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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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hindurch.
    Mit nur einem Auge hatte er kein Gefühl mehr für Tiefe. Er nahm nicht wahr, dass er im Regen stand. Obwohl der Regen auf ihn herunterprasselte, hatte er nicht den Eindruck, dass er ein Teil davon war.
    Er begriff, dass er vor all diesen Monaten in Flores das Gefühl für den Regen verloren und es bis jetzt nicht bemerkt hatte.
    Paul ging in die Station und zahlte.
    Als sie wieder unterwegs waren, fragte Gavin: »Alles in Ordnung mit Ihnen?«
    »Mir geht’s gut.«
    In Atlanta nahmen sie sich zwei Hotelzimmer am Flughafen. Die Flugzeuge landeten in einer unaufhörlichen, gestaffelten Formation und flogen dicht über das vierstöckige Hotel hinweg, in dem Paul Zimmer für eine ganze Woche gebucht hatte. Es war eine stürmische Prozession aus Blech und Aluminium, die aus dem Himmel heruntersank und mit einem schwachen Quietschen von Gummi landete.
    Sie fuhren am nächsten Morgen in aller Frühe los, verließen den Parkplatz etwa gegen zehn Uhr.
    Paul fuhr das Fenster herunter und streckte die Hand hinaus in die stickige Luft. Es war bereits heiß. Der Unterschied zu den verregneten Bergpässen hätte größer nicht sein können. Die Hitze hier in Atlanta war etwas Greifbares. Etwas, das man sofort wahrnahm, wenn man hinaustrat, eine Kraft, die einen umhüllte. Man öffnete die Wagentür, und die Hitze traf einen wie ein Gluthauch aus dem Ofen. Man begann sofort zu schwitzen.
    Sie fanden ein Münztelefon in einem heruntergekommenen Gemischtwarenladen, ein paar Straßen vom Hotel entfernt. Es sah aus, als wäre es das Letzte seiner Art.
    Gavin stieg aus und tätigte den Anruf.
    »Du hast gesagt, wir könnten ihm vertrauen«, sagte Lillivati, nachdem Gavin den Wagen verlassen hatte. »Warum genau können wir das eigentlich?«
    Paul sah zu, wie Gavin in der Sonne blinzelte und die Tasten des uralten Münztelefons drückte, das am Rand des Parkplatzes stand. Hinter ihm rollte der Straßenverkehr vorbei. Über ihnen flogen Jets. Über den Parkplatz des Gemischtwarenladens schlenderten Leute. So war Atlanta. Immer unterwegs. Paul drehte den Kopf und sah Lilli an. Sie waren auch so.
    »Er sollte mich eigentlich ausliefern«, sagte Paul.
    »Vielleicht macht er ja gerade genau das?«
    Paul schüttelte den Kopf. »Sie waren zu zweit, als er mich getroffen hat.«
    »Vielleicht gehört das ja zu ihrem Plan. Eine Möglichkeit, dich dazu zu bringen, genau dorthin zu gehen, wo sie dich haben wollen. Vielleicht verstellt er sich nur«, meinte Lillivati nachdenklich.
    »Er verstellt sich nicht.«
    »Wie kannst du dir da so sicher sein?«
    »Sie waren zu zweit, als er sich mit mir getroffen hat, und die andere Person lebt nicht mehr.«
    Sie starrte Paul an.
    »Er«, beantwortete Paul ihre unausgesprochene Frage. »Er hat abgedrückt.«
    Sie sah zum Münztelefon.
    Einen Augenblick später öffnete sich die Wagentür, und Gavin ließ sich auf den Fahrersitz fallen. Er schlug die Tür zu und ließ den Motor an.
    »Ich habe angerufen«, sagte er und legte den Rückwärtsgang ein.
    »Was hat er gesagt?«, wollte Paul wissen.
    »Nicht so voreilig. Ich habe jemanden erreicht. Die Botschaft sollte ihren Weg zu ihm finden. Jetzt müssen wir darauf warten, dass das Telefon klingelt.«
    »Das ist unsere Strategie?«, erkundigte sich Lilli.
    »Es eine Strategie zu nennen, ist vielleicht ein bisschen übertrieben«, meinte Gavin. »Aber ein Mann in Martials Position hat Feinde.«
    »Und der Feind meines Feindes …«, zitierte Paul.
    »… ist kein Freund, o nein. Lassen Sie sich da nicht täuschen. Aber er hat zumindest ein starkes Interesse daran, uns zu helfen.«
    In dieser Nacht aßen sie im IHOP direkt außerhalb der Stadt. Lilli wartete bis zum zweiten Kaffee, bevor sie das Telefonat ansprach.
    »Also, wer ist es genau, auf dessen Anruf wir warten?«
    »Ein Kongressabgeordneter, den er namentlich erwähnt hat. Lacefield.«
    »Haben Sie ihn schon einmal getroffen?«
    »Nein. Aber sein Name ist gefallen. Man sagte, er würde gegen Axiom ermitteln, also dachte ich mir, er wäre die ri chtige Person, um sich an ihn zu wenden. Ich habe es vers ucht. Und jetzt warten wir darauf, ob er darauf reagiert.«
    »Und wie lautet das Endziel?«
    »Bloßstellung«, antwortete Gavin. »Völlige Bloßstellung. Das ist der einzige Weg, wie wir aus alldem herauskommen. Wir geben Lacefield alles. Den Knochen. Alles, was ich erfahren habe. Alle geheimen Experimente. Das kann ich ihm bieten.«
    »Experimente?«
    Gavin nickte.
    »Wie soll uns das

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