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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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letzten freien Sitze.
    Einen Moment später meldete sich eine Lautsprecherstimme für den South Shore . »Zurücktreten. Der Zug fährt sofort ab. Nächster Halt Van Buren.«
    Auf dem Bahnsteig sah Paul einen Mann im Anzug vorbeigehen. Er verrenkte sich fast den Hals bei dem Versuch, in die Waggons des Zuges zu blicken. Er ging weiter, verschwand aus Pauls Blickfeld und ging zum vorderen Teil des Zugs. Der fuhr in diesem Moment mit einem Ruck an.
    Ein paar Augenblicke später tauchte der Mann wieder auf. Er stand da und starrte in die Waggons des Zuges, während sie langsam an ihm vorbeirollten.
    Paul sank so tief in seinen Sitz, wie er nur konnte. Aber er konnte sich nicht unsichtbar machen.
    Der Wagen rollte langsam weiter, und der Blick des Mannes fiel auf Paul. Er erkannte ihn. Das Gesicht des Mannes verzog sich vor Wut.
    Paul sah, dass es der Kerl war, der sich an der Tür des Matrix festgehalten und den er gegen den SUV gefahren hatte. Eine Seite seines Gesichts war rot und zerkratzt.
    Der Mann sprang auf die Tür des Zuges zu, lief nebenh er und versuchte, sie zu öffnen, aber der Zug wurde imm er schneller.
    Der Mann rannte neben ihnen her, blieb jedoch immer weiter zurück. Sein Blick richtete sich wieder auf Paul, bis er schließlich das Ende des Bahnsteigs erreicht hatte und er stehen blieb. Paul drückte sein Gesicht an das Glas der Scheibe und beobachtete ihn, bis er verschwand.
    Der Zug schaukelte beim Fahren, ein sanftes Wiegen. Die Räder ratterten leise über die Bahnschienen.
    Schließlich tauchten sie aus der Versenkung auf, und Gebäude zogen an den Fenstern vorbei. »Sie werden nicht genug Männer haben, um jede Haltestelle zu bewachen«, sagte Paul. »Je weiter wir kommen, desto größer wird das Netz, das sie auswerfen müssen, um uns zu fangen.«
    »Du glaubst, wir sind entkommen?«
    »Das werden wir erst an der ersten Haltestelle mit Sicherheit erfahren. Falls einer von ihnen den Zug besteigt, haben wir verloren.«
    Lilli legte ihren Kopf an seine Schulter. Sie unterquerten eine breite Überführung, und einen Moment lang wurde die Welt dunkel, bevor sie auf der anderen Seite wieder herauskamen.
    Der Schaffner arbeitete sich langsam bis zu ihnen vor.
    »Die Fahrkarten, bitte.«
    »Wir haben noch keine. Können wir bei Ihnen welche kaufen?«
    »Selbstverständlich. Wohin wollen Sie?«
    »Wohin fährt der Zug?«
    »Der nächste Halt nach Van Buren ist die Siebenundfünfzigste Straße.«
    »Nein, weiter.«
    »Hegewisch, Hammond, East Chicago, Ogden Dunes, Michigan City.«
    »Zweimal Ogden Dunes, bitte.«
    »Macht sechzehn Dollar.«
    Paul bezahlte bar. Der Schaffner reichte ihm das Wechselgeld und die Fahrkarten und ging dann weiter.
    »Was wird aus deinem Wagen?«, erkundigte sich Lilli schließlich.
    »Das ist im Moment meine kleinste Sorge.«
    »Van Buren.« Die männliche Stimme sprach den Namen wie ein Wort aus.
    Der Zug wurde langsamer und hielt an. Paul und Lilli starrten aus dem Fenster. Keine schwarzen SUVs , keine athletischen Männer in dunklen Anzügen.
    Die Türen des Zuges öffneten sich. Leute stiegen ein, a ber niemand wirkte verdächtig. Nach einer Minute schlos sen sich die Türen wieder.
    Paul spürte, wie Lilli langsam ausatmete. Der Zug setzte sich wieder in Bewegung.
    »Sie haben es nicht rechtzeitig hierher geschafft«, sagte Paul. »Jetzt wissen sie nicht, ob wir schon ausgestiegen sind oder nicht. Nach dieser Haltestelle wird es immer schwerer für sie.«
    Sie fuhren noch zwei Stationen weiter.
    Sie beobachteten die Gebäude. Große, hellbraune Hochhäuser, an deren Seiten Feuerleitern im Zickzack hinaufführten. Zwischen den Gebäuden konnten sie manchmal verstohlene Blicke auf den Lake Michigan werfen, bis die Schienen abbogen und die Gegend sich veränderte. Die großen Gebäude wichen kleineren Bauwerken, Mietshäusern aus roten Klinkern und Einfamilienhäusern. Der Zug rollte an einer Müllkippe vorbei. Sie sah aus wie ein Park und war mit grünem Gras bewachsen, aber für einen Park stieg sie viel zu steil an.
    Paul sah Schnapsläden und Tankstellen und später auf der anderen Seite der Geleise Überlandleitungen und hohe Industriegebäude. Der Zug fuhr an einer Kirche vorbei, deren Zwillingstürme sich in den Himmel zu bohren schienen. Es war ein riesiges dunkles Gebäude mit bunten Fenstern, die in der schrägen Sonne leuchteten.
    »Nächster Halt Hegewisch«, verkündete die Stimme aus dem Lautsprecher.
    Paul und Lilli blieben sitzen.
    Kurz darauf überquerte der

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