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Gordon

Gordon

Titel: Gordon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edith Templeton
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es schon aus«, sagte er.
    »Was aussprechen?«, fragte ich.
    »Was Sie gerade gedacht haben, was Sie gern mit mir tun würden«, sagte er.
    »Ich will überhaupt nichts tun«, sagte ich.
    Er lächelte mich süffisant an. »Sie werden es mir das nächste Mal erzählen«, sagte er.
    »Es wird kein nächstes Mal geben«, sagte ich.
    »Jetzt kommen Sie schon, trödeln Sie nicht«, sagte er. »Sie konnten es die ganze Zeit nicht erwarten, von diesem Ort und mir wegzukommen. Warum bleiben Sie jetzt stehen?«
    Wir gingen zum Tor, und er zog einen Flügel für mich auf, obwohl es gar nicht nötig war, da er noch immer halb offen stand. Wir traten hinaus.
    »Es wird kein nächstes Mal geben«, wiederholte ich mit einer, wie ich hoffte, hochmütigen Miene.
    In einen schrillen, schmachtenden Ton verfallend, in dem die Qualen des unglücklich Liebenden schwangen, rief er aus: »Seien Sie nicht so hartherzig! Lassen Sie mich nicht so leiden!«, und ich musste wider Willen lachen.
    Wir gingen die menschenleere Straße entlang.
    »Dann werden Sie sich also wieder mit mir treffen? Schwören Sie es«, sagte er, noch immer den bangenden Liebhaber markierend. »Sehen Sie denn nicht, dass ich bereit bin, mich vor Ihnen in den Staub zu werfen?«
    »Nein, das werde ich nicht«, sagte ich lächelnd.
    »Wo wohnen Sie?«, fragte er.
    »Das sage ich Ihnen nicht.«
    »Ach herrje, fängt das schon wieder an! Ich habe noch nie Glück bei den Frauen gehabt. Ich frag mich nur, warum.«
    Und ich lachte laut los.
    Ein Taxi kam uns entgegen, und er hielt es an. »Fahren Sie uns ins West End«, sagte er zum Fahrer. Wir stiegen ein. Ich setzte mich in eine Ecke, und er nahm neben mir Platz, aber in einigem Abstand.
    Auf den Straßen war es noch immer taghell, aber der Innenraum des Taxis war von dem intimen beständigen Düster erfüllt, das für derlei Fahrzeuge so charakteristisch ist, einer künstlichen Abenddämmerung, die vom gealterten, mumifizierten Leder abgesondert wird.
    Ich wandte mich ihm zu. In den sich bewegenden Schatten hoben sich die weißen Ringe um seine Pupillen noch deutlicher ab als zuvor. Er hat wirklich seltsame Augen, dachte ich, und er ist überhaupt durch und durch seltsam. Meine Heiterkeit war verflogen, sobald er aufgehört hatte, den verzweifelten Liebhaber zu spielen, und er hatte offensichtlich nicht die Absicht, mir gut zuzureden oder mich durch eine Berührung zu besänftigen.
    »Warum haben Sie sich an mich herangemacht?«, fragte ich.
    »Weil ich Sie interessant fand«, sagte er.
    »Gehen Sie oft ins Shepherds?«, fragte ich.
    »Ja.«
    »Gefällt es Ihnen?«
    »Ja.«
    »Finden Sie nicht auch, dass es nach sechs immer fürchterlich voll wird?«
    »Doch«, sagte er. »Und jetzt hören Sie auf. Es hat keinen Zweck.«
    Ich wendete mich von ihm ab und sah aus dem Fenster.
    »Himmel«, rief ich aus, »da ist ja schon Derry and Toms! Und Pontings!«
    »Überrascht es Sie?«, fragte er.
    »Nein, eigentlich nicht«, sagte ich.
    »Warum tun Sie dann so, als ob? Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie nicht versuchen sollen, Zeit zu schinden«, sagte er.
    »Sagen Sie ihm, dass er die Church Street hinauffahren soll«, sagte ich, »und dann rechts abbiegen. Ich wohne in Linden Gardens. Aber das bedeutet nicht, dass ich mich noch einmal mit Ihnen treffe. Auch wenn Sie jetzt meine Adresse haben.«
    Er sagte: »Sie erinnern mich an einen meiner Patienten, der mir erklärte, Bockspringen mache ihm keinen Spaß, aber das bedeute nicht, dass er Angst habe, sich die Eier abzuquetschen. Wenn jemand sagt, es ist nicht das und es bedeutet nicht das, dann ist es immer und bedeutet es immer das. Hören Sie jetzt endlich auf, Theater zu spielen?«

 
     
    2. KAPITEL
     
     
     
    E R HATTE MIR GESAGT , DASS ICH IHN zwei Tage später um sechs Uhr nachmittags im Shepherds treffen sollte.
    Ich zog ein rotes Baumwollkleid mit weißen Punkten und weißer Zickzacklitze entlang der Nähte an. Es ähnelte in seiner Art einem Küchenmädchenkittel. Ich sah darin wie ein »zierliches Persönchen« und – im Rahmen meiner Möglichkeiten – leicht flittchenhaft aus. Es war nach demselben Schnitt gearbeitet wie mein elegantes, gesittetes Seidenkleid von neulich, aber wegen des bescheidenen Materials hatte es diesen vollkommen anderen Charakter. Ich hatte noch ein drittes Kleid mit demselben Schnitt. Es war aus dünnem dunkelblauem Wollstoff, mit langen Ärmeln; ich hatte es bei meinem Vorstellungsgespräch im Heeresministerium getragen, und ich stellte

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