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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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einem Fetzen Papier notiert hatte.
    Das Telefon klingelte. Nach dem fünften Klingeln nahm jemand das Gespräch an.
    »Hallo.«
    »Man hat mir gesagt, ich soll diese Nummer anrufen.«
    »Sie sind also Gavin«, erwiderte die Stimme. »Ich habe sehr viel über Sie gehört.«
    »Dann sind Sie mir gegenüber im Vorteil.«
    »Kommen Sie, Sie müssen etwas über mich gehört haben, sonst hätten Sie nicht versucht, mich zu erreichen.«
    »Sie sind Mr. Lacefield?«
    »Der bin ich.«
    »Ich habe gehört, dass Sie kein Freund von Martial Johansson sind.«
    Der Mann am anderen Ende der Leitung lachte. »Wenn das alles ist, was Sie gehört haben, haben Sie, in Anbetracht Ihrer derzeitigen Lage, zumindest das Wichtigste gehört. Soweit ich weiß, haben Sie Informationen für mich.«
    »Mehr als nur Informationen.«
    Am anderen Ende herrschte eine lange Pause. Gavin sprach weiter. »Außer Informationen haben wir ebenfalls …«
    Lacefield unterbrach ihn. »Nicht am Telefon. Wir müssen persönlich miteinander sprechen.«
    Pause.
    »Wo?«, erkundigte sich Gavin.
    »Es gibt eine Mole an einem See. Der Ort heißt Alcove Beach. Sie finden ihn auf den entsprechenden Landkarten hier aus der Gegend.«
    Gavin hielt das Telefon ans Ohr, sprach jedoch nicht.
    »Dort ist alles offen und einsichtig. Ein öffentlicher Ort. Dort können wir reden.«
    »Wann?«
    »Morgen. Um vierzehn Uhr. Ist Paul Carlsson bei Ihnen?«
    Gavin versteifte sich. »Woher wissen Sie von Paul?«
    »Es gehört zu meinem Job, solche Dinge zu wissen. Wie Sie schon sagten, ich bin kein Freund von Martial Johansson. Also, ist Paul bei Ihnen?«
    »Ja, er ist bei mir.«
    Wieder eine lange Pause.
    »Bringen Sie ihn mit.«
    »Also gut, ich bringe ihn mit.«
    »Gut. Dann sehen wir uns bald.« Die Verbindung brach ab. Gavin legte auf.
    Dann stieg er in das Auto und schloss die Tür.
    »Und?«, wollte Paul wissen.
    »Er will sich mit uns treffen«, sagte Gavin.
    »Sie klingen nicht sonderlich erfreut darüber.« Paul wartete darauf, dass Gavin sich erklärte.
    »Er wusste von Ihnen. Irgendjemand hat bereits seine Fühler ausgestreckt.«
    »Ist das eine gute oder eine schlechte Nachricht?«, erkundigte sich Lilli.
    »Das weiß ich nicht. Aber wenigstens weiß er jetzt, dass wir es ernst meinen. Denn es ist auch für ihn eine riskante Geschichte. Wenn es nicht auch für ihn um sehr viel ginge, hätte er sich niemals bei uns gemeldet.«

39
    Am nächsten Tag erwachte Paul noch vor Sonnenaufgang. Er stellte sich hinter die Vorhänge des Hotelzimmers und blickte hinaus auf den frühmorgendlichen Verkehr. Der Himmel wurde gerade erst im Osten etwas heller, und im Halbdunkel glühten die roten Schlusslichter der Autos. Er drehte sich um und ging ins Bad, wo er sich erst mal seinen Fünftagebart abrasierte. Den starken Bartwuchs hatte er von der väterlichen Seite seiner Familie geerbt, in der die Männer so behaart waren wie Wikinger. Als Kind hatte er Fotos von Onkeln gesehen, die er nie kennengelernt hatte. Blasse Männer mit vollen, dichten Bärten. Sein Vater hatte sich nahezu jeden Tag seines Lebens rasiert. Als Paul jetzt dastand und das Rasiermesser in der Hand hielt, durchzuckte ihn der Impuls, sich auch den Kopf zu rasieren. Es war ein Impuls, der unvermittelt in ihm aufkam. Am Ende tat er es nicht, aber nur, weil er Lilli den Grund dafür hätte erklären müssen. Und auf diese Frage wusste er keine Antwort. Er hatte einmal gelesen, dass Gladiatoren sich oft vor einem Kampf die Haare abrasierten. Außerdem war es ein Zeichen von Trauer.
    Unwillkürlich schoss ihm ein Bibelvers durch den Kopf: Und Hiob erhob sich, zerriss seine Kleider, rasierte sich das Haar ab und betete.
    Nachdenklich legte er das Rasiermesser beiseite.
    Er hatte Lilli geweckt, die ihm gleich darauf in der dampfenden Duschkabine Gesellschaft leistete. Das Wasser prasselte auf sie herunter und ließ ihr stacheliges schwarzes Haar an ihrem Kopf kleben. Sie schloss die Augen und schmiegte sich fest an ihn.
    »Du bist früh auf«, sagte sie.
    »Tut mir leid, dass ich dich da hineingezogen habe.« Er umschlang sie mit den Armen.
    »Das ist nicht deine Schuld. Du hast mir die Wahl gelassen, schon vergessen? Ich habe die Entscheidung getroffen.«
    »Aber du hast nicht das hier gewählt.«
    »Du auch nicht. Du wusstest nicht, dass all das passieren würde.«
    »Trotzdem bleibt es meine Schuld. Wenn ich nicht Kontakt mit dir aufgenommen hätte …«
    »Dann hätte ich jetzt noch meinen Job. Na und? Ich gebe dir

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