauft noch selbst als Sklavin behalten hatten.
    Ich fragte mich, ob sie damit nicht sogar richtig gehandelt hatten.
    Natürlich war das, was man ihr angetan hatte, schlichtweg ein Unding. Immerhin war sie eine freie Frau. Wäre sie eine Sklavin gewesen, hätte ihr Herr schon aus einer Laune heraus so mit ihr verfahren dürfen. Einmal davon abgesehen, daß sich mit einer Sklavin Erfreulicheres anstellen ließ.
    Sie schrie wieder auf und wand sich an dem Pfahl.
    Ja, dachte ich, viel Erfreulicheres.
    Ich malte mir aus, wie sie wohl mit einem Sklavenkragen aussah. Aber dann rief ich mir ins Gedächtnis, daß sie noch immer eine freie Frau war, was sie auf eine gewisse Art und Weise zu etwas Besonderem machte. Auf eine lästige Art und Weise.
    Das Ul mit der langen Schnauze wandte sich dem Tharlarion mit dem langen Hals zu und fauchte drohend. Die Echse schob sich langsam auf ihren paddelförmigen Pfoten zurück in den Sumpf. Dann drehte sie sich um und zog sich halb untergetaucht zurück.
    »Verschwinde! Verschwinde!« brüllte das Mädchen das Ul an.
    Solche Ausbrüche sind natürlich

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