Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
diplomatisches Geschenk, oder sie wurde von cosischen Patrouillen benutzt. Er weigerte sich, aber wir bestanden darauf, daß er sie anzog. Wir wollten ihm auf keinen Fall gestatten, die Uniform des glorreichen Ar zu tragen. Wir würden sie ihm so bald wie möglich vom Leib reißen. Die Rencebauern, denen unsere Abneigung ihm gegenüber nicht entging, erlaubten ihm, die Gegend vor uns zu verlassen, damit er Zeit hatte, sich zu den cosischen Linien durchzuschlagen. Ein paar von uns, in deren Gewahrsam er sich zuvor befand, waren entschlossen, ihm zu folgen und wieder einzufangen. Wir haben ihn seit Tagen in südöstliche Richtung verfolgt und sind erst heute morgen auf ihn gestoßen. Und wir hätten ihn auch eingefangen, wärt ihr nicht dazwischengegangen.«
    »Er ist kein Cosianer«, wiederholte ich.
    Claudius zuckte mit den Schultern.
    »Wißt ihr, warum man euch freiließ?« fragte ich.
    »Nein«, erwiderte er. »Wir wissen nur, daß es auf den Befehl eines Burschen namens Tamrun geschah.«
    Plenius und ich tauschten einen erfreuten Blick aus, genau wie die anderen Männer unserer Gruppe.
    »Ist das von Bedeutung?«
    »Allerdings«, sagte ich. »Aber das erklären wir euch später. Jetzt ist nur wichtig, daß die Soldaten, die sich noch im Delta aufhalten, vor den Rencebauern sicher sind. Das heißt, daß sie nicht gefährdeter als sonst auch sind, wenn sie Warnsignale mißachten und dergleichen.«
    »Aber nicht sicher vor den Cosianern«, sagte Plenius.
    »Mit Sicherheit nicht.«
    »Oder vor den Leuten, die im Sold von Cos stehen«, meinte Titus.
    »Das ist wahr«, bestätigte ich.
    »Seht nur!« rief einer der Soldaten. Einige Meter von uns entfernt stand ein Mann in der Uniform von Cos. Er hatte zweifellos bald erkannt, daß die Verfolger zurückgeblieben waren. Statt die Flucht fortzusetzen, hatte er die Lage erkundet. Unsere kleine Gruppe mußte ihm sehr merkwürdig vorgekommen sein.
    Ich winkte ihm zu. »He, Marcus, komm zu uns!«
    »Jeder, der ihm etwas antun will, wird in Stücke gehackt«, warnte Plenius.
    Die Neuankömmlinge blickten einander an.
    »Ist das klar?«
    »Ja«, sagte Claudius.
    Marcus kam heran, seine Schritte waren langsam. »Tarl«, sagte er. »Bist du es?«
    »Ja«, erwiderte ich. »Und du bist schlecht gelaufen. Wir werden dir was zu essen geben, danach kannst du dich ausruhen. Dann wartet Arbeit auf uns.«
    »Arbeit?«
    »Ja«, sagte ich. »Wir müssen die nötigen Vorbereitungen treffen, um das Delta zu verlassen.«

18
     
     
    Marcus und ich schlichen ganz langsam und mit geschwärzten Gesichtern durch das Gras und näherten uns aus verschiedenen Richtungen der gegnerischen Stellung. In der Nacht zuvor hatten wir das Gebiet erforscht. Es gab fünf Posten und eine Hütte, die ein paar hundert Meter weiter hinten stand; dort bewahrten die Kopfgeldjäger ihre schrecklichen Trophäen auf. Vor zwei Nächten hatten wir den Rand des Sumpfes erkundet. Mitten im Rence am Deltarand trieben zwei Leichen im Wasser; sie waren zur Hälfte verwest und angefressen, vermutlich von kleinen Fischen und Tharlarion. Anscheinend brachten die Kopfgeldjäger ihre Opfer in den Sumpf, nachdem sie die Köpfe entfernt hatten, die sie brauchten, um ihr Kopfgeld zu erhalten. Eine der Leichen war ein Cosianer gewesen. Kopfgeldjäger sind manchmal nicht besonders wählerisch, welche Köpfe sie sammeln, und ihre Auftraggeber können natürlich nicht feststellen, ob es der Kopf eines Arers, eines Cosianers oder etwa eines Rencebauern ist.
    In der Dunkelheit sind alle Sinne angespannt, so ist es schwierig, nicht schon auf das geringste Geräusch zu reagieren.
    Marcus mußte mittlerweile seine Stellung bezogen haben. Ich war jedenfalls an Ort und Stelle, keinen Meter von dem Mann entfernt. Die Umrisse seines Kopfes hoben sich von der Dunkelheit ab.
    Ein Laut ertönte, fast unhörbar, ein winziges klickendes Geräusch, nicht unähnlich den schnalzenden Lauten einiger Sprachen, die östlich von Schendi gesprochen werden. Marcus hatte es verursacht. Sofort wandte sich der Mann der Quelle des Geräuschs zu. Ich näherte mich von der anderen Seite und schnitt ihm die Kehle durch.
    Marcus gesellte sich zu mir.
    »Das dürfte der letzte gewesen sein«, flüsterte ich, »von dem Kerl – oder den Kerlen – in der Hütte abgesehen.«
    »Hier ist sein Sack«, erwiderte Marcus und hob einen Gegenstand hoch.
    Ich sagte: »Ich habe eine Idee.«
     
    *
     
    Ich gab mir nicht die geringste Mühe, mein Näherkommen zu verbergen. Ich

Weitere Kostenlose Bücher