Gothic Girl - Sex, Blut, Daemonen 6
meditative Ruhe erreicht hatte, begann er sein Bewusstsein auszudehnen, auf der Suche nach einer ganz bestimmten wohlbekannten Schwingung. Irgendwann, ohne dass er ein Gefühl für die vergangene Zeit hatte oder auch nur haben wollte, spürte er es. Behutsam lenkte er seine geistige Energie in die Richtung und berührte zaghaft den anderen Geist. Sul-Durat ? Er hatte sie gefunden.
Phillippsburg
Zarah
Vor ihrer Abreise aus dem Kraftwerk mussten sie noch Agnes beisetzen. Dies nahm einige Zeit in Anspruch doch zumindest das war Zarah ihr schuldig. Dann brachen sie das Lager ab. Frost wollte zu den Resten seines Ordens, er sagte nicht, wo er den zu finden gedachte. Zum Abschied begleitete sie ihn zum Camaro.
‚Pass auf ihn auf. ‘
W ehmütige Stimmung hatte sie ergriffen. Bis auf Robert waren fast alle ihr Nahestehenden nun weg. Horatio und Agnes tot. Corwin in irgendeinem Militärkrankenhaus. Sul-Durat verschwunden, Zad wie immer irgendwo, Kayleigh abgehauen, Hellf mit ihr, und nun verließ sie Frost. Ob sie ihn je wiedersehen würde? Es war gar nicht ihre Art so zu denken, so zu fühlen. Sie hatte sich immer alleine sehr gut gefühlt. War sie weich geworden – oder hatte sie sich weiterentwickelt? Frost schien etwas von ihrer Gemütslage zu spüren. Er umarmte sie und hielt sie dann an den Schultern.
‚ Pass Du auf Dich auf. Ich will Dich heil wiedersehen.‘
O hne weitere Worte stieg er in den Wagen. Der V8 brüllte auf und mit durchdrehenden Rädern fuhr er durch das Tor davon. Sie starrte ihm hinterher bis der Wagen verschwunden war. Durchatmend drehte sie sich um und ging zu den anderen Fahrzeugen. Robert hatte noch weitere Unterschlupfe. Er und seine Männer hatten sich für den Kampf entschieden und wollten sich auf den Angriff der Torgänger vorbereiten. Sie selbst besaß eine Burg in der Nähe von Hanau. Nahe bei Frankfurt, wo auch das Hauptquartier des Deutschen Ordens war. Eine gute Basis für den Kampf. Außerdem hatte sie ein verstecktes Chateau in Süd-Frankreich. Ideal um sich zurückzuziehen. Ihre Entscheidung stand noch aus und sie musste sich ihr irgendwann stellen.
Zuerst jedoch musste sie Kayleigh finden. Als erstes versuchte sie es mit dem Handy des Mädchens. Leider schien es abgestellt. Also blieb ihr nur der Weg nach Berlin. Sie verabschiedete sich von Robert und den anderen und setzte sich in den Bentley. Mit der linken Hand auf dem Lenkrad blickte sie auf die Straße vor ihr. Ich lasse mich nicht von sentimentalen Gedanken runterziehen. Kayleigh, ich komme und wenn jemand Ärger will, kann er ihn haben. Mit der rechten Hand betätigte sie die Stereo-Anlage. Manowar toste aus den Lautsprechern und sie drückte das Gas durch.
Gegen Abend erreichte sie Berlin. Der einzige Anhaltspunkt, den sie hatte, war eine WG-Adresse von Kayleighs altem Schulfreund. Aber dort war keiner zuhause. Was nun? Ohne weitere Spur konnte sie nur warten, bis jemand zurückkam. Sie besorgte sich etwas Verpflegung und setzte sich in den Wagen. Entweder Kayleigh tauchte hier wieder auf oder jemand anderes. Eine lange Nacht würde es werden, doch sie hatte die Geduld des Jägers. Während sie wartete überdachte sie ihre Lage. Bis Kayleigh zu ihr gekommen war, hatte sie alles im Griff gehabt. Gut, sie war immer hin- und hergerissen gewesen. Sich verstecken und Frieden finden. Oder kämpfen auf die Gefahr hin, alte Dämonen heraufzubeschwören. Sie grinste. Schlimmeres als Dämonen – Vollstrecker. Aber Kayleigh hatte alles verändert. Hatte Gefühle heraufbeschworen die sie so sehr an die Vergangenheit erinnerten. An das Mädchen dass sie vor langer Zeit in weiter Entfernung zurückgelassen hatte. Erinnerungen an sie selbst, wie sie einst gewesen war, bevor sie Zad getroffen hatte. Mit den Erinnerungen war auch die Angst zurückgekommen. Sie hatte sie wie einen alten Freund begrüßt. Angst machte die Sinne schärfer. Sie sorgte dafür, dass man anfing, wieder mehr am Leben zu hängen, jeden Augenblick zu genießen als könnte es der letzte sein. Angst machte die Lust klarer, die Leidenschaft tiefer. Kayleigh würde sie nicht im Stich lassen. Manche Fehler sollte man nur einmal machen.
War Sul-Durat auch auf dem Weg zu ihr? Wenn ja, warum? Er hatte ihre Zuneigung zu dem Mädchen gespürt. Sie wusste auch von der tödlichen Leidenschaft, die in ihm brannte. Sie selbst traute sich zu, mit diesem Feuer umgehen zu können. Aber das Mädchen? Die Dinge waren in Bewegung geraten und sie selbst steuerte
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