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Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming

Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming

Titel: Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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belastendes Material zu verstecken oder zu vernichten. Und wie Sie wissen, kann sich unsere Erfolgsquote hinsichtlich solcher Razzien sehen lassen.«
    »Ich muss sagen«, sagt Rifkind, »aus der Perspektive der DEA würden wir hier definitiv das Überraschungselement favorisieren.«
    »Was denken Sie also, taktisch gesehen?«, fragt Tawse und pustet in seinen Kaffee.

    »Drei Teams«, sagt Brent, steht auf und tritt mit seinem Pointer an die Tafel. »Das erste Team geht hier in Stellung, an der südwestlichen Grenze, käme hier durch den Wald und würde dann hier das Marihuanafeld einnehmen.« Der Pointer klickt bei jedem »hier« gegen die Tafel. »Das zweite Team geht hier beim Tor durch den Drahtzaun und rückt direkt zum Haupthaus vor, um die Waffen zu beschlagnahmen, dazu ein drittes Team in Reserve, das - falls nötig - hier vom Hubschrauber abgesetzt werden könnte, mitten auf dem Gelände, hinter dem Haupthaus. Insgesamt fünfzig bis sechzig Mann. Die texanische Nationalgarde würde uns Black Hawks und den einen oder anderen Panzer zur Verfügung stellen.«
    »Mmmh. Ganz schön heftig, angesichts der Menge an Frauen und Kindern da drinnen ...«, sagt Tawse.
    »Wissen Sie«, sagt Don Gerber. »Ich gehe eigentlich nicht davon aus, dass auch nur einziger Schuss fällt ...«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr, Don«, räumt Tawse ein, »Aber der Hintergrund ist doch nun mal folgender: Sie nehmen in aller Regel Drogendealer hoch, also Leute, die wissen, dass sie was angestellt haben, und die auch wissen, wann sie aufgeben sollten. Es lässt sich prognostizieren, wie solche Leute in einer bestimmten Situation reagieren. Diese Typen hier ...«, er greift nach einem Hochglanzfoto, das aus großer Entfernung aufgenommen wurde und zeigt, wie Jesus, Morgan und Pete über etwas lachen, »... die halten sich für unschuldig und sehen nichts Verwerfliches darin, ihre persönlichen Bedürfnisse auszuleben. Wir können nicht sicher sein, zu welcher Reaktion die fähig sind, wenn sie sehen, dass Soldaten in schwarzen Kampfanzügen aus dem Wald auf sie zugestürmt kommen.«
    »Wollen Sie damit sagen, das FBI wäre für eine weniger ... direkte Herangehensweise?«, fragt Cauldwell.
    »Nein«, sagt Tawse, »nicht unbedingt. Eine Razzia könnte sehr wohl die richtige Taktik sein. Ich wollte es nur ... gesagt haben, Leute.«

    »Ordnungsgemäß zur Kenntnis genommen«, sagt Gerber.
    »Und was den zeitlichen Rahmen angeht?«, fragt Blass von der DEA.
    »Agent Brents Trupp trainiert bereits in Fort Rigg«, sagt Gerber.
    »Wir sind nur sechzig Meilen südlich von Bruntsville«, nickt Brent. »In drei, vier Wochen müssten wir bereit sein, loszuschlagen.«
    Es geht um Daten, Strategien, Taktiken, Logistik und Durchführbarkeit, nicht jedoch um Ethik oder Moral. Wenn die Räder erst rollen, muss die Frage nach dem Warum der Frage nach dem Wie weichen.
    Später - im Zuge der internen Ermittlungen während des Prozesses - würde man feststellen, dass Stanley Tawse vom FBI in diesem Meeting »Bedenken« geäußert hatte, wie die »Bewohner des Areals« voraussichtlich auf den »potenziellen Einsatz tödlicher Waffen« reagieren würden. Doch seinen Job sollte er trotzdem verlieren.

12
    B OBBY DENVER’S BAR-B-Q CHICKEN & RIBS IST EINE Restaurantkette mit fünfzehn Filialen überall in Zentral-Texas, die Ende der Achtziger von dem namensgebenden Countrysänger, dem damals die Steuerbehörde im Nacken saß, als Abschreibungsobjekt gegründet wurde. Man hatte sich im Laufe der Zeit auf »ehrliche Lone-Star-State-Küche« spezialisiert: ganze Hühner und schwarzgegrillte Spanferkelrippchen, die in dunkler Barbecue-Sauce schwammen, Kohlgemüse, Bohneneintopf und ziemlich gutes Maisbrot. Das Ambiente war überall dasselbe: schummrige Beleuchtung, leise Countrymusik und bequeme Kunstlederbänke. Und eine Schankerlaubnis besaß man auch. Die Filiale, die etwas abseits der 122 zwischen der Ranch und Bruntsville lag, war bei Miles und Danny besonders beliebt, und dorthin führte JC an Thanksgiving alle aus.
    Da sitzen sie nun an einem der langen Holztische im hinteren Raum, bei den Toiletten: Becky, Miles und Danny, Morgan, Kris und Big Bob, Gus und Dotty, Claude und Pete, Julia und Amanda. Und in der Mitte sitzt Jesus Christus - entspannt gegen die Wand gelehnt, die Hände hinterm Kopf, ein Grinsen im Gesicht.
    Richtig gelesen, sie sind dreizehn an der Zahl.
    Das dritte Bier zeigt langsam Wirkung, während JC sich anhört, wie Becky versucht, Morgan einen

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