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GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

Titel: GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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olivfarbener Haut und dunklen Augen und Haaren. Ich hatte nicht den geringsten Zweifel, daß sie es wert war, in den Lustgarten eines Ubars aufgenommen zu werden.
    Myron wandte sich einem seiner beiden Adjutanten zu, die mit ihm die Plattform betreten hatten.
    »Was wohl in dem Bündel steckt?« fragte ein Mann.
    »Ein Sklavenkragen, Handschellen und so weiter«, erhielt er zur Antwort.
    »Nein, seht doch«, sagte ein anderer Mann.
    Myron zog einen schimmernden Schleier aus dem Tornister. Er schüttelte ihn aus und zeigte ihn der Menge.
    »Das ist der Schleier einer freien Frau!« sagte ein Zuschauer.
    Myron reichte ihn Talena, die ihn entgegennahm.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Marcus.
    Ein Mann schnaubte verächtlich. »Das ist alles, was sie bekommen wird«, stieß er ärgerlich hervor.
    »Ein Scherz der Cosianer. Sie werden ihn ihr abnehmen, wann immer sie wollen.«
    »Cosische Sleen.«
    »Wir müssen kämpfen.«
    »Wir können nicht kämpfen«, sagte ein anderer Bürger. »Es ist hoffnungslos.«
    Myron zog ein reichbesticktes Gewand der Verhüllung aus dem Tornister und zeigte es der Menge, wie er es zuvor mit dem Schleier getan hatte. Es wurde ebenfalls Talena übergeben.
    »Warum geben sie ihr ein solches Gewand?«
    »Das ist ein cosisches Gewand.«
    »Vielleicht will Lurius von Jad der erste sein, der sie vollständig zu Gesicht bekommt, in seinen Lustgemächern.«
    »Wehe Talena.«
    »Wehe uns, wehe Ar!«
    »Wir müssen kämpfen«, sagte der Mann, der das schon eben gesagt hatte.
    »Aber das ist hoffnungslos!«
    »Nein, seht doch«, unterbrach sie ein anderer Mann. »Er verbeugt sich wieder vor ihr. Myron, der Polemarkos, verbeugt sich vor unserer Talena!«
    Auch Talena neigte nun den Kopf vor dem Polemarkos, sie tat es auffällig schüchtern, dankbar.
    »Sie würdigt die Achtung, die er ihr entgegenbringt!« sagte ein Mann.
    »Anscheinend will sie sich zurückziehen.«
    »Arme, sittsame kleine Talena.«
    Es sah wirklich so aus, als hege Talena, die nun, von Sittsamkeit überwältigt, das Gewand dankbar mit einer Hand umklammerte, während sie mit der anderen offenbar versuchte, an dem weißen Gewand herumzuzupfen, um die nackten Füße besser zu bedecken, den Wunsch, die Plattform zu verlassen.
    Doch Seremides hielt sie sanft zurück.
    Der Polemarkos trat an den Rand der Plattform. Gnieus Lelius kniete zu seiner Rechten.
    Schließlich begann Myron zu sprechen. Er sprach mit klarer, energischer, weittragender Stimme. Außerdem sprach er deutlich und langsam.
    »Ich überbringe euch Grüße von meinem Ubar Lurius von Jad, eurem Freund.« Er drehte sich zu Talena um, die ein Stück hinter ihm stand, während noch immer Seremides' Hand auf ihrem Arm lag, als brauche sie dringend Unterstützung in diesen aufreibenden Augenblicken. »Zuerst«, fuhr Myron fort, »überbringe ich Grüße von Lurius von Jad an Talena von Ar, die Tochter des Marlenus von Ar, des Ubars aller Ubars!« Talena senkte den Kopf und nahm die Grüße entgegen.
    Myron wandte sich wieder der versammelten Menge zu.
    Talena zuerst zu grüßen war sehr eindrucksvoll gewesen, und ich hegte nicht den geringsten Zweifel, daß dies eine tiefere Bedeutung hatte. Außerdem war mir nicht entgangen, daß Cos sie als Marlenus' Tochter nannte, obwohl Marlenus sie verstoßen hatte. Indem Cos sie als seine Tochter anerkannte, war klar, daß es sich kaum einem möglichen Thronanspruch von seiten Talenas oder einer in ihrem Namen handelnden Seite in den Weg stellen würde.
    Lurius hätte es vermutlich nicht sonderlich geschätzt, daß Marlenus als Ubar der Ubars bezeichnet wurde, da er vermutlich der Meinung war, ihm stehe der Titel eher zu; von Myrons Standpunkt aus gesehen war die Bezeichnung jedoch vernünftig. Es war ein eindeutiger Appell an den Patriotismus der Arer. Diese Erwähnung Marlenus' würde Talenas Bild in keiner Weise schädigen, sie aber stillschweigend als Tochter des Ubars aller Ubars bestätigen.
    »Und Grüße an unsere Freunde und Brüder, die edlen Bürger von Ar!«
    Die Zuschauer blickten einander an.
    »Ab heute seid ihr frei!«
    »Heil Cos! Heil Ar!« rief ein Mann lautstark.
    »Der Tyrann, unser gemeinsamer Feind« – Myron zeigte auf Gnieus Lelius –, »ist besiegt!«
    »Tötet ihn!« rief jemand, und der Ruf wurde sofort von anderen aufgenommen.
    »Unseren Brüdern in Ar wünschen wir Frieden, Freundschaft, Freude und Liebe!« rief Myron.
    Eines der Mitglieder des Hohen Rates, dem Anschein nach der Vorsitzende, der dem

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