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Gotterbarme (German Edition)

Gotterbarme (German Edition)

Titel: Gotterbarme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Lagot
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mit den Fingern die wirren Haarsträhnen hinter ihr Ohr, die der Herbstwind anders frisierte.
    »Wir haben in ein paar Tagen unsere Zweitausendjahrfeier. Es kommen tausende aus allen Erdteilen. Es gibt einen mächtigen Gewinn, vorausgesetzt dass wir bis dahin in Frieden gelebt haben. Dieser Friede wurde aber in den letzten zehn Jahren massiv manipuliert, sodass unser Sieg in Gefahr ist.«
    Er verschränkte seine Arme und sah sie ernst an.
    »Was waren das für Manipulationen?«
    »Menschen mussten sterben«, sagte er und griff mit seiner Hand unter das Kinn.
    »Wenn ich das richtig verstanden habe, entscheidet ihr doch selbst, wer lebt oder stirbt, wie in meinem Fall? Was hat das mit Frieden zu tun? Wenn ihr tötet, ist dass Frieden?«, entgegnete sie, erhob sich und setzte sich auf dem Sofarand.
    »Wir töten nicht, dafür haben wir Gesetze. Unsere Anwesenheit hier darf nicht nach oben dringen. Außerdem sind wir hier nicht allein, es leben auch andere Wesen hier und mit diesen schlossen wir Verträge.«
    »Die ›Schlächter‹, meinst du die?«
    »Wir gehen jetzt schlafen, morgen ist ein anstrengender Tag.«
    Hamp ließ sich auf das Sofa nieder, welches er im Handumdrehen zu einem gemütlichen Bett umfunktionierte.
    »Du kannst in meinem Bett schlafen«, und zeigte auf die rote Tür.
    »Rot für das Schlafzimmer?«
    Er ging vor, schob sie ohne Worte sanft durch die Tür und verschwand im Bad.
    Sie schaute auf das gemachte Bett aus schwarzem Metall. Moderne Bettwäsche mit zarten kreisartigen Mustern. Sie drücke auf den Schalter neben dem Fenster, der eine Klimaanlage ähnelte und frische saubere Luft durchdrang den freundlichen Raum.
    Ein Blick in den Schrankspiegel zeigte ihr die Grausamkeiten der Natur, sie kämmte mit den Fingern ihre wilden Strippen und band sie eng zusammen.
    »Der denkt jetzt, was ist die für ein Monster.« Müde schob sie die flauschige Decke zur Seite, klopfte auf das Bett, Artus folgte brav, rollte sich zu einem kleinen Etwas zusammen, schnaubend dämmert er ein.
    Millionen Fragen gingen ihr durch den Kopf
. Was ist hier unten los? Wer sind die? Was haben die vor?
Vollkommen erschöpft fiel sie in einen tiefen Schlaf.

Noch 3 T age Kapitel 4
     
    Dumpfes Geklapper aus dem Nebenraum ließ Maja schlaftrunken zum Handy greifen, 6.30 Uhr.
    »Frühaufsteher.«
    Den Kopf unter der Decke steckend, verschwitzt, von Monstern im Traum gejagt, hielt sie inne. Der Duft frisch gebrühten Kaffees stieg ihr in die Nase und sie rollte aus dem Bett. Der dunkle Tisch, reichlich gedeckt mit allerlei Herzhaftem, griff sie leicht schwankend zur Tasse und füllte sich das weltbeliebte braune Getränk ein. Hamp kam mit T-Shirt und Boxershorts aus der Küche und setzte sich zu ihr. Maja zuckte leicht zusammen, seine attraktive Erscheinung ließ sie nicht wie sonst kalt.
    »Sehr hübsch«, amüsiert von ihrem Haar, goss er seinen Kaffee ein.
    Bei jedem Schluck beobachtete sie ihn, wie er sein Toast butterte, seine braunen Augen, die kleinen Fältchen beim Kauen. Genussvoll aß er Eier mit Speck und trank haufenweise Kaffee dazu.
    »Du bist wahrscheinlich noch satt von gestern Abend?«
    »Nein, ich esse immer, wenn ich wach bin, jetzt ist ja noch Nacht.«
    »Du gehst doch morgend´s joggen?«
    »Ja, um 9 Uhr, wenn ich wach bin«, zischte Maja.
    Durch das Fenster drang das künstliche Sonnenlicht, es wirkte sehr echt.
    »Was passiert jetzt mit mir?«
    »Wir gehen gleich ins Labor und reden mit den anderen, ich erkläre dir das später. Jetzt geht es erst mal darum, dass du hier außer Gefahr bist. Wenn wir dich hier nicht offiziell anmelden, sieht es noch fataler aus. Hier gibt es Regeln und Gesetzte, an die müssen wir uns halten«.
    »Ich will nicht hier bleiben, ich will nach Hause«, sie zupfte die Strähnen zusammen und band sie erneut fest.
    »Das geht nicht, da oben ist irgendwer hinter dir her und wahrscheinlich will er dich töten, außerdem müssen wir nachprüfen, woher du deine Informationen hast.«
    »Das habe ich dir doch gesagt, erfunden! Wieso sollte mich jemand töten wollen?«
    »Dein Artikel hat hier für Aufsehen gesorgt, deshalb habe ich dich auch beobachtet.«
    »Was für ein Blödsinn, nur weil ich von wirklich demokratischen Verhältnissen geschrieben habe, wird man mich nicht abmurksen wollen«, sie nippte an der Tasse und sog langsam die Flüssigkeit ein.
    »Du hast auch von wissenschaftlichen Erfindungen geschrieben, die zurückgehalten werden, die der Welt augenblicklich kostenlos zur

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