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Gorian 3

Gorian 3

Titel: Gorian 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Hälfte der Spiegelfläche davon bedeckt. Es wurde merklich dunkler, da der Spiegel weniger Licht reflektierte.
    Doch das hielt nicht lange an. Überall bewegte sich das magische Quecksilber, sodass das Eis wieder abplatzte. Gefährlich scharfe Brocken fielen herab. Einer durchschlug einen Schlangenmenschen wie ein Fallbeil. Gorian lenkte einen anderen mit Magie zur Seite, sodass er in den Schnee flog.
    Offenbar tat der Fürst von Naraig etwas Ähnliches, denn seine Sänfte wurde von keinem der Eisbrocken getroffen, die ihre Fallrichtung kurz vorher veränderten.
    Meister Thondaril breitete die Arme aus, blaues Licht schoss aus seinen Händen und bildete einen sich ausdehnenden Schirm, der die Stücke abprallen ließ, mit zunehmender Ausdehnung aber schwächer wurde, sodass an seinem Rand der Fall der Eisstücke nur noch verlangsamt wurde.
    Trotzdem wurde noch ein weiterer Schlangenmensch im Nacken getroffen. Der große Eissplitter durchtrennte ihm den Hals, der Reptilienkopf fiel in den Schnee, während der menschenähnliche Körper wankte – und auf einmal seine Form veränderte. Er bildete zusätzliche Arme aus und wurde zu einem Klumpen zähflüssiger Masse. Sogar sein Obsidianschwert zerlief, dafür bildete sich ein lanzenartiger Dorn.
    »Ein Metamorph!«, rief Meister Thondaril.

    Der Wandler lebte noch, aber einer der Maladran war sofort bei ihm und stieß ihm sein Schwert mehrfach in den Leib, bis sich seine Gestalt aufzulösen begann.
    Einer der Oger – offenbar auch ein Metamorph – verwandelte sich daraufhin zu einem spinnenartigen Wesen und kletterte das Gestänge aus magischem Quecksilber unwahrscheinlich schnell empor.
    Eldamir machte einen magisch unterstützten Sprung, klammerte sich an einer der Verstrebungen fest und kletterte weiter hinauf. Sehr schnell hatte er das Spinnenwesen eingeholt und traf es mit mehreren Schwertstreichen, hieb es buchstäblich in Stücke. Das Blut des Metamorphen tropfte von den Verstrebungen des Basilisken-Spiegels, Eldamir sprang in die Tiefe.
    Er kam ziemlich hart auf, musste sich abrollen und humpelte anschließend auf Gorian zu.
    »Wir werden immer weniger geisterhaft«, beschwerte er sich. »Ich hoffe, dass uns das nicht noch in Schwierigkeiten bringt.«
    In diesem Moment erklang ein Alarmruf.
    Morygors Heerscharen walzten über den Horizont heran.
    Der magische Eiswind hatte den Spiegel der Basilisken weder niederreißen noch mit Eis blind machen können. Die Kräfte des Frosthauchs und des gesammelten Sonnenlichts glichen sich in etwa aus. Die Bäche aus Schmelzwasser gefroren wieder, nur um wenig später wieder zu tauen. Es war ein Ringen zwischen den Elementen, so wie Gorian es bereits in Gryphland erlebt hatte, wo die Feuerdämonen dem Vormarsch des Frostreichs zunächst Einhalt geboten hatten.
    Die Leviathane walzten heran. Zwischen ihnen preschten Wollnashornreiter dahin, wie üblich zumeist orxanische Untote,
aber diesmal sah man hier und dort auch einen Menschen, Torlinger Bogenschützen, die ihre Pfeile vom Rücken ihrer Reittiere abschossen.
    Zwischen den Reitern liefen auch Eisdrachenläufer. Kemroor, ihr grausamer Vater, war vernichtet, und seitdem gab es niemanden mehr, der seine überlebenden Kinder daran gehindert hätte zu wachsen. Teilweise hatten sie in der relativ kurzen Zeit seit dem Ende des Eisdrachen erheblich an Größe zugelegt. Einzelne Exemplare konnten bereits über den Rücken eines mittelgroßen Leviathans hinwegblicken, wenn sie entsprechend den Drachenhals streckten. Der Übermut und die Angriffslust war diesen Kreaturen anzusehen. Sie sprühten ihr Eisfeuer in die Luft. Gewiss hatte man ihnen befohlen, ihre furchtbare Waffe nur gegen den Feind einzusetzen, aber Gorian konnte sich dennoch nicht vorstellen, dass sich die Wollnashornreiter wohl in der Nähe dieser Verbündeten fühlten, deren Verhalten von wilder Rücksichtslosigkeit geprägt war.
    Immer wieder hielten die Leviathane an, öffneten ihre gewaltigen Mäuler und entließen Truppen aus ihren Leibern. Es mussten Hunderttausende von Frostkriegern sein. Auf manchen der Leviathane waren Dutzende von schweren Katapulten in Stellung gebracht worden. Bogen- und Armbrustschützen sandten bereits einen Hagel von Pfeilen in Richtung des großen Spiegels.
    Aber diese Geschosse wurden von der puren Kraft, die von dem magischen Quecksilber ausging, ebenso abgelenkt wie die der Katapulte.
    Gorian fiel auf, dass einige der Leviathane ihre Leiber nach und nach vollkommen von Truppen und

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