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Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming

Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming

Titel: Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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hier an essbarem Getier über den Weg lief.

    Die kühlsten Köpfe weit weg am See.
    Hitzige, junge Männer in Kampfanzügen, bereit zuzuschlagen.
    Kinder, schlafend in einem Holzhaus.
    Zwei Rednecks mit einem Präzisionsgewehr, durch deren Adern noch das Bier vom Vorabend rauschte.
    Wahrhaft eine »Verkettung unglücklicher Umstände«.

    Geduckt folgt Pelo seinem Teamleader Sergeant Anthony Berkowitz, als sie sich in loser Formation dem Waldrand nähern, fünfzehn Mann, in schwarzen Tarnanzügen, die M16 gespannt und gesichert, mit kampfbereiten 9mm-Pistolen an der Hüfte, Blendgranaten am Gürtel, alles gekauft vom Geld der amerikanischen Steuerzahler - von Menschen, an die sie sich nun heranpirschen. Braune Blätter und kleine Zweige knistern leise unter ihren Stiefeln. Pelo und die anderen bleiben kurz vor dem Waldrand stehen und werfen sich auf den Boden, als der Sergeant lautlos die behandschuhte Faust reckt. Außerhalb des Waldes, wenige Hundert Meter vor ihnen, tut sich was. Sie sehen Licht, hören Geräusche. Pelo sieht auf seine Uhr - sie haben für die halbe Meile durch den Wald nur etwas mehr als zehn Minuten gebraucht. Sie liegen also voll im Zeitplan. Das B-Team müsste jetzt am Zaun beim Haupttor sein.
    »Scheißteil!«, schimpft Pat Rennet unter dem Pick-up, als er mit einem letzten Grunzer den Bolzen aus dem Gehäuse reißt und das alte Getriebe ausbaut. Er reicht es zu Deek rauf, der sich bückt, um es im Licht des Scheinwerfers zu untersuchen. »Jep«, sagt Deek, »das Ding ist durch.«
    »Gib mir mal den Lappen runter, ja?«, sagt sein Bruder. »Alles voller Öl hier.« Deek geht vorn um den Pick-up herum, um einen Lappen aus der Kiste beim rechten Vorderrad zu nehmen, und stutzt, als er einen Blick zum dunklen Wald hinüberwirft.
    »Fuck«, flüstert er.

    Ein paar Meilen entfernt sagt Morgan lachend: »Und weißt du noch, damals, diese Garderobe in Denver? Wo irgend so ein mieses, stinkendes Arschloch in die Dusche geschissen hatte?«
    »Oh Mann«, sagt Jesus und lacht mit. »Als der Promoter dachte, einer von uns wäre es gewesen?«
    »Mit wem haben wir an dem Abend gespielt? Mit den Scud Mountain Boys?«
    »Nee. Waren das nicht Slint?«
    »Slint, stimmt genau.«
    »Freck«, sagt Bob leise, hält einen Finger an die Lippen und nickt Richtung Wasser.
    »Sorry, Bob«, flüstert Jesus.
    »Scheiße«, sagt Morgan leiser als vorher, »fehlt dir das Touren nicht auch, Mann?«
    »Das werden wir irgendwann schon wieder machen«, sagt Jesus. »Ganz sicher werden wir das. Hier, gib mal den Kaffee rüber, Morgs ...«
    Becky gähnt und rollt sich auf die andere Seite. Sie döst noch ein bisschen, lauscht aber bereits mit halbem Ohr, weil sie weiß, dass die Jungs bald aufwachen. Sie mag diese Zeit am Morgen, denn früher war es nicht immer so. Vor ein paar Jahren, bevor sie JC und die anderen getroffen hatte, als sie noch trank und an der Crackpfeife hing, kam sie manchmal auf dem Küchenboden zu sich, weil Danny sie vorsichtig ohrfeigte. Wenn Miles das mit ansah, reagierte er verängstigt und war total aufgelöst. Als würde er glauben, sie sei tot. Sie hätte ihre beiden Jungs fast verloren. Bei dem Gedanken daran, dass die beiden im Heim landen könnten, bricht ihr immer noch der kalte Schweiß aus. Und es erinnert sie daran, wie viel es ihr bedeutet, clean und nüchtern aufzuwachen und für die beiden da zu sein. Sie wirft einen Blick auf die Uhr neben dem Bett: 7:33. Sie muss heute Morgen rauf nach Bruntsville, um ein paar Bankangelegenheiten zu regeln, und dann will sie mit Pete und Claude Weihnachtsgeschenke
einkaufen. Es ist kalt da draußen. Nur noch zehn Minuten weiterschlafen. Sie zieht den Fuß zurück unter die warme Decke.
    »Wo?« Pat robbt auf Ellbogen zwischen den Reifen hervor. Deek hockt neben dem Lichtstrahl des Frontscheinwerfers und deutet zum Wald.
    »Da!«, sagt Deek.
    Beide Brüder spähen in die Dämmerung und suchen den Waldrand ab. »Wahrscheinlich nur ein Reh«, flüstert Pat.
    »Das war kein Reh.«
    »Wer zum Teufel soll denn hier dr...« Pat bricht mitten im Wort ab, als er eine schwarze Gestalt von einem Baum zum nächsten huschen sieht, etwas Glitzerndes in der Hand. »Fuck«, zischt er. »Fuck. Schnell, hol das ...«
    »Schon passiert«, sagt Deek, als er wieder an Pats Seite auftaucht, die lange Remington-Flinte wie ein Baby in den Armen, den Bolzen mit einem öligen Klicken zurückschiebt, eine Patrone in die Kammer lädt und zur Autotür schleicht.
    »Vorsichtig«,

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