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GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

Titel: GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Herz herausgeschnitten wurde.
    »Wann wird er zuschlagen?« fragte Marcus.
    »Er hat nicht gemeint, was er da gesagt hat«, versicherte ich ihm.
    »Er klang sehr überzeugend«, erwiderte Marcus grimmig.
    »Wäre es dir lieber gewesen, er hätte sich nicht überzeugend angehört?«
    »Wann wird er zuschlagen?« wiederholte Marcus.
    »Die Imitation muß angefertigt werden«, erwiderte ich. »Das braucht seine Zeit.«
    »Wann wird er zuschlagen?«
    »Bald, da bin ich mir sicher.«
    »Vielleicht hat er ja bereits die Stadt verlassen.«
    »Das hat er nicht.«
    Marcus ließ nicht locker. »Das wäre auch besser für ihn.«
    »Das wird er schon nicht tun«, sagte ich. »Aber wenn er es täte, könnte man es ihm wohl kaum zum Vorwurf machen. Es ist nicht sein Heimstein. Er ist kein Soldat. Du bist nicht sein Offizier oder Ubar.«
    »Das ist wahr.«
    »Sei dankbar, daß er uns helfen will.«
    »Ich will ihm nichts schulden«, sagte Marcus. »Ich werde dafür sorgen, daß er gut bezahlt wird.«
    »Wie du willst.«
    »Glaubst du, man kann ihn überreden, Geld anzunehmen?«
    »Sicher, wenn wir nur mit genügend Nachdruck darauf bestehen.«
    »Gut«, sagte Marcus.
    »Er ist wirklich kein schlechter Kerl.«
    Marcus gab nur ein wütendes Schnauben von sich. Ich schüttelte den Kopf und streichelte Lavinia weiter. Sie bebte am ganzen Körper.
    »Morgen werden wir unsere Pläne durchführen«, sagte ich. »Und du wirst mir gehorchen«, fügte ich an Lavinia gewandt hinzu.
    »Ja, Herr«, erwiderte sie stöhnend. »Deine Sklavin wird gehorchen.«

19
     
     
    »Herr, ich fürchte mich«, sagte Lavinia.
    Ich stieß sie in unser kleines Zimmer im insula von Torbon und schloß hinter uns die Tür.
    »Wie ist es gelaufen?« fragte ich.
    »Ich fürchte mich!«
    »Warum?«
    »Wie kann ich es wagen, vor ihn zu treten«, fragte sie, »als das, was ich nun bin, nämlich als Sklavin?«
    »Du wirst die sittsame Kleidung einer Staatssklavin tragen.«
    »Ich fürchte mich.«
    »Nimm den Umhang ab.«
    Sie gehorchte. Unter dem Umhang kamen das Kleid aus weißer Wolle und ihr Eisenkragen zum Vorschein.
    »Ich würde es nicht einmal wagen, den Blick zu heben, um ihn anzusehen«, jammerte sie.
    »Das mußt du aber, wenn er es befiehlt.«
    »Ja, Herr«, sagte sie kläglich.
    »Aber vielleicht ist es ja nicht nötig.«
    »Ja, Herr.«
    »Zieh dich jetzt um«, sagte ich, »aber beeile dich!«
    Sie zog das weiße Kleid aus und stand einen kurzen Augenblick lang, vermutlich ohne sich dessen bewußt zu sein, nackt vor mir.
    »Eitle Sklavin!« Ich mußte lachen.
    Sie errötete und legte das Wollkleid schnell ab und griff nach der Tunika einer Staatssklavin.
    Ich lächelte.
    In diesem kurzen Augenblick hatte sie den Besitz ihres Herrn wirklich auf einnehmende Weise vorgeführt.
    Im Handumdrehen hatte sie die Tunika über den Kopf gestreift und zog sie an den Hüften glatt.
    Ich betrachtete sie, dann sagte ich: »Ausgezeichnet.«
    Sie lächelte, und ich holte den Kragen, der dem Staatskragen so ähnlich sah, aus dem Lederkästchen. Ich trat hinter sie, legte ihr den Kragen um und entfernte den Kragen, den sie bis jetzt getragen hatte, den Kragen, der sie als Eigentum von Appanius kennzeichnete.
    »Weißt du, wie spät es ist?« fragte ich.
    »Nein«, antwortete sie. »Ich weiß ja kaum, was ich tue oder wo ich bin.«
    »Knie nieder!«
    Auf Gor gibt es Chronometer, aber sie sind selten und kostbar. Marcus und ich hatten zur Zeit absichtlich keinen in unserem Besitz. Er hätte nicht zu unserer Tarnung als Hilfswächter gepaßt.
    Ich setzte mich ihr gegenüber, mit untergeschlagenen Beinen.
    »Mein Herr scheint auch nervös zu sein«, sagte Lavinia. Dann wurde ihr bewußt, daß sie keine Erlaubnis zum Sprechen gehabt hatte. »Verzeih, Herr.«
    »Schöpfe erst einmal Atem.«
    »Danke, Herr.«
    Sie hatte es nicht versäumt, ihre Knie in die richtige Position zu bringen. Schließlich befand sie sich in der Gegenwart eines freien Mannes. Wir mußten bald zum Theater von Pentilicus Tallux, dem Großen Theater, aufbrechen, das immerhin zwei Pasang von meiner Wohnung entfernt lag.
    »Ich fürchte mich«, sagte sie wieder.
    »Wie ist es gelaufen?«
    In diesem Augenblick ertönte der Alarmstab, der die Zeit verkündete. In einer großen Stadt wie Ar wurden die Alarmstäbe regelmäßig geschlagen, damit die Bürger wußten, wie spät es war.
    »Es ist erst die elfte Ahn«, sagte sie dankbar und schloß erleichtert die Augen.
    »Du hast Angst, nicht wahr?« fragte

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