Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

Titel: GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
sein. Viele Bürger waren sich nicht einmal sicher, in welchem Jahr es erbaut worden war. Möglicherweise stammte es aus dem Ersten Ubarat von Titus Honorius. Viele Behörden, die ursprünglich in seinem Innern untergebracht waren, waren schon vor langer Zeit in den neuen Justizzylinder verlegt worden, der in der Nähe des Zentralzylinders lag. Übrigens gab es in diesem Bezirk, der zu den ältesten Bezirken der Stadt gehörte, viele sehr alte Häuser. Das galt vor allem für die öffentlichen Gebäude. Viele kleinere Gebäude, Läden, insulae und dergleichen mehr waren vergleichsweise neu.
    Wir gingen weiter auf der Straße der Geschirre in östlicher Richtung.
    »Hat dir die Vorstellung im Großen Theater gestern abend eigentlich gefallen?« fragte ich Marcus.
    »Aber sicher«, sagte Marcus. »Das war genau das Richtige, um einen langen Abend totzuschlagen, bevor man dann in der Morgendämmerung von einem Konvoi aus dem Schlaf gerissen wird.«
    »Ich glaubte, es könnte dir gefallen.«
    Das Stück hatte den Titel ›Die Ehre von Cos‹ getragen, und Milo, trotz seines Sklavenstatus der berühmteste Schauspieler der Stadt, hatte die Rolle des Lurius von Jad gespielt. Die überdachte Bühne des Großen Theaters, das allgemein so genannt wurde, obwohl es sich eigentlich um das Theater von Pentilicus Tallux handelte, einem Arer Dichter des vorigen Jahrhunderts, der am berühmtesten für seine Gedichte in der schwierigen Trilesianischen Form sowie zweier einfühlsamer Dramen war, hatte eine Länge von hundert und eine Tiefe von etwa zwanzig Metern. Diese Bühne bot sich für große Aufführungen wie Zirkusvorstellungen und Feste an, allerdings wurde meistens nur die Mitte genutzt. Sie konnte leicht tausend Schauspieler aufnehmen. Ihre stabile Bauweise ermöglichte den Auftritt von Tharlarion, anderen Tieren und Wagen, wie sie am vergangenen Abend in den nachgestellten Schlachten, in denen Lurius durch sein persönliches Eingreifen und unter großem persönlichen Risiko immer wieder das Ruder herumgerissen hatte, sowie dem Triumphaufmarsch am Ende des Stücks gebraucht wurden.
    »Hat dir das Stück gefallen?« fragte ich Phoebe.
    »Ja, Herr.«
    »Ich glaube, ich hörte dich aufstöhnen, als Milo die Bühne betrat«, sagte Marcus.
    »Er bietet in seinem Kostüm eine stattliche Erscheinung, Herr.«
    »Zweifellos«, sagte Marcus.
    »Mein Herr ist doch wohl nicht eifersüchtig?« fragte Phoebe entzückt.
    »Nein«, knurrte er.
    »Ich glaube, sie haben elf freie Frauen entweder ohnmächtig oder hilflos aus dem Theater getragen«, sagte ich.
    Marcus schüttelte den Kopf. »Es waren nicht mehr als eine oder zwei.«
    »Nein, elf«, sagte ich.
    »Mein Herr ist tausendmal schöner als Milo«, sagte Phoebe.
    »Anscheinend willst du unbedingt die Peitsche spüren«, sagte er.
    »Nein, Herr!«
    »Bin ich wirklich so anziehend?« fragte er.
    »Für mich schon, Herr«, sagte sie.
    »Hm.« Darüber mußte Marcus nachdenken. Er war schon ein gutaussehender junger Bursche. Wenn auch nicht ganz so gutaussehend wie ich.
    »Dort vorn liegt die Straße der Mauer«, sagte Marcus. Es ist die längste Straße Ars. Sie folgt der Innenseite der Stadtmauer. Das ist nicht nur für die Einwohner bequem, sondern versetzt Truppen in die Lage, schnell von einem Verteidigungspunkt zum anderen verlegt zu werden.
    Ich hörte Flötenspiel.
    »Halt!« befahl eine Stimme.
    Marcus und ich blieben stehen; Phoebe kniete neben ihrem Herrn nieder.
    »Ihr seid bewaffnet!« Der Mann trug die Uniform eines Arers, aber sein Akzent war eindeutig cosisch. Es gab noch einheimische Stadtwächter, aber ihre Zahl war stark verringert worden, und man wies ihnen Aufgaben von niedriger Verantwortung zu. Und selbst dann standen sie unter dem Befehl cosischer Offiziere. Cosianer in arische Uniformen zu stecken erweckte den Eindruck, daß sie in gewissem Sinn so etwas wie einheimische Stadtwächter waren. Vielleicht fanden die Bürger dies ja irgendwie beruhigend oder zumindest weniger anstößig, als wenn die Männer wie Angehörige einer fremden Besatzungsarmee erschienen, die für alle sichtbar cosische Uniformen trugen. Natürlich konnte man nicht abstreiten, daß sich eine große Zahl regulärer Soldaten aus Cos in der Stadt aufhielt. Ganz zu schweigen von den Söldnern, die an ihren Armbinden und Schals zu erkennen waren. Myron hatte klugerweise die Zahl der Söldner beschränkt, die die Stadt zur gleichen Zeit betreten durften. Trotzdem war es zu einigen Zwischenfällen

Weitere Kostenlose Bücher