GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor
gekommen, wie zum Beispiel Sachbeschädigungen in einigen Tavernen und Vandalismus in Bädern und Büchereien. Außerdem waren ein paar Läden geplündert worden, auch wenn davon nichts auf den Anschlagtafeln zu lesen gewesen war. Die Streitkräfte Ars waren aufgelöst worden, und zwar vollständig. Man hatte nicht einmal die Grenzpatrouillen behalten. Tiere und Ausrüstung waren von Cos übernommen worden. Die meisten der dort Beschäftigten hatten die Stadt verlassen. Ich wußte nicht, was aus ihnen geworden war. Zweifellos würden sie Arbeit suchen und einige garantiert zu Straßenräubern werden.
Ich sagte: »Ja!«
»Seid ihr aus Ar?«
»Nein.«
»Wo arbeitet ihr?« fragte der Wächter.
»Ich suche Arbeit«, sagte ich.
»Ihr kommt also nicht aus Ar?«
»Nein.«
»Kannst du mit dieser Klinge umgehen?«
»Ganz passabel.«
»Für Leute wie euch könnte es eine Anstellung geben«, sagte der Mann. »Man braucht Männer.«
»Dürfen wir passieren?«
Er sah mich an. »Was wollt ihr überhaupt hier, wenn ihr keine Arer seid?«
»Uns die Fortschritte der Arbeit ansehen.«
Er lachte. »Und die Flötenmädchen!«
»Na klar«, sagte ich.
»Ihr dürft passieren.«
Wir gingen weiter. Das Tragen von Waffen war für die Bürger Ars nun genauso illegal wie allein schon der Besitz. Die Bevölkerung Ars wurde entwaffnet. Angeblich geschah dies zu ihrem eigenen Schutz. Das Befolgen des Entwaffnungsgesetzes wurde als sichtlicher Beweis des guten Willens der Arer angesehen, als Zeichen sowohl ihrer guten Absichten wie auch ihres eifrigen Friedenswillens. Außerdem wurden sie immer wieder darauf hingewiesen, daß Waffen unnötig geworden waren, jetzt, da man ihnen nach der Befreiung die Segnungen des Friedens gebracht hatte.
»Es ist nur eine Frage der Zeit, bis alle Waffen illegal sein werden«, sagte Marcus.
»Bis auf die wenigen Männer, die Waffen tragen dürfen.«
»Cosianer.«
»Und ihre Helfershelfer.«
»Dir ist nicht entgangen, daß er nach unserer Arbeit gefragt hat?«
»Nein, natürlich nicht.«
»Bald wird es Vorschriften dafür geben, werden Papiere, Genehmigungen, Ostraka und dergleichen erforderlich sein.«
»Ich schätze schon.« Ich hatte so eine Ahnung, daß die Arbeit für die Cosianer in meine Pläne passen würde – und in Marcus' Pläne auch.
»Es wird schlimmer sein als unter Gnieus Lelius.«
»Ja.« Gnieus Lelius war vermutlich schon in Cos.
»Vielleicht kann ja Milo Ar retten.«
»Sei nicht bitter«, sagte ich. Mir hatte das Schauspiel, das Cos beziehungsweise – wie sich herausstellte – Lurius von Jad verherrlichte, recht gut gefallen. Die Aufführung war hervorragend gewesen, mit großartigen Kostümen und eindrucksvollen Darstellungen. Es ist fast unmöglich, bei tausend Schauspielern auf der Bühne nicht auf wenigstens die eine oder andere Weise beeindruckt zu sein. Außerdem mußte ich trotz einiger Zweifel zugeben, daß Milo tatsächlich ein gutaussehender Bursche war und seine Rolle gut gespielt hatte. Es besaß eine gewisse Ironie, Lurius von Jad, dem ich einmal begegnet war und der eine fette Kröte war, von einem göttergleichen Burschen wie Milo porträtiert zu sehen, aber das unterstrich die Absichten des Dramas nur; außerdem gestattet die künstlerische Freiheit solche gelegentlichen thespischen Vergehen.
»Ich glaube, das Stück hat fünf Ahn gedauert«, sagte Marcus.
»Wohl höchstens drei«, entgegnete ich. »Hat dir der Bursche gefallen, der den schurkischen Gnieus Lelius spielte?«
»Natürlich«, sagte Marcus. »Ich habe gar nicht gewußt, daß selbst ein so dummer Sleen so durchtrieben sein kann.« Er schwieg. »Aber Milo mag ich nicht.«
»Du bist nur sauer, weil er so hübsch ist.«
»Das Stück war schlecht.«
»Überhaupt nicht.«
»Eine Geldverschwendung.«
»Phoebe hat es gefallen.«
»Was weiß die schon?«
»Sie ist eine kluge, gebildete Frau.«
»Sie ist eine Sklavin.«
»Jetzt hör aber auf.« Die meisten Goreaner genießen es, kluge, gebildete Frauen zu besitzen. Es ist angenehm, wenn sie einem zu Füßen liegen, während sie darum betteln, einem dienen zu dürfen, in dem Wissen, daß sie bestraft werden, wenn sie es nicht tun.
Der Eintritt hatte drei Kupfertarsk gekostet, und einer war für Phoebe gewesen. Die Uraufführung war von der Ubara Talena besucht worden. Es war mir nicht gelungen, für diese Vorstellung an Eintrittsostraka heranzukommen, da sie anscheinend beschränkt waren. Ich hatte in der Nähe des Theaters in der Menge
Weitere Kostenlose Bücher