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GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

Titel: GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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die die Plattform abbauten. Es waren nur wenige Leute in der Nähe. Der Wind wehte winzige Banner aus buntem Papier über den Boden, die Banner von Ar und Cos.
    Ich sah wieder zur Plattform hinüber. Dort oben hatte Talena barfuß gestanden.
    »Sieh mal«, sagte ich dann und zeigte auf einige Holzbohlen, die man bereits aufgestapelt hatte.
    Marcus zuckte mit den Schultern. »Und?«
    »Die Bohlen, ihre Oberseite wurde geglättet.«
    »Und dem Glanz nach zu urteilen hat man sie auch versiegelt.«
    »Genau.«
    »Zweifellos hat man sie für die Füße der edlen Talena vorbereitet.«
    »Ja.«
    »Eine ungewöhnliche Sorge für eine Büßerin.«
    »Da hast du recht«, mußte ich ihm zugestehen.
    »Aber wir wollten ja nicht, daß ihre kleinen Füße Schaden nehmen, oder?« fragte Marcus seine Sklavin.
    »Nein, Herr«, antwortete Phoebe.
    Obwohl Marcus' Worte ironisch gemeint waren, hatte Phoebe ihre Antwort völlig ernst gemeint, was auch richtig war. Sie konnte nicht einmal daran denken, sich in dieselbe Kategorie wie eine freie Frau einzureihen. Auf Gor trennt ein unüberbrückbarer und furchterregender Abgrund die freie Frau von einer Sklavin wie Phoebe.
    »Es ist bedauerlich, daß sie gezwungen war, auf so demütigende Weise barfuß aufzutreten, nicht wahr?« fragte Marcus.
    »Ja, Herr«, erwiderte Phoebe, »schließlich ist sie eine freie Frau.«
    In der Tat hatte es Talena bestimmt eine große Überwindung gekostet, sich der Öffentlichkeit barfuß zu zeigen.
    Phoebe ging natürlich barfuß. Das ist bei Sklavinnen so üblich.
    Ich sah zu, wie das nächste Brett der Plattform auf dem Stapel landete. Dabei dachte ich darüber nach, wie wohl Talena auf einer anderen Art von Plattform aussähe, einer Auktionsplattform, nackt und in Ketten, wo Männer um sie feilschten.
    »Laß uns eine Unterkunft suchen«, schlug Marcus vor.
    Ich nickte. »Gehen wir.«

8
     
     
    »Ich hatte das Glück, für den Dienst auf der Mauer ausgewählt zu werden«, sagte der junge Mann zu seinem gleichaltrigen Freund.
    »Ich habe mich freiwillig dafür gemeldet.«
    »Das ist das mindeste, was wir tun können.«
    »So wird Ar Größe erlangen.«
    »Nicht alle Werte sind materieller Natur.«
    »Mit solchen Taten demonstrieren wir in aller Deutlichkeit unsere Friedensliebe.«
    Marcus sagte: »Ich bin müde.«
    »Daran sind die Wagen schuld«, erwiderte ich.
    In vielen goreanischen Städten sind die Straßen, vor allem die Nebenstraßen und Gassen, zu schmal für Wagen. Träger und Handkarren liefern die Dinge des täglichen Bedarfs ins Haus. Um verstopften Straßen und dem Lärm vorzubeugen – und auch aus Gründen der Ästhetik, die die Goreaner sehr ernst nehmen –, sind einige Straßen für jeglichen Wagenverkehr gesperrt, während er wiederum auf anderen zu bestimmten Zeiten erlaubt ist, gewöhnlich in der Nacht oder in aller Frühe. Lebensmittellieferungen vom Land, soweit sie nicht von den Bauern auf dem Rücken getragen werden, erfolgen stets nachts und in aller Frühe. Das gleiche gilt auch für Waren, die die Stadt verlassen.
    Wir spazierten durch den Metellanischen Bezirk und bogen dann nach Osten auf die Straße von Turia ab. Phoebe ging dicht hinter Marcus.
    Einige Ahn vor Tagesanbruch war ein Konvoi an unserer Unterkunft im Metellanischen Bezirk im insula von Torbon in der Straße des Demetrios vorbeigerattert. Unser Zimmer hatte keine Fenster, aber ich war auf den Flur gegangen und hatte den Schlagladen, der zur Straße hinausblickte, ein Stück aufgestoßen. Unten fuhren Wagen vorbei, die von Jungen mit Laternen geführt wurden. Es waren viele. Die Straße des Demetrios verfügte wie die meisten goreanischen Straßen über keine Bürgersteige; eine beidseitige sanfte Neigung führte zur Abwasserrinne in der Straßenmitte. Die Jungen mit den Laternen, deren sanfter Schein sich hier und dort auf den Wänden abzeichnete, dienten einem wichtigen Zweck. Ohne eine derartige Beleuchtung kann man nur zu leicht eine Abzweigung verpassen oder mit der Radachse eine Häuserwand rammen. Nach einiger Zeit hatte sich Marcus zu mir gesellt. Die Wagen waren mit Segeltuchplanen verhüllt, die man festgezurrt hatte. Es war nicht der erste Konvoi, den wir in den vergangenen Wochen gesehen hatten.
    »Und was transportieren sie?« hatte Marcus gefragt.
    »Wer weiß das schon?« hatte meine Erwiderung gelautet, woraufhin er lachte.
    Natürlich wußten wir im Grunde, was dort transportiert wurde. Das war nicht schwer zu erraten. Gewöhnliche Güter

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