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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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nicht so einfach werden wird.«
    »Was für eine Wahl haben wir denn?«
    In diesem Moment stürzte die vollkommene Ausweglosigkeit ihrer Lage auf ihn herab.
    Und genau in diesem Moment klingelte sein Handy. Das Geräusch kam aus seiner Hose, die auf dem Boden lag. Er schrak zusammen; er hatte es vollkommen vergessen. Er stieg aus dem Bett und nahm es aus der Tasche. Er warf einen Blick auf den Bildschirm: Die Nummer kannte er nicht. Er überlegte, ob er drangehen sollte, ließ dann jedoch die Mailbox aktiv werden. Zwanzig Sekunden später piepte das Telefon. Es war das Signal, dass eine Nachricht auf seine Mailbox gesprochen worden war.
    Er aktivierte sie.
    »Sie haben eine neue Nachricht. Nachricht eins.«
    Die Stimme, die er hörte, kannte er. Sie klang tief und rau und hatte einen schwachen australischen Akzent.
    »Wir müssen reden, Paul. Ich weiß, was Sie gerade durchmachen, und ich kann Ihnen helfen. Sie können mir vertrauen. Ich bin in den Vereinigten Staaten. Wir müssen uns treffen, und zwar allein.«
    Paul hörte die Nachricht dreimal ab.
    Dann stellte er das Telefon aus und warf es auf das andere Bett. Er zog sein Hemd an und sagte Lilli, er würde Frühstück holen. Es war nur ein kurzer Fußweg, also ging er weiter, schlenderte umher und erforschte die örtliche Restaurantszene. Er erkundete die Gegend wieder einmal. Er brauchte ein bisschen Zeit zum Nachdenken. Um acht Uhr hatte er es aufgegeben. Er wusste, dass er Gavin treffen musste. Was blieb ihm sonst übrig?
    Er hatte Gavin einmal vertraut. Vielleicht konnte er ihm immer noch trauen.
    Paul ging in das Motel zurück, einen Beutel Donuts in der Hand.
    Er wählte die Nummer.
    »Hallo.« Es war Gavins Stimme.
    »Es gibt eine Stadt außerhalb von Chicago namens Portage«, sagte Paul. »Können Sie morgen dort sein?«
    »Ich nehme die nächste Maschine.«
    »Schreiben Sie mit.«
    Es gab eine kurze Pause. »Schießen Sie los«, sagte Gavin dann.
    »Das Restaurant heißt The Lure und liegt nicht weit von der South Shore- Zugstrecke in Portage, Indiana.«
    »Hab ich.«
    »Morgen Abend gegen sechs?«
    »Ich werde da sein. Paul …«
    Paul beendete das Gespräch und schaltete sein Handy aus.

36
    Im The Lure herrschte an diesem Mittwochabend Hochbetrieb. Kellnerinnen schoben sich mit Tabletts voller Getränke an den Gästen vorbei. Paul kannte Kneipen wie diese. Tagsüber boten sie ein Mittagsmenü für Geschäftsleute an, am Abend dagegen waren die Gäste gemischter. Einige führten ihre Freundin zum Essen aus; dann gab es College-Studenten, die hier herumhingen, und Familien, die zu Abend aßen. Paul mochte Restaurants wie diese normalerweise vor allem wegen ihrer Spezial-Burger. Heute jedoch hatte er es aus einem anderen Grund gewählt, nämlich weil es gut besucht war. Das bedeutete, es gab jede Menge Zeugen.
    Er bekam einen Tisch in der Ecke, eine Nische aus dunkelbraunem Holz unter einem Elchkopf. Es fühlte sich gut an, wieder in einem richtigen Restaurant mit einer richtigen Speisekarte zu sitzen, die man in der Hand halten konnte, statt Menüs von einem Bildschirm auszuwählen, zu dem man hochstarren musste. Er war schon in der Zeit vor Flores nicht mehr in einem richtigen Restaurant gewesen. Es schien eine Ewigkeit her zu sein, in einem anderen Leben.
    Die Kellnerin kam vorbei, und Paul bestellte ein Corona. Ein Bier würde helfen, seine Nerven zu beruhigen. Ein paar Minuten später kam sie mit dem Getränk zurück.
    »Wollen Sie auch etwas zu essen bestellen?«
    Paul überlegte, ob er etwas essen wollte, aber es war, als hätte sein Magen sich verknotet. »Einen Cheeseburger«, sagte er trotzdem aus reiner Gewohnheit.
    »Kommt sofort«, antwortete sie.
    Paul trank sein Bier und betrachtete die Eingangstür. Ein paar Minuten später, Punkt sechs, kam Gavin herein.
    Er blieb dicht am Eingang stehen und ließ seinen Blick durch den Raum wandern. Einen Moment lang saß Paul vollkommen regungslos da, versteckt zwischen den Gästen. Gavin wirkte dünner als früher. Irgendwie älter, als hätten ihn die letzten Monate um Jahre altern lassen. Paul hob den Arm und winkte.
    Gavin sah es und durchquerte den Raum.
    »Paul.« Gavin streckte die Hand aus, und Paul schüttelte sie.
    Der ältere Mann setzte sich.
    Er schwieg einen Moment, so als wollte er seine Gedanken ordnen, bevor er auf das zu sprechen kam, was er zu sagen hatte.
    Paul trank sein Bier.
    »Ich arbeite für die Leute, die nach Ihnen suchen«, begann Gavin dann schließlich. »Das möchte ich

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