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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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paar der umliegenden Dörfern erkundigen.«
    »Nein!« Sie schwieg. »Es waren gar keine Wegelagerer, die mich hier ausgesetzt haben.«
    »Das dachte ich mir schon. Sie hätten dich verkauft. Da habe ich dich also bei einer Lüge ertappt.«
    Sie drückte sich an den Pfahl. »Ich bin auch kein Rencemädchen«, gestand sie dann.
    »Das überrascht mich nicht.«
    »Und du bist auch kein Rencebauer!«
    »Das ist wahr.«
    »Aber du hast auch behauptet, du kämst nicht aus Ar.«
    »Das ist ebenfalls wahr.«
    »Dann befreie mich!« verlangte sie begierig. »Wir sind Verbündete.«
    Ich sah sie abwartend an.
    »Ich bin eine Spionin. Ich arbeite für Cos.«
    »Und wieso bist du dann hier an diesem Pfahl?«
    »Sie haben ein Rencedorf niedergebrannt«, erzählte sie. »Später wurde das Heer auf der rechten Flanke von den Bauern angegriffen. Sie überfielen auch meine Barke. Meine Wächter ließen mich im Stich, flüchteten in den Sumpf. Man ergriff mich und legte mich nackt in Ketten, obwohl ich eine freie Frau bin! Die Barke wurde angezündet. Dann brachten sie mich in ein Rencedorf. Dort wurde ich in einer muffigen kleinen Hütte tagelang gefangengehalten. Überall waren diese schrecklichen Fliegen. Gestern morgen brachten sie mich dann an diese Stelle.«
    Ich zweifelte keinen Augenblick lang an dieser Geschichte. Die Stange, die ich im Sumpf gefunden hatte und mit der ich mein Floß anstieß, war vergoldet, auch wenn der größte Teil der Lackierung weggebrannt war.
    »Warum haben sie mich nur hierhergebracht?« fragte sie. »Wissen sie denn nicht, wie gefährlich die Tharlarion sind?«
    »Na, eben wegen der Tharlarion«, sagte ich kopfschüttelnd. »Das muß dir doch klar gewesen sein.«
    »Aber warum?«
    »Ein Dorf wurde niedergebrannt.«
    »Ich habe ihnen aber doch erzählt, daß meine Loyalität Cos gehört.«
    »Du hast ihnen vermutlich viel erzählt.«
    »Natürlich.«
    »Mit einem Akzent, der klar auf Ar hinweist?«
    Sie nickte, ohne zu begreifen.
    »Und du hast ihnen gedroht.«
    »Natürlich.«
    »Und ihnen viele Lügen aufgetischt.«
    »Auch das, aber wie sich herausstellte, spielte das alles keine Rolle, denn die Rencebauern können kein Goreanisch.«
    »Wieso denn das?«
    »Sie haben nicht ein Wort zu mir gesagt.«
    »Sie sprechen perfekt Goreanisch«, antwortete ich.
    Sie erbleichte.
    »Immerhin haben sie deinen Status als freie Frau geachtet und dich hier den Tharlarion überlassen.«
    »Aber warum haben sie mich nicht …« Sie verstummte.
    »Als Sklavin behalten?« half ich ihr auf die Sprünge.
    »Ja!«
    »Die Bauern werden ihre Gründe gehabt haben. Die Einäscherung ihres Dorfes, der Wunsch nach Rache, ihr Haß auf Ar.«
    »Aber ich bin doch eine Frau!« protestierte sie.
    »Schon möglich«, erwiderte ich. »Zumindest hast du den Körper einer Frau.«
    »Ich bin eine Frau. Eine richtige Frau, in jeder Beziehung!«
    »Wie kann das sein, da du doch keine Sklavin bist?«
    Wieder zerrte sie wütend an den Lederriemen.
    »Freie Frauen sind nichts anderes als Sklavinnen, die noch keinen Sklavenkragen tragen«, meinte ich.
    Das gefiel ihr nicht. »Sleen!« schluchzte sie aufgebracht.
    »Ich muß weiter.«
    »Nein! Nein! Du mußt mich mitnehmen! Ich weiß, daß du Cos' Sache unterstützt. Genau wie ich! Ich mag aus Ar kommen, aber ich bin eine cosische Agentin! Also sind wir Verbündete!«
    »Du gibst also zu, daß du eine cosische Spionin bist?« fragte ich.
    Sie zögerte. Dann sagte sie: »Ja.«
    »Wirklich?«
    »Ja!«
    »Sag es laut und deutlich.«
    »Ich bin eine cosische Spionin!«
    »Ausgezeichnet.«
    »Und jetzt binde mich los.«
    »Ich stehe nicht auf Cos' Seite«, sagte ich.
    »Aber du kommst doch nicht aus Ar, hast du gesagt.«
    »Ich unterstütze weder Ar noch Cos!«
    »Welchen Heimstein hast du?« fragte sie plötzlich furchtsam.
    »Port Kar.«
    Sie stöhnte auf. Es heißt, die Ketten einer Sklavin sind in Port Kar am schwersten.
    Ich wandte mich scheinbar zum Gehen.
    »Warte!« rief sie.
    Ich blieb stehen.
    »Du kannst mich nicht den Tharlarion überlassen!«
    »Die Rencebauern waren der Meinung, du hättest es verdient«, sagte ich. »Wer bin ich, ein Bürger Port Kars, ein Fremder im Delta, daß ich ihre Entscheidung in Frage stelle?«
    »Aber das sind Barbaren!«
    »Vielleicht weniger als ich.«
    »Befreie mich!«
    »Warum?«
    »Ich könnte dich belohnen.«
    »Wie denn?«
    »Als Frau.«
    »Drück dich bitte deutlicher aus.«
    »Als Frau mit meinen Reizen.«
    »Ein interessanter Vorschlag«, meinte

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