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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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ging geradewegs auf die Hütte zu. Ein paar Schritte hinter mir kam Marcus. Wir trugen beide Kleidung, die wir den Kopfgeldjägern ausgezogen hatten. Sie brauchten sie nicht länger. Ich hatte mir den Umhang übergeworfen. Der Sack ruhte auf meiner Schulter.
    Ich stieß die Tür auf.
    In ihrem Innern hielt sich nur ein Mann auf, und der hockte am anderen Ende vor einem kleinen Feuer im Kamin und rührte in einem Topf. Der Geruch des einfachen Eintopfs brachte mich beinahe um den Verstand. Es war lange her, daß ich etwas Gekochtes gegessen hatte. Ich glaubte nicht, daß er etwas dagegen hätte, wenn ich mit ihm den ›Kessel teilte‹, wie es auf Gor heißt. Er drehte sich bei unserem Eintreten nicht einmal um.
    »Glück gehabt?« fragte er.
    Ich warf den Sack neben ihm zu Boden.
    »Der ist aber schwer«, sagte er aufgeregt. »Wie viele?« Er drehte sich um. Ich stand neben ihm, die tief ins Gesicht gezogene Kapuze verbarg meine Züge. Ich hielt die Hand hoch.
    »Fünf«, sagte der Kopfgeldjäger. »Ausgezeichnet! Gute Arbeit für eine Nacht.«
    Der Meinung war ich auch.
    Er öffnete gierig den Sack. »Hoffentlich sind es alles Arer«, sagte er. »Anesidemus wird allmählich mißtrauisch.«
    Er leerte den Sackinhalt auf den Steinboden neben dem Kamin. Ich glaube nicht, daß er dabei hörte, wie ich das Schwert zog.
    Er hielt einen der Köpfe an den Haaren hoch. »Barsis!« rief er aus. Entsetzt betrachtete er die anderen Köpfe, die er zweifellos erkannte. Dann drehte er sich zu mir um, im nächsten Augenblick war er tot.
    »Komm herein«, sagte ich zu Marcus.
    Mein junger Freund betrat die Hütte.
    »Wir haben hier noch eine Leiche für den Sumpf«, sagte ich. »Soweit ich es beurteilen kann, sind es nicht einmal Söldner, sondern irgendwelche Straßenräuber.«
    »Anscheinend waren sie recht erfolgreich in ihrer Arbeit«, sagte Marcus, nachdem er sich umgesehen hatte.
    »Wir werden alles im Sumpf versenken«, sagte ich. »Sollten irgendwelche Cosianer vorbeikommen, werden sie keinen Hinweis auf das Schicksal finden, das wir für diese Kerle angebracht hielten. Da sie von solchen Typen weder Disziplin noch Verläßlichkeit erwarten, gehen sie vermutlich von der Annahme aus, daß sie entweder einfach weitergezogen sind oder sich ihren Lohn abholen wollten.«
    »Warum sollten dazu nicht einer oder zwei ausreichen?«
    »Wären sie Männer von Ehre, würde es reichen, um die Beute fortzuschaffen.«
    »Ich verstehe«, sagte Marcus. »Sie sollen alle dabeisein, wenn die Bezahlung winkt.«
    »Ganz genau.«
    »Nun haben wir einen Weg aus dem Delta hinaus freigemacht«, sagte Marcus.
    »Einen schmalen Pfad, der wenigstens ein paar Ahn lang auch frei bleibt.«
    »Das sollte reichen.«
    »Es wird noch immer sehr gefährlich sein«, erinnerte ich ihn.
    »Ich werde dir helfen, dies alles hier loszuwerden.«
    »Nein«, erwiderte ich. »Hol die anderen.«
    »Es gilt, keine Zeit zu verschwenden.«
    »Richtig.«
     
    *
     
    »Und was hast du vor?« fragte ich Labienus in der Hütte der Banditen am Deltarand.
    Wir hatten das Essen miteinander geteilt – wenig genug für so viele Menschen. Aber wir hatten etwas Warmes gegessen.
    »Ich muß Saphronicus in Holmesk Bericht erstatten«, sagte der Hauptmann.
    »Natürlich.« Ich bedauerte zutiefst, daß er den Verstand verloren hatte.
    »Plenius und Titus werden mich zu den Linien von Ar bringen.«
    Die meisten von uns waren nach dem Essen bereits in alle Himmelsrichtungen aufgebrochen. Wir hatten versucht, den Soldaten der anderen Regimenter, die Marcus verfolgt hatten, durch Erklärungen und Beispiele beizubringen, wie man im Feindesland überleben konnte. Viele von ihnen hatten sich entschieden, das Delta mit einem oder mehreren unserer Männer zu verlassen. Auf diese Weise wurden die Aussichten auf ein Entrinnen aus dem Delta größer, besonders wenn sie nach Osten oder Süden zogen. Natürlich wurde jede Gruppe, je größer sie war, anfälliger für eine Entdeckung.
    »Du bestehst darauf, deine Uniform mitzunehmen?« fragte ich Labienus. Falls man ihn anhielt und die Uniform in seinem Bündel fand, war das so gut wie sein Todesurteil.
    »Ja«, sagte er. »Ich will sie bei meinem Bericht tragen.«
    Ich blickte Plenius an.
    »Es ist schon in Ordnung«, sagte er.
    »Ihr seid alle tapfere Männer«, sagte ich.
    »Wir, also Titus und ich«, sagte er, »werden nach Möglichkeit nur bis zu dem Gebiet mitkommen, das von Ar kontrolliert wird. Dort werden wir ihn mit einem Stock auf die

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