Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
sie reglos.
    Sie kroch auf mich zu, umschlang meine Knie mit beiden Armen und sah mit Tränen in den Augen zu mir hoch. Ich konnte das Beben ihres Körpers spüren. Dann legte sie die Wange an mein blutiges Bein. »Bitte«, flüsterte sie mitleiderregend.
    »Zurück«, befahl ich. »Bleib auf den Knien.«
    Auf den Knien rutschte sie einen Meter zurück.
    Ich hob das Schwert ein Stück. »Heb das Kinn.«
    Sie gehorchte.
    »Du bist schmutzig.«
    »Laß mich mit dir kommen.«
    »In deinem derzeitigen Zustand kann man dich nur schwer einschätzen.«
    Sie sah mich bestürzt an.
    »Geh und mach dich zurecht.« Bestimmt würde sie sich daran erinnern, daß die Soldaten vor unserem kleinen Gespräch mein Äußeres hergerichtet hatten.
    Aufschluchzend sprang sie auf, eilte über den Sand und lief ins Wasser. Sie wusch sich Arme und Beine, den ganzen Körper. Tropfen spritzten durch die Luft. Ich sah ihr zu. Es war ganz nett. Eine Sklavin hätte es natürlich viel geschickter angestellt, und zwar auf eine Weise, die ihren zusehenden Herrn verrückt vor Leidenschaft gemacht hätte. Lady Ina hingegen war nur eine freie Frau. Aufgeregt blickte sie gelegentlich zurück, aber das geschah meiner Meinung nach weniger, um mein Interesse und meine Reaktion zu beobachten, als vielmehr um sich zu vergewissern, daß ich sie nicht verlassen hatte. Dann kniete sie sich ins Wasser und wusch sich die Haare. Das geschah mit einem Hauch von Sinnlichkeit, vielleicht weil sie angemessen zuversichtlich war, daß ich nicht im Schilf verschwand. Diese Sinnlichkeit wurde ausgeprägter, als sie sich das Haar mit den Fingern auskämmte und es danach trocknete, indem sie es leicht hin- und herwirbelte und zwischen den Fingern rieb. Schließlich warf sie es zurück über die Schultern, erhob sich und ging langsam auf mich zu.
    Sie blieb vor mir stehen, voller Anmut, bis zu den Knöcheln im Sand versunken, von der Sonne beschienen. Ihre Haut war jetzt – vom Schlamm befreit – sehr hell, ihr Haar wunderschön. Sie glänzte förmlich. Dann lächelte sie. Ich glaube, sie wußte, daß sie eine Schönheit war, oder zumindest hielt sie sich dafür. Aber als ich sie unverwandt reglos anblickte, verlor sie ihr Selbstvertrauen.
    Ich zeigte auf den Sand zu meinen Füßen.
    Augenblicklich ließ sie sich auf die Knie fallen und legte Kopf und Hände in den Sand.
    Es ist schön, wenn eine Frau einem Gehorsam erweist. Und es gehört sich so. Mit solchen symbolischen Gesten kann man die der Natur innewohnende Ordnung und die in ihr verborgenen tieferen Wahrheiten auf konventionelle und zivilisierte Art zum Ausdruck bringen.
    Zugegeben, diese Geste war diesmal nicht freiwillig erfolgt, diese Frau hatte zu diesem Zeitpunkt nicht von sich aus dem Mann, der Natur und damit sich selbst die nötige Ehrerbietung erwiesen, sondern auf meinen Befehl gehandelt. Und ich hatte diese Position nicht nur um meines eigenen Vergnügens willen angeordnet, um diese Schönheit bewundern zu können, sondern es zu ihrem eigenen Besten getan, damit sie die Natur unserer Beziehung deutlich begriff, damit sie in ihrem tiefsten Inneren verstand, daß sie sich hier unterwarf. Ich hatte es bedingungslos, ja, gnadenlos von ihr verlangt, wie ein Herr von seiner Sklavin.
    »Du darfst den Kopf heben«, sagte ich.
    Ina blickte zu mir hoch, ihre Unterlippe zitterte.
    »Hock dich auf die Fersen«, befahl ich. »Spreiz die Beine, weiter, noch weiter, so ist es gut.« Ich zweifelte keinen Augenblick lang, daß sie sich daran erinnerte, wie sie mir vor Tagen den gleichen Befehl gegeben hatte, damals, als sie noch Macht ausgeübt und zahllose bewaffnete Soldaten hinter sich gewußt hatte. »Leg die Hände auf die Oberschenkel. Heb den Kopf.«
    »Das ist eine Sklavinnenposition, nicht wahr?« fragte sie atemlos.
    »Ja.«
    »Aber ich bin keine Sklavin!«
    »Du sollst die Position halten.«
    In ihren Augen schimmerten Tränen.
    »Du darfst sprechen.«
    »Nimm mich mit!« rief sie. »Beschütze mich! Verteidige mich! Ich kann mich nicht allein schützen! Ich bin eine Frau. Ich brauche männlichen Schutz! Ich bin nur eine Frau. Ohne deinen Schutz werde ich im Delta sterben. Ohne deinen Schutz werde ich das Delta niemals lebend verlassen. Ich bin eine Frau, nur eine Frau. Ich brauche dich dringend.«
    Ich ließ den Blick über den Sumpf schweifen. Es war schon später Nachmittag.
    »Ich glaube, ich könnte ohne große Schwierigkeiten aus dem Delta herauskommen, auf mich allein gestellt«, sagte ich. »Jedoch

Weitere Kostenlose Bücher