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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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ich nachdenklich. »Du handelst also mit deiner Schönheit.«
    »Natürlich. Ich werde mich dir unterwerfen, wenn du willst. Ich werde deine Sklavin sein.«
    »Paß auf, was du sagst, wenn du dich nicht selbst formell zur Sklavin machen möchtest.«
    Eine derartige Erklärung ist bindend; sobald sie ausgesprochen ist, ist die Frau unwiderruflich eine Sklavin.
    »Egal, wenn du willst, spreche ich die nötigen Worte aus.«
    Ich schwieg. »Erkennst du mich eigentlich nicht?« fragte ich dann.
    »Sollte ich?«
    »Erinnerst du dich an ein Lager im Sumpf, vor einigen Tagen? Im Südosten, an einem Abend? An einen Gefangenen?«
    Sie betrachtete mich eindringlich. »Du bist das!« schluchzte sie dann auf.
    »Ja.«
    Sie legte stöhnend den Kopf zurück.
    Im Sumpf brüllte ein Tharlarion. Sie hörte es. Ihre Augen waren vor Furcht weit aufgerissen.
    »Vielleicht sollte ich dein Angebot ja annehmen«, sagte ich nachdenklich.
    »Vielleicht?«
    »Ja, vielleicht«, antwortete ich. Ich zog das Messer aus der Scheide, schob es behutsam zwischen ihren Bauch und die drei Riemen, mit denen ihre Handgelenke gefesselt waren. Mit einer Bewegung waren sie durchschnitten und flogen beiseite. Dann stieg ich auf den Querbalken und kümmerte ich mich um die anderen Fesseln.
    »Langsam«, sagte ich und steckte das Messer zurück. Sie stöhnte, als ich ihr linkes Handgelenk nahm und den Arm behutsam über den Balken führte. Dann kam der rechte Arm an die Reihe. Ich hielt sie fest, damit sie nicht zu Boden stürzte. Zweifellos hatte sie Schmerzen. »Halte dich an dem Pfahl fest.« Sie umklammerte ihn. Ich packte sie an den Hüften und hob sie von dem Querbalken herunter. Sie sank auf die Knie und kroch ein paar Schritte zur Seite. Ihre Handgelenke waren natürlich noch immer gefesselt, lediglich die durchtrennten Riemen baumelten herab. Sie erhob sich unsicher auf die Beine und wandte sich mir zu. Es war schwer, in ihren Augen zu lesen. Ich hatte nicht den geringsten Zweifel, daß sie versuchen würde zu fliehen. Und ich würde ihr die Gelegenheit geben.
    »Es wäre nicht gut, wenn die Rencebauern den Pfahl leer vorfänden«, sagte ich. »Ich habe keine Lust, die nächsten Tage oder Wochen damit zu verbringen, sie abzuschütteln. Darum halte ich es für das beste, wenn sie sein Verschwinden natürlichen Ursachen zuschreiben und annehmen, daß ein Tharlarion ihn aus dem Sand gerissen hat, als es an das hübsche Opfer heranwollte, oder daß sich die Strömung verändert hat. Ich werde ihn aus dem Sand ziehen.«
    »Er ist doch viel zu schwer.«
    »Man kann die Schulter unter das Querholz stemmen«, sagte ich. »Das dürfte nicht allzu schwierig sein.«
    Ich wandte mich von Ina ab und kümmerte mich um den Pfahl. Ich stemmte die Schulter unter den Balken, und wie erwartet erwies es sich nicht als allzu schwer, ihn aus dem weichen Sand zu heben. Als er dort der Länge nach lag, blickte ich auf. Ina war verschwunden. Ihre Fußabdrücke verrieten, wo sie den Sumpf betreten hatte. Natürlich konnte sie im Sumpf die Richtung geändert haben. Ich überlegte, welche Route sie vermutlich nehmen würde, verzichtete aber auf eine Verfolgung. Statt dessen zog ich den Pfahl in den Sumpf, watete ein Stück hinein und stieß ihn dann in die Mitte einer vielversprechend aussehenden Fahrrinne. Dann kehrte ich auf die Sandbank zurück und ging weiter in Richtung Floß.
    Ich hatte es noch nicht erreicht, als ich Inas Schrei hörte. Er schallte aus der Richtung, aus der ich gerade gekommen war.
    Wieder ertönte ein Schrei.
    Dann erblickte ich etwa hundert Meter entfernt den Kopf des Uls, das mitten im Rence jagte.
    Wirklich hartnäckig, dachte ich.
    Wasser spritzte laut auf, gefolgt vom nächsten Schrei.
    Das Ul schlug mit den gewaltigen Schwingen und schwebte über dem Rence auf der Stelle.
    Die Schreie verstummten.
    Die Flugechse stieg in die Höhe und drehte suchend ihre Kreise. Ihre Beute mußte sich irgendwo im Schilf verbergen. Sie hatte sie wohl aus den Augen verloren. Dann beobachtete ich, wie das Ungeheuer die Flughöhe veränderte und lautlos auf den Sumpf herabglitt. Als es auftraf, spritzte Sumpfwasser fast zehn Meter in die Höhe. Die Schreie setzten wieder ein. Lady Ina stolperte mit ausgestreckten Händen und wehendem Haar durch den Sumpf. Über dem Schilfgras erhob sich nun wieder der kleine Kopf des Uls, der vogelähnlich neugierig auf- und abhüpfte.
    Ich zog das Schwert und eilte auf die Insel zu, in der Absicht, Lady Ina abzufangen. Ich erhaschte

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