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Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming

Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming

Titel: Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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Musik Gottes. Jesus spielt diese Musik aus vollem Herzen, knufft und pikst den Jungen, nimmt ihn in den Schwitzkasten und reibt mit seinen kratzigen Bartstoppeln an Miles’ weichem Hals. Danny, der dazwischengehen und mitmachen will, boxt auf Jesus’ Arm ein. Der streckt eine Hand aus und kitzelt ihn spielerisch am Bauch, bis die Schreie der Jungs Kenny Rogers übertönen, der aus den Lautsprechern dudelt, was noch mehr Blicke von den anderen Gästen auf sie zieht.
    »Äh, entschuldige mal?« Jesus blickt auf, hat den winselnden Miles praktisch quer auf dem Schoß liegen und sieht zuerst den Griff einer Pistole im schwarzen Lederholster, dann die goldene Marke an der Brust und den silbrigen Bart darüber. »Tut mir leid, wenn ich beim Essen störe, aber hättest du vielleicht einen Moment Zeit für mich?«
    »Klar, Sheriff.«
    Sie nehmen ihre Drinks mit zur Bar, und das Gaffen der Gäste wird zu einem Glotzen, als Jesus in verwaschenen Jeans, Converse-Tretern und Melvins-T-Shirt dem Sheriff nach nebenan folgt.

    »Was soll das denn werden?«, sagt Pete zu Becky, als sie zusehen, wie sich Jesus und der Sheriff mit ihren Bieren - JC hat einen Humpen, gefüllt aus dem Krug auf ihrem Tisch, Ike eine Flasche Bud - lässig an den Mahagonitresen lehnen.
    »Wer weiß?«, seufzt Becky und tätschelt beschwichtigend Bobs Unterarm, weil der automatisch nervös wird, wenn seinem Boss was Unerwartetes passiert.
    »Ja, wir brauchen hin und wieder Nägel«, sagt Jesus gerade nebenan und hebt eine Hand, um Bob anzuzeigen, dass alles gut ist. »Aber Ammoniak? Was glauben die denn, was wir da draußen vorhaben?«
    »Ich glaube, die sind der Meinung, ihr baut Bomben.« Der Sheriff spricht leise und lässt Jesus nicht aus den Augen.
    »Bomben?« Jesus sagt es, als sei es das merkwürdigste Wort, das er je gehört hat. Er lässt es einfach in der Luft hängen. »Ich meine, Bomben? Wieso um alles in der Welt sollten sie so was denken?«
    »Nun ...« Der Sheriff nimmt einen ordentlichen Schluck von seinem Bier. »Man kennt ja das FBI. Seit der Sache in New York vor ein paar Jahren, seit dem verfluchten Patriot Act, denke ich manchmal, wenn nicht das Sternenbanner vor deinem Haus flattert und deine Familie nicht täglich vor dem Abendessen den Eid auf die amerikanische Flagge ablegt, meinen die, man muss förmlich was im Schilde führen. « Er schüttelt den Kopf und fängt mit dem Fingernagel einen Tropfen Bier auf, der am Hals der Flasche herunterläuft. »Und vergiss nicht, mein Junge. Manche Leute verstehen vermutlich nicht, warum du tust, was du tust. Weißt du, ich bin selbst Christ. Meine Frau und ich gehen jeden Sonntag in die Kirche, bei Regen und bei Sonnenschein. Und, ganz unter uns ...«, Sheriff Ike lehnt sich verschwörerisch vor, »... ich glaube, du bist genauso wenig Gottes Sohn, wie ich Columbo bin. Die Sache ist die ... die meisten dieser jungen
Leute, die einen Haufen Geld in einer Fernsehshow scheffeln und deren Bild dann in allen Zeitungen ist, machen es sich so einfach wie möglich. Die können gar nicht schnell genug nach Los Angeles ziehen. Um sich eine Villa zu kaufen und sich in Nachtclubs rumzutreiben und was weiß ich noch alles. Soweit ich informiert bin, hast du Los Angeles verlassen, eine runtergekommene, alte Ranch hier draußen in der Pampa gekauft und so ziemlich jeden Nichtsnutz aufgenommen, der vor deiner Tür stand. Das scheint mir nicht gerade der einfachste Weg zu sein, den man gehen kann. Also vermute ich mal, dass du einen guten Grund dafür hast, es dir so schwer zu machen.«
    »Nun«, lächelt Jesus, »manchmal ist der schwere Weg aus gutem Grund der schwere Weg.«
    Der Sheriff nickt, stützt seine Ellbogen auf den Tresen und rückt näher an Jesus heran. »Aber da wir hier gerade so miteinander plaudern: Habt ihr in letzter Zeit jemanden vor den Kopf gestoßen? Ich meine, mehr als sonst?«
    »Na ja, eine Familie ist ausgezogen, aber das ist schon früher mal vorgekommen. Mmmh ... oh, warten Sie. Vor ein paar Wochen hatte ich so etwas wie eine - also - Meinungsverschiedenheit mit diesem Pfaffen.«
    »Pastor Glass? Charlie Glass?«
    »Ja. Genau der. Ist das ein Freund von Ihnen, Sheriff?«
    »Nein. Aber er ist niemand, den man zum Feind haben möchte.«
    »Teufel auch, ich werde doch keine Feinde haben, oder?« Darüber lachen beide. Jesus seufzt und blickt in sein Glas. »Sie sagen, Sie sind Christ, Sheriff. Aber Sie sind nicht wie dieser Priester.«
    »Nun, viele Menschen neigen inzwischen

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