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Gorian 3

Gorian 3

Titel: Gorian 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Schlacht wird dort geschlagen, und die haben wir vielleicht schon verloren.«
    Wie zur Bestätigung seiner Worte stieg irgendwo jenseits des Horizonts wieder ein Lichtblitz auf, hoch empor zu jenem Gestirn, welches das Antlitz der Sonne inzwischen fast zur Gänze verdeckte.
    Thondaril legte Gorian eine Hand auf die Schulter. »Wie gut, dass du den Ring des Sehers noch nicht am Finger trägst.«
    »Wie meint Ihr das, ehrwürdiger Hochmeister?«
    »Weil ich so deine pessimistischen Worte nicht weiter ernst zu nehmen brauche und mir die Hoffnung dadurch erhalten bleibt.«
    »Ich erlebe Euch zum ersten Mal als Zyniker, Hochmeister. Um ehrlich zu sein, das überrascht mich. Aber vielleicht habe ich diese Seite von Euch bisher auch nur nicht sehen wollen.«
    »Nein, ich mag alles Mögliche sein, aber ganz gewiss kein Zyniker. Ich denke nur an eins: dass der wichtigste Teil des Plans, der Morygor stürzen soll, noch ausgeführt werden muss und dass der Sieg, den wir gerade errungen haben, nichts wert ist, wenn uns dieses letzte Unterfangen nicht gelingt. «

    »Ich weiß«, murmelte Gorian.
    »Dann richte von nun an all dein Trachten darauf, die nötige Stärke zu gewinnen, um die letzte Prüfung zu bestehen, die dir deine Bestimmung auferlegt, Schüler !«
    Während die Libellengondeln zurückkehrten, um die Überlebenden der Schlacht, die eigentlich nicht stattgefunden hatte, aufzunehmen, ging Gorian zu den Maladran und wandelte mit ihnen zwischen Morygors versteinerter Armee umher.
    Bei der Statue, die einst Beliak gewesen war, blieb er stehen.

23
Das Erdschiff
    »Ich bin froh, dass du unversehrt nach Nelbar zurückgekehrt bist«, sagte Sheera und berührte dabei mit der Hand sein Gesicht. »Doch das Schwierigste liegt noch vor dir.«
    »Vor uns allen«, korrigierte Gorian.
    »Aber ganz besonders vor dir« , beharrte sie in Gedanken. »Bevor du Morygor begegnest, solltest du noch einiges über die Kunst des Heilens erlernen«, sagte sie dann wieder laut. »Auch wenn es schwer ist, sich selbst zu heilen, so ist es doch nicht unmöglich, wie du weißt.«
    »Es ist noch genug Zeit, ein Meister im Haus des Heilens zu werden«, erwiderte Gorian mit einem milden Lächeln im Gesicht. »Dann kann ich mir noch einen weiteren Ring an den Finger stecken.«
    »Dafür ist keine weitere Meisterschaft vonnöten, Gorian.«
    »Ach nein?«
    »Nur Überlebensfähigkeit.«
    »Bring mir so viel wie möglich von dem bei, was du mir in der Kunst des Heilens voraus hast, Sheera. Wer weiß …« Er hielt kurz inne, bevor er weitersprach. »Fünf Ringe aus fünf Häusern. Vielleicht war ich doch etwas zu ehrgeizig.«
    Sie standen an der Reling der Hoffnung des Himmels, und Sheera deutete auf das dunkle Wasser unmittelbar neben dem riesigen Himmelsschiff. Es glitzerte, weil sich der Mond
und die Sterne darin spiegelten. Nur in dem Bereich unmittelbar neben der Hoffnung war dies nicht der Fall. Die Finsternis unter dem Wasser schien alles regelrecht zu verschlingen. »Ich weiß nicht, was genau Magier und Schamanen getan haben, aber während deiner Abwesenheit standen sie fast die gesamte Zeit auf dem Achterdeck und haben ihre Zeremonien durchgeführt. Und dabei ging dort unten irgendetwas vor sich.«
    »Du konntest es mit deinen magischen Sinnen nicht erspüren? «
    »Nein. Und Brass Telir hat meine diesbezüglichen Fragen einfach ignoriert.«
    Gorian lächelte verhalten. »Vielleicht geht es um das Schiff, dessen Fertigstellung mir schon seit längerem versprochen wurde.«
    »Ein Schiff, das schon gesunken ist, bevor es vom Stapel läuft?«
    »Dieses soll auf eine ganz besondere Weise geschaffen werden«, erklärte Gorian. »Aber frag mich nichts Näheres. Ich habe nämlich keine Ahnung.«
    Gorian begab sich in die Siebte Burg. Als er im Burghof verstofflichte, fand dort ein Übungskampf statt. Zu seiner Überraschung war es Zog Yaal, der Greifenreiter, der eine Klinge schwang. Bei ihm befanden sich die beiden Ordensschüler Serion aus Tejan und Farol aus Bara.
    Während Serion Zog Yaals Übungsgegner war, stand Farol aus Bara etwas abseits und gab Anweisungen, bei denen sich Gorian im ersten Moment nicht sicher war, ob sie dem Ordensschüler oder dem im Umgang mit dem Schwert erkennbar unbedarften Greifenreiter galten.
    Als die drei Gorian bemerkten, hielten sie inne.

    Zog Yaal seufzte. »Ein Schwertmeister wird aus mir wohl nie«, glaubte er. »Aber ich dachte mir, es kann nicht schaden zu lernen, wie man eine Klinge führt.« Er wog das

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