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Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming

Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming

Titel: Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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dazu, die Lage zu verkomplizieren, nicht wahr? Ich bin nicht besonders schlau, also halte ich mich an ein paar schlichte Worte: ›Was du nicht willst, das man dir tu‹ ... So in etwa.«
    »Sie würden gut mit meinem Dad auskommen.«

    Der Sheriff lacht und sieht zu dem großen Tisch hinüber, um den Miles und Danny sich inzwischen gegenseitig jagen. »Amüsiert ihr Leutchen euch?«
    »Immer«, sagt JC. »Happy Thanksgiving, Sheriff.«
    »Wünsch ich dir auch, Junge«, sagt dieser, als ihre Biere aneinanderstoßen, der Hals der Budweiser-Flasche gegen Jesus’ Humpen.
    Just in dem Moment, als Bier an Bier klingt, kommt eine Nachricht aus Washington. Vom Büro der Generalstaatsanwältin nimmt sie ihren Weg hinunter zu Sam Hawkes, dem Direktor des BATF, und von dort zu Don Gerbers Büro. Dieser zeigt sich ob der Nachricht hocherfreut. Genau wie Gerry Cauldwell, der auf der Stelle Special Agent Bryan Brent in Fort Rigg anruft, welcher ebenfalls einen zufriedenen Eindruck macht.
    Zwei Wochen noch: Samstag, 8. Dezember.
    Brent tritt hinaus auf die Veranda der Offiziersmesse, in die kalte texanische Nacht, und blickt auf das Übungsgelände, lauscht den Stimmen der Männer, die ihre Taktik durchgehen, gewaltsames Eindringen trainieren, über NATO-Draht klettern und im offenen Gelände Deckung suchen. Das angenehme Knirschen schwerer Kampfstiefel auf einem Teppich aus Kiefernnadeln weht in der Dämmerung zu ihm herüber.

13
    U NGLAUBLICH, DASS SOLCH EIN TAG DIE UNVERFRORENHEIT besaß, überhaupt zu beginnen. Dass die Sonne tatsächlich aufzugehen wagte, während unter ihr die Protagonisten der aufziehenden Katastrophe ihre Positionen einnahmen, deren Konstellation einer der Verteidiger später als eine »Verkettung unglücklicher Umstände« bezeichnen sollte.
    JC war an diesem Dezembermorgen ungewöhnlich früh aufgestanden: Morgan und Bob hatten ihn mit einiger Mühe überredet, sie zu begleiten und am oberen Ende des Big Lake ein paar von diesen Monsterwelsen zu angeln. Als sie kurz vor Sonnenaufgang mit dem alten Jeep losgefahren waren, hatte im Haupthaus noch kein einziges Licht gebrannt, abgesehen von den roten, gelben und blauen Glühbirnen am großen Weihnachtsbaum in der Eingangshalle. Dies war ein Zugeständnis von JC, der es zwar nicht mochte, wenn um seinen Geburtstag so ein Aufstand gemacht wurde, aber den Kindern zuliebe trotzdem mitspielte. Nun saß er auf der Rückbank des Jeeps, rieb sich die Augen und fummelte am Deckel der Thermoskanne herum, die Morgan vor der Abfahrt mit Kaffee gefüllt hatte. Jesus hatte schlecht geschlafen - ein unruhiges Dämmern, aus dem er immer wieder erwacht war, weil er von einem weit entfernten Brummen und Grollen gestört wurde. Er hatte das Gefühl,
als würde irgendwas da draußen tief im Wald seine Kreise ziehen.
    Als Special Agent Enrico Pelo vom SWAT-Team des BATF um 7:22 Uhr den rostigen Stacheldraht an der südlichen Grenze des Geländes durchschnitt, raste sein vierundzwanzigjähriges Herz, und er musste sich das Grinsen verkneifen, so begeistert war er, nach fast zwei Jahren in der Einheit nicht nur an einer echten Razzia teilzunehmen, sondern sogar Mitglied des Führungsteams zu sein. Zur selben Zeit warfen JC, Morgs und Bob etwa anderthalb Meilen vom Haupthaus entfernt die Schnüre ihrer Angeln in das kalte, dunkle Wasser.
    Becky und die Jungs schliefen noch. Die Tür zu Miles’ und Dannys Schlafzimmer stand einen Spalt weit offen, weil Miles, der sich im Dunkeln fürchtete, das Licht des großen Tannenbaums so mochte, welches nun sanft bis auf sein Bett fiel und ihn daran erinnerte, dass der Weihnachtsmann schon unterwegs war.
    Auch die Rennet-Brüder waren an diesem Morgen schon früh auf den Beinen, unten in der provisorischen Werkstatt, in die sie den Pick-up schließlich doch noch geschleppt hatten. Deek hatte ein neues Getriebe besorgt, und wenn sie es bis zum späten Vormittag eingebaut hätten, würde Deek den Pick-up rüber nach Austin fahren und Pat mit dem Dodge nachkommen. Sie wollten ihn für ein ansehnliches Sümmchen verkaufen und wären bis zum Abend mit dem zusätzlichen Weihnachtsgeld wieder zurück. Im Licht der Scheinwerfer zog Pat die Reißverschlüsse an seinem Overall zu, fröstelnd und gähnend, während Deek am Boden des Wagens nach dem Schraubenschlüssel suchte und dabei die große, alte Remington .306 über den Rücksitz schob. Sie hatten das Jagdgewehr immer bei sich, wenn sie zum Arbeiten herkamen: Man konnte ja nie wissen, was einem

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