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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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abschnallen.«
    Der Jeep schlug gegen einen weiteren Felsen, und das Me tall glitt knirschend über den Stein. Dann tauschte der Himmel seinen Platz mit dem Wasser, und alles wurde dunkel .
    Das Wasser strömte durch die zerschmetterten Scheiben. Paul schnappte kurz nach Luft, bevor der Fluss ihn auf den Rücksitz presste.
    Sein Kopf schlug gegen etwas Spitzes, und plötzlich hing er kopfüber unter Wasser, während sich sein Gesicht in das Dach des Jeeps drückte. Der Fluss presste sich wie eine kalte Faust in seinen Rücken, hielt ihn unten. Der Lärm war ohrenbetäubend; zerfetzendes Metall, zerberstendes Glas, das Kratzen von Stein auf Stahl unmittelbar unter seiner Wange, als das Auto von der Strömung über das steinige Flussbett gezogen wurde. Dann drehte sich der Jeep erneut, so heftig, dass die Hintertür aufflog und aus ihren Angeln gerissen wurde. Paul war plötzlich draußen und paddelte mit seinen Armen im Wasser.
    Er sog tief die Luft in seine Lunge und versuchte, über Wasser zu bleiben.
    Hinter ihnen knallten Gewehrschüsse, und Kugeln zischten über den Fluss. Paul duckte sich unter Wasser. Er tauchte tief, ließ sich vom kalten Fluss davontragen. Seine Schulter schlug unter Wasser gegen einen Felsbrocken. Vor Schmerz atmete er aus, presste alle Luft aus seiner Lunge. Er tauchte wieder auf und holte keuchend Atem. Wieder knallten Schüsse, diesmal jedoch von weiter weg. Irgendwo hinter sich hörte er, wie der Jeep gegen einen Felsen krachte. Aber die kalte Faust des Flusses riss ihn weiter vorwärts.
    Dann sah er, wie etwa vier Meter vor ihm James im Wasser paddelte.
    »James!«
    »Hier!«, antwortete der andere Mann. James hustete und schlug klatschend auf das Wasser.
    Einen Moment später schrie Margaret hinter ihm: »Paul!« Der Jeep war unmittelbar hinter ihnen, drehte sich in dem schäumenden Wasser. Ein Rammbock, bereit, alles zu zerschmettern, was sich ihm in den Weg stellte.
    »Haltet euch seitlich davon!«, schrie Paul. »Lasst euch mit der Strömung treiben.«
    Hinter Margaret prallte der Jeep gegen einen Felsbrocken, drehte sich um und verkeilte sich quer zur Strömung. Tosendes Wasser strömte über den Wagen hinweg und drückte ihn tiefer hinunter. Margaret paddelte hastig davon weg.
    P aul streckte die Füße vor sich aus, um sich von den Fe lsen abzustoßen. Dann hörte er vor sich etwas, ein Geräusch, das er kannte: das Brausen eines Wasserfalls! Die Strömung wurde reißender.
    »Gütiger Himmel!«, schrie James.
    Für viel mehr war keine Zeit. Der Mann wurde von einer Stromschnelle mitgerissen und verschwand über einen Vorsprung unter Wasser. Dahinter konnte es einen Meter in die Tiefe gehen – oder hundert.
    »Pass auf!«, schrie Paul Margaret hinter sich zu. Dann holte er tief Luft, und der Fluss riss ihn über die Kante.
    Er hatte nicht das Gefühl zu fallen, sondern nur, dass der Fluss ihn fest gepackt hatte.
    Hart schlug er auf der Wasseroberfläche auf, wurde in die Tiefe hinabgezogen, wirbelte kopfüber durch das Wasser. Mit heftigen Tritten schwamm er hinauf zur Oberfläche, durchbrach sie und holte tief Luft. Die Strömung trieb ihn weiter.
    Auf den nächsten hundert Metern wurde der Fluss flacher. Zweige von Bäumen senkten sich tief über die Oberfläche wie ein breiter grüner Vorhang. Die Kraft der Stromschnellen ließ rasch nach.
    Sie schleppten sich etliche Meilen flussabwärts aus den schlammigen Fluten, dorthin, wo eine Brücke über den Fluss führte. Es war das erste Zeichen von Zivilisation, das sie sahen, seit sie das Lager verlassen hatten. Sie blieben lange auf dem steinigen Ufer liegen und versuchten einfach nur, zu Atem zu kommen. Als sie wieder stehen konnten, folgten sie der gewundenen Landstraße zu einem Ort namens Rea. Von dort aus nahmen sie einen Bus. Margaret hatte Geld dabei.
    Sie sagten kein Wort, bis sie in Bajawa ankamen.
    »Glaubst du, dass es den anderen gut geht?«, fragte Margaret mit zitternder Stimme.
    »Ich glaube nicht, dass sie darauf aus waren, den Arbeitern etwas anzutun. Sie waren nur scharf auf die Knochen.«
    »Sie haben immerhin auf uns geschossen.«
    »Weil sie annahmen, wir hätten etwas, das sie haben wollen. Sie haben auf die Reifen geschossen.«
    »Nein«, widersprach sie. »Das haben sie nicht.«
    Sie verbrachten drei Nächte in einem Hotelzimmer. Sie verboten James, es zu verlassen. Sein rotes Haar war wie ein riesiges Leuchtfeuer, das jeder sehen konnte, der Augen hatte, und über das jeder reden konnte, der eine Stimme

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