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Gorian 3

Gorian 3

Titel: Gorian 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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die Klinge durch einige wichtige Verstrebungen. Sie enthielt offenbar genug Kräfte, um das magische Quecksilber einfach zu durchdringen.
    Der Spiegel fiel und begrub nicht nur die Sänfte des Fürsten von Naraig unter sich, sondern auch den vielarmigen Basilisken-Magier sowie einige Schlangenmenschen und Oger-Söldner, die sich nicht schnell genug in Sicherheit bringen konnten. Ihre Todesschreie wurden unter dem sich verformenden magischen Quecksilber erstickt.
    Ein dröhnender metallischer Laut klang aus dem ovalen messingfarbenen Kopf von Thragnyr. Er stieg von seinem verendeten Bären, dessen noch nicht versteinerter Hinterleib zuckte. Thragnyrs versteinerter linker Arm brach von seinem
Körper. Er warf seinen Umhang von sich und schlug sich mit dem sensenartigen Schwert aus dem Gewirr von Verstrebungen frei, die sich wie Schlingen um seinen Bronzekörper gelegt hatten. Auch die Schulter bröckelte ihm weg, dazu ein Teil des Brustkorbs. Sein Angriff auf den Spiegel war mit so großer Geschwindigkeit ausgeführt worden, dass die Versteinerung einfach nicht zum Abschluss hatte kommen können.
    Der skelettartige Koloss ließ das Sensenschwert, das sich beim Schlag auf unheimliche Weise zu verlängern vermochte, blitzschnell niedersausen und spaltete einen Maladran senkrecht entzwei. Blut spritzte und zeigte, wie körperlich die Totengeister mittlerweile geworden waren. Ein weiterer Hieb folgte so schnell, dass der Oger ihn nicht einmal kommen sah, ehe ihm Kopf und eine Schulter samt dazugehörigem Arm abgetrennt wurden.
    Ein weiterer Hieb traf Gorian, fuhr ihm durch Schädel und Leib.
    Aber da befand er sich bereits auf dem Schattenpfad und hatte sich in Rauch aufgelöst.
    Er verstofflichte unmittelbar unter dem großen ovalen Bronzekopf des Bärenreiter-Fürsten und hieb mit Sternenklinge dessen Hals durch. Strahlen schossen aus den rot glühenden Augen, sengten aber ziellos durch die Gegend und erloschen, noch bevor der konturlose Bronzeschädel den Boden berührte.
    Gorian löste sich wieder auf und stand wenig später einige Dutzend Schritte entfernt im Schnee und sah zu, wie das verstümmelte Bronzeskelett in sich zusammenbrach. Das Metall, aus dem es bestand, verband sich zischend und Funken sprühend mit dem magischen Quecksilber.
    Kugelförmige blaue Blitze schossen überall dort hervor, wo sich beide Substanzen berührten.

    Die andren Basilisken-Magier eilten herbei. Gorian spürte die Gedankenkraft ihrer Beschwörungen, mit der sie verzweifelt versuchten, das magische Quecksilber unter ihre Kontrolle zu bringen. Es floss über den Boden, breitete sich aus und nahm alle Überreste des Bärenreiter-Fürsten und seines gewaltigen Reittiers in sich auf, sowohl die versteinerte Hälfte als auch die fleischliche, die allein nicht mehr lebensfähig gewesen wäre. Ein furchtbar beißender Geruch breitete sich aus. Grünliche und gelbliche Dämpfe stiegen auf.
    »Es ist eine starke Magie, die in dieser Substanz wirksam ist«, sagte Hochmeister Thondaril zu Gorian, nachdem dieser sich mit einem kurzen Schattenpfadgang zu ihm begeben hatte.
    »Es ist etwas Lebendiges«, murmelte Gorian.
    »Ja, aber es ist nur so lebendig wie ein Untoter.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher. Es erinnert mich eher an …« Er stockte.
    »… den Gargoyle?«
    »Schon möglich.«
    »Vertrauen wir darauf, dass die Basilisken ihre Magie beherrschen. « Thondaril deutete auf Morygors versteinertes Heer, das bis zum Horizont reichte. Der Blinde Schlächter und einige der anderen Maladran wandelten zwischen den zu Stein gewordenen Leviathanen und den teilweise mitten in der Bewegung erstarrten Wollnashornreitern umher, offenbar auf der Suche nach etwas, das sie noch vernichten konnten. Einer der Maladran schlug wutentbrannt einem der steinernen Frostkrieger den Kopf ab und stieß dabei einen Schrei aus, der von einem äußerst unangenehmen Gedanken begleitet wurde.
    »Morygor hat heute eine furchtbare Niederlage erlitten«,
sagte Thondaril. »Es ist die erste seit langem. Sieh nach Norden, Gorian. Seine Armee ist zu einem Meer aus Steinfiguren geworden, das noch in hundert Jahrhunderten an diesen Moment gemahnen wird.«
    »Es ist noch nicht vorbei«, befürchtete Gorian. »Ich habe Scharen von Bärenreitern gesehen, die zwar nicht die Größe ihres Herrn haben, aber trotzdem eine Streitmacht sind, vor der man sich fürchten sollte.«
    Der Hochmeister nickte. »Ich weiß.«
    Gorian deutete auf den Schattenbringer. »Die entscheidende

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