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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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»Hat Gavin Ihnen jemals gesagt, was dieser Ort vorher gewesen ist?«
    »Bevor er eine Höhle war, meinen Sie?«
    James lächelte nachsichtig. »Als er schon eine Höhle war, aber bevor hier gegraben wurde.«
    »Nein.«
    »Sie haben sie als Schule benutzt.«
    »Diese Höhle?«
    James nickte. »Vater Theodor hat die einheimischen Kinder des Dorfes hier unterrichtet, bevor er angefangen hat zu graben.«
    Paul warf einen Blick in die Grube. »Nun, es ist immer noch ein Ort des Lernens.«
    Der nächste Morgen begann mit einem Wolkenbruch. Das Ausgrabungsteam hockte in den Zelten oder unter dem improvisierten Regenschutz in der Nähe des Lagerfeuers. Nur James trotzte dem Regen und marschierte in den Dschungel. Paul sah ihn im Dickicht verschwinden.
    Graue Wolken verdeckten den Berg. Die Leute an den Sieben kochten sich starken Kaffee und kauten Betelnüsse.
    Gavin fand Paul in seinem Zelt. Er steckte seinen zerzausten Kopf durch die Zeltplane. »Ich muss noch einmal nach Ruteng.«
    »Schon wieder?«
    »Es gibt ein Problem«, erwiderte Gavin. »Ich habe besorgniserregende Nachrichten bekommen. Soll ich die Proben mitnehmen?«
    Paul schüttelte den Kopf. »Das geht nicht. Es gibt klare Vorschriften, wer diese Proben wann bekommt.«
    »Wo sind sie jetzt?«
    Paul klopfte auf die Tasche seiner Cargohose.
    Gavin schien einen Moment darüber nachzudenken. »Wenn Sie diese Proben zurückbringen, was passiert dann?«
    »Ich gebe sie an Wissenschaftler weiter, die sie analysieren.«
    »Sie analysieren die Proben nicht selbst?«
    Paul schüttelte den Kopf. »Ich nehme sie nur. Ich kann zwar bei den eigentlichen Tests helfen, aber dafür gibt es klare Regeln. Ich teste die ganze Zeit Tier- DNA , und die Ausrüstung ist auch dieselbe, aber das Genus Homo zu testen verlangt eine Lizenz und Aufsicht.«
    »Also gut, Mann, ich bin morgen wieder da.« Paul folgte Gavin zum Jeep. Dort gab der ihm überraschenderweise das Satellitentelefon. »Falls etwas passiert, während ich weg bin.«
    »Glauben Sie, dass etwas passieren wird?«
    »Nein«, antwortete Gavin. Und fuhr dann nach einer kleinen Pause fort: »Ich weiß es nicht.«
    Paul wog das Satellitentelefon in der Hand, ein dunkler Plastikblock von der Größe eines Schuhs. Irgendetwas hatte sich verändert. Das sah er im Gesicht des älteren Mannes. Er überlegte, ob er nachfragen sollte, unterließ es jedoch.
    Gavin stieg in den Jeep und fuhr davon. Paul sah dem Fahrzeug nach, als es sich den schlammigen Weg in Richtung Stadt hinaufmühte.
    Eine Stunde später hatte der Regen aufgehört, und James war von seiner Expedition in den nassen Dschungel zurückgekehrt, übers ganze Gesicht lächelnd. Er war zwar vollkommen mit Schlamm bedeckt, als er ins Lager kam, ansonsten jedoch war ihm nichts passiert.
    »Sehen Sie sich das mal an«, sagte James und hielt Paul etwas hin.
    »Was ist das?«
    »Eine halb aufgefressene Monitorechse.« Er strahlte förmlich. »Eine Spezies, die nur hier gefunden wird.«
    »Halb gefressen? Also wirklich, ich hätte gern mein Mittagessen mit Ihnen geteilt.«
    Das Lächeln verstärkte sich. »Ich hätte schon ziemlich hungrig sein müssen, um in diese Art von Fleisch zu beißen. Ein paar Bissen, und das wäre dann wahrscheinlich meine letzte Mahlzeit gewesen. In diesen Dingern sind jede Menge üble Bakterien, angefangen in ihren Mäulern. So töten sie ihre Beute, wussten Sie das? Sie beißen zu und folgen dem gebissenen Tier. Manchmal tagelang. Irgendwann erledigen die Bakterien ihre Arbeit, und sie schnappen sich die Beute.«
    Paul sah jetzt, dass James einen Fuß mit Krallen in seiner sommersprossigen Hand hielt. Er hatte etwa die Größe einer Bernhardinerpfote.
    »Das ist eine ziemlich große Echse.«
    »Aber nein.« Er schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Das hier war ein Jungtier. Ausgewachsen sind sie erheblich größer.«
    »Wie groß?«
    »Groß genug, dass man sich Sorgen machen muss. Mutter Natur benimmt sich auf dieser Seite der Wallace-Linie ziemlich seltsam.«
    »Sieht so aus.«
    »Es ist nicht nur so, dass die meisten Spezies auf dieser Seite der Linie nirgendwo sonst gefunden werden, sondern sehr viele von ihnen sind nicht einmal annähernd mit irgendetwas anderem verwandt. Es ist fast so, als hätte Gott von vorn angefangen, um alle Nischen zu füllen.«
    James holte aus und schleuderte die Echsenklaue in den Dschungel. »Ich würde es sehr gern für meine Sammlung aufbewahren, aber ich habe keine Möglichkeit, das Gewebe zu konservieren, bis

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