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GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

Titel: GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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herumgelungert, jedoch nur ihre Sänfte sehen können, die nicht von Sklaven, sondern von Bediensteten aus dem Zentralzylinder getragen wurde. Die Sänfte war von Wächtern umringt gewesen, die entweder aus Cos oder aus Ar kamen. Ich fand es schon bemerkenswert, daß die Ubara, die in der Stadt so beliebt war, so viele Wächter brauchte. Hinter der Sänfte ritten Seremides, einst der Hohe General von Ar, jetzt in Friedenszeiten der Erste Minister ihrer Majestät der Ubara, und Myron, der Polemarkos von Temos. Seremides hatte als Hauptmann natürlich das Kommando über die Palastgarde, die Taurentianer, behalten. Sie hatten eine Stärke von etwa zweitausendfünfhundert Mann. Ich hatte Talena beim Verlassen der Sänfte nicht sehen können, da dies im Innenhof des Theaters geschehen war, der von der Straße aus nicht einzusehen war. Ich hatte nur gehört, daß sie jetzt cosische Tracht trug, mich selbst aber noch nicht davon überzeugen können.
    Die Flötenmusik war nun deutlich zu hören.
    »Sieh nur!« sagte ich überrascht.
    Ich hatte nicht gewußt, daß seit meinem letzten Besuch in der Gegend soviel geschehen war. Ein paar schnelle Schritte brachten mich zur Straße der Mauer.
    In der Stadtmauer klaffte eine riesige, mehr als vierhundert Meter breite Bresche. Die untere Kante der Bresche lag in einer Höhe von etwa vierzig oder fünfzig Metern. Ihre Ränder erreichten noch die ursprüngliche Höhe der Stadtmauer, die in dieser Gegend hundertzwanzig Meter oberhalb des Straßenniveaus lag. An der Bresche wimmelte es nur so von Menschen. Ein Stein nach dem anderen wurde zur Außenseite geworfen. Wie ich gehört hatte, lud man sie auf Wagen und transportierte sie ab. Auf der Mauer standen nicht nur Männer und junge Burschen, sondern auch Frauen und Mädchen.
    Ich blieb mit dem Rücken zur Straße der Geschirre stehen. Marcus hatte mich einen Augenblick später eingeholt, Phoebe blieb links hinter ihm. Bei einem rechtshändigen Herrn hält sich die Sklavin immer auf der linken Seite auf, damit sie seine Waffenhand nicht behindert.
    Ich sagte: »Seit unserem letzten Besuch haben sie große Fortschritte gemacht.«
    »Das sind Tausende von Arbeitern, die hier und anderswo an der Stadtmauer arbeiten.«
    Dies war natürlich nicht die einzige Lücke in der Mauer, nur die, die unserer Unterkunft am nächsten lag. Hier schufteten mindestens ein paar hundert Menschen. Auf der der Stadt abgewandten Seite gäbe es natürlich noch mehr, die die Steine aufluden und fortschafften.
    Die Mauern von Ar waren zu einem Steinbruch geworden.
    Das würde in verschiedenen Städten negative Auswirkungen auf den Steinmarkt haben, vermutlich bis nach Venna, davon war ich überzeugt. Solche Steine konnte man für alles mögliche benutzen, obwohl die meisten natürlich verbaut wurden. Mit Sicherheit würden Gefangene und Sklaven weitab von der Stadt auch viele zu Kies zerschlagen.
    Zur Zeit gab es neunzehn solcher Breschen in der Stadtmauer. Sie vermehrten nicht nur mögliche Angriffspunkte, ihre Auswahl war auch nicht nach dem Zufallsprinzip erfolgt. Man hatte sie nach den günstigsten taktischen Gesichtspunkten für einen Angriff ausgesucht; sie waren so verteilt worden, daß sich jede Verteidigungsstreitmacht weit zerstreuen mußte. Das Endziel bestand darin, die Lücken zu vermehren und letztlich zusammenzuführen, bis die Mauern von Ar bis zum Boden niedergerissen waren.
    »Obwohl ich Ar hasse«, sagte Marcus, »erfüllt mich dieser Anblick mit Trauer.«
    »Du haßt nicht Ar, sondern diejenigen, die Ar und Ar-Station verraten haben.«
    »Ich verabscheue Ar und seine Bürger.«
    »Wie du meinst.«
    Wir sahen der Arbeit weiter zu.
    Hier und dort gab es in Seide gekleidete Flötenspielerinnen, die manchmal mit untergeschlagenen Beinen ober- oder auch unterhalb der Arbeiter auf flachen Steinen saßen oder zwischen ihnen umherstreiften. Einige von ihnen standen auch unten auf der Straße.
    »Die Flötenspielerinnen scheinen recht hübsch zu sein«, meinte Marcus.
    »Sieht so aus.« Wir standen ein ziemlich Stück weit von ihnen entfernt.
    »Das ist wohl einer von Lurius' Witzen, daß die Mauern von Ar mit Flötenspiel niedergerissen werden.«
    »Der Meinung bin ich auch«, sagte ich.
    »Welch unglaubliche Beleidigung.«
    »Ja.«
    »Dir ist sicher nicht entgangen, daß viele der Mädchen dort mit untergeschlagenen Beinen sitzen.«
    »Nein«, sagte ich.
    »Man sollte sie auspeitschen.«
    Ich nickte nur. Auf Gor sitzen nur Männer mit

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