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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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einen kurzen Blick auf sie, eine kleine weiße blonde Person, die sich in panischer Angst einen Weg durch das Schilf bahnte. Es war einfacher, den Weg des Uls im Auge zu behalten, dessen Kopf über die Halme hinausragte. Einmal sah ich den ganzen Körper, der sich, angetrieben vom Schlagen der großen Hautschwingen, mit großer Geschwindigkeit bewegte. Dann war wieder nur sein Kopf zu sehen. Obwohl ich Lady Ina nur selten direkt zu Gesicht bekam, war es eigentlich nicht schwer, ihre Position zu bestimmen. Die Entschlossenheit des Uls verriet sie mir. Ina floh vor der Flugechse. Sie befand sich genau auf ihrer Spur.
    Ich erblickte Ina wieder, als sie sich dem Rand der Sandinsel näherte. Sie watete heran, stürzte, stemmte sich hoch, watete weiter. Sie erreichte festen Boden und blickte sich wild um. Direkt hinter ihr brach das Ul aus dem Schilf. Ina wandte den Kopf und schrie auf. Sie wollte weiterlaufen, stolperte aber und fiel in den Sand, und sofort hatte das Ul sie erreicht und drückte sie mit einer seinem riesigen Krallenfüße in den Boden. Ina wand sich verzweifelt, und die Flugechse griff zu. Dann packte sie auch noch mit dem anderen Fuß zu. Ina war nun so hilflos wie in den Krallen eines Tarns. Sie hob den Kopf Zentimeter vom Sand und schrie.
    Das Ul senkte gerade den Kopf und riß den Rachen auf, als es mich entdeckte und die Kiefer wieder zuklappte. Und dann, aus welchem Grund auch immer – vielleicht erinnerte es sich an das Feuer oder an die Verletzungen, die ich ihm beigebracht hatte, vielleicht wollte es auch nur seine Beute schützen – entfaltete es die riesigen Schwingen, schlug damit, daß Sand aufstäubte und sich das Schilf bog, und erhob sich langsam in die Luft. Mit halb geschlossenen Augen kämpfte ich mich geduckt durch Böen und den wehenden Sand auf die Flugechse zu. Ich griff nicht ihre Krallenfüße an, aus Angst, das Mädchen zu treffen. Dann war ich ganz unter der Bestie.
    Mit ausgestrecktem Schwert sprang ich in die Höhe, und die Klinge bohrte sich in den schlagenden Flügel und durchstieß ihn wie ein Blatt Papier. Das Ungeheuer stieß ein zischendes Geräusch aus, während es mit dem Mädchen in den Klauen weiter in die Höhe stieg. Zusammen mit mir, denn ich hing an dem zerschnittenen Flügel.
    Der Flug war ziellos; die Flugechse stieg in die Höhe, wirbelte umher, Wind wehte durch den verletzten Flügel, der zusätzlich mit meinem Gewicht belastet war. Ich wurde hin- und hergeschleudert. Unter mir zog der Sumpf auf schwindelerregende Weise vorbei. Das Krächzen der Bestie hatte sich zu einem wilden, ohrenbetäubenden Kreischen gesteigert. Die Beute des Uls, deren weiße Glieder in seinen Klauen hingen und deren blondes Haar im Wind flatterte, gab schluchzende, verzweifelte Geräusche von sich. Ich glaube, sie bekam wegen des ständigen Auf und Ab kaum noch Luft.
    Mein Arm rutschte durch den Riß in der Haut. Ich befürchtete, den Halt zu verlieren und in den Sumpf zu stürzen, der mal dreißig Meter und dann wieder nur fünf Meter unter uns lag. Das Ul wollte mich beißen, mich von seiner Schwinge ziehen, und ich trat nach dem langen Rachen. Dabei geriet meine Hand einmal in den Unterkiefer, und es gelang mir im buchstäblich letzten Augenblick, sie zurückzuziehen, bevor die Kiefer wie eine geöffnete Truhe zusammenschnappten. Dann beschrieb das Ul erneut eine unerwartete Kurve, und die Welt drehte sich.
    Als wir wieder eine einigermaßen stabile Lage erreicht hatten, gelang es mir, das Schwert in die linke Hand zu verlagern. Dann stieß ich die Klinge in den Echsenleib, immer wieder. Wegen meiner ungünstigen Position fielen die Stöße eher kraftlos aus, aber ich hörte nicht auf, und das fließende Blut zeigte meinen Erfolg. Dann öffnete sich der Rachen wieder, vielleicht die ganzen anderthalb Meter, und schnappte nach mir.
    Ich versuchte zurückzuschwingen, hatte aber keinen Platz zum Ausweichen. Also stieß ich die Klinge waagerecht zwischen die Kiefer. Sie klappten zu, und die Schwertspitze durchstieß den Oberkiefer, während sich der Knauf im Unterkiefer verkantete. Die Zunge züngelte am Stahl vorbei und schnitt sich dabei, bis sie blutend meine Hand traf. Fauchend raste das Ungeheuer durch die Luft und bemühte sich, den Rachen zu schließen. Das trieb die Klinge nur noch weiter durch die lange Schnauze. Meine Hand kam dabei den gnadenlosen Reißzähnen des Oberkiefers zusehends näher, bis die Parierstange sie aufhielten. Die Echsenzunge stieß gegen meine Hand

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