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GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

Titel: GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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hielt, führte sie zu der Stelle, neben der eine ziemlich schmale zusätzliche Rampe angebracht war; dort mußte sie niederknien und wurde in Ketten gelegt. Die kleine Rampe führte auf der linken Seite der Plattform nach unten. Ich stand direkt an ihrem Fuß.
    Talena saß umgeben von Dienern, Beratern, Wächtern und Schreibern auf einem Podest. Auf der anderen Seite der Plattform gab es eine zweite Rampe, auf der die in Büßergewänder gekleideten Frauen barfuß nach oben gingen.
    Die Handschellen schlossen sich um die Gelenke der knienden Frau. Man hörte deutlich das entschiedene Zuschnappen der Eisenreifen, zuerst der eine, dann der andere. Die Frau hob sie und starrte sie ungläubig an.
    »Hast du noch niemals eine Kette getragen?« rief ein Mann.
    Die Frau schluchzte plötzlich auf und versuchte mit aller Gewalt, das Eisen über das Handgelenk zu schieben. Dann hob sie es erneut in die Höhe und starrte es wieder ungläubig an.
    »Ja, das sind deine Ketten«, lachte ein Zuschauer. »Die kannst du nicht abstreifen.«
    »Die sind nicht dazu gemacht, daß sie deinesgleichen wieder abnimmt!« rief ein anderer Mann.
    Lautes Gelächter ertönte.
    Die Frau schluchzte.
    »Hör auf zu heulen, Frau!« rief der Zuschauer. »Du solltest dich freuen, daß du für wert befunden wurdest, durch diese Auswahl geehrt zu werden.«
    Die Frau wurde von einem Hilfswächter, der eine Armbinde als Zeichen seines Amtes trug, die Rampe hinuntergeführt, während der erste Wächter, der eine Uniform trug, zur Gruppe zurückkehrte. Unten angelangt, mußte sie vor mir niederknien.
    »Handgelenke«, sagte ich. Sie hob die zusammengeketteten Hände. Ich zog sie an der sich dazwischen spannenden Verbindungskette näher zu mir heran und hakte sie mit dem Bolzen des vorhängeschloßähnlichen Verbindungsrings in ein Glied der Zugkette ein. Er würde sie an einer bestimmten Stelle der Kette halten. Ich ließ den Verschluß des Verbindungsrings zuschnappen. Sie blickte zu mir hoch, nun mit der Sklavinnenkette verbunden.
    »Auf die Füße, beweg dich«, sagte einer der Hilfswächter.
    Sie stand auf und ging zu der ersten Linie, die in die Steinplatten des Platzes eingeritzt worden war. Es gab einhundert solcher Linien, von denen jede etwa anderthalb Meter von der anderen entfernt war. Sie zeigten den Frauen, wo sie sich aufzustellen hatten. Als die neue Gefangene vortrat, rückten auch ihre Vorgängerinnen ein Stück auf. Jenseits der hundert Plätze beschrieb die Sklavinnenkette eine Kurve und führte wieder zurück, wo sie dann erneut eine Kehrtwende beschrieb und wieder nach vorn führte; auf diese Weise blieben alle Gefangenen zusammen, mehrere Reihen, die in verschiedene Richtungen sahen und alle in der Nähe der Plattform blieben.
    »Es ärgert mich, daß sich diese Frauen beschweren«, sagte ein Mann. »Es ist doch nun wirklich keine schwere Pflicht, die man ihnen abverlangt. Betrachtet man einmal die Schuld, die Ar auf sich geladen hat, seine Mittäterschaft bei Gnieus Lelius' teuflischen Plänen, ist es für eine weibliche Bürgerin eine ehrenvolle Tat, sich für die Reparationszahlung anzubieten.«
    »Es werden sowieso schon viel zu wenige auserwählt«, warf der Mann ein.
    »Ganz genau«, bestätigte ein anderer Bürger, ein Kaufmann. »Sollen denn nur wir Männer die ganze Last tragen? Was ist mit dem Arbeitsdienst?«
    »Und den Steuern und den zusätzlichen Veranschlagungen?« ergänzte der erste Sprecher.
    »Sie sind Bürgerinnen Ars«, sagte der Kaufmann. »Es ist nur gerecht, daß auch sie den Preis für unsere Untaten zahlen.«
    »Und ihre Untertanen.«
    »Eben. Sie haben Ratsmitglieder und die Wahlmänner unterstützt, die die Ratsmitglieder wählen«, erklärte der Kaufmann.
    »Seht euch doch nur die edle Talena an«, sagte ein Tagelöhner. »Wie tapfer sie ihre Pflicht erfüllt.«
    Der Kaufmann nickte. »Wie schwer muß ihr das fallen.«
    »Man sollte nicht vergessen, daß auch sie in aller Öffentlichkeit barfuß im Büßergewand aufgetreten ist, bereit, sich selbst anzubieten, um Ar zu retten.«
    Hilfswächter tragen keinen Helm. Ich hatte darum meinen Kopf und den unteren Teil des Gesichts in der Art der Männer der Tahari mit einem Tuch verhüllt. Das paßte gut zu der kunterbunten Kleidung der anderen Hilfswächter, die außer der Tatsache, daß sie nicht aus Ar kamen, im allgemeinen nur wenig gemein hatten. Die regulären Wächter standen wie bereits erwähnt unter dem Kommando von Cosianern, oft handelte es sich auch um

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