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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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jetzt?«
    »Das hängt von Ihnen ab.« Der Mann im Anzug lächelte. »Ich bin im Namen gewisser einflussreicher Kreise hier, die daran interessiert sind, diese Angelegenheit diskret zu erledigen.«
    »Diskret?«
    »Ja.«
    »Wo ist Margaret? Und Gavin McMaster?«
    »Sie wurden heute Morgen in zwei verschiedene Maschinen nach Australien gesetzt.«
    »Ich glaube Ihnen nicht.«
    »Was Sie glauben oder nicht glauben, spielt für mich keine Rolle. Ich beantworte nur Ihre Fragen.«
    »Was ist mit den Knochen?«
    »Sie wurden selbstverständlich konfisziert, um sie sicher zu verwahren. Die Indonesier haben die Ausgrabungsstätte geschlossen.«
    »Mit welcher Begründung?«
    »Immerhin ist es ihre Höhle.«
    »Was ist mit meinen DNA -Proben aus dem Hotelzimmer, in den Lozenges?«
    »Sie wurden ebenfalls konfisziert und anschließend vernichtet.«
    Paul blieb ruhig im Bett sitzen. Er sah den Mann an, stellte sich seinen Schädel unter den dünnen Hautschichten vor. Er wusste, dass all seine Knochen glatt und dünn sein würden, kaum Markierungen von Muskelverbindungen aufweisen würden. Ein perfektes, graziles Skelett.
    »Wie sind Sie auf die Straße gekommen?«, erkundigte sich der Mann jetzt.
    »Ich bin hinuntergegangen.«
    »Und wieso nackt?«
    »Ich war der Meinung, das könnte meine Chancen vergrößern.«
    »Erklären Sie das.«
    »Ich wusste, was sie wollten«, sagte Paul. »Und ich blutete sehr stark. Nacktheit war der einfachste Weg, ihnen zu zeigen, dass ich nicht bewaffnet war und folglich die Proben nicht bei mir hatte. Mir war klar, dass man mich verfolgen würde.«
    »Es war sehr klug von Ihnen, Mister Carlsson, diese Proben im Hotelzimmer zu lassen.« Der Mann im Anzug stand auf, offenbar von Pauls Antworten zufriedengestellt. »Sie haben sich also gedacht, es wäre besser, ihnen die Proben einfach zu überlassen?«
    »Ja«, sagte Paul.
    Der Mann verabschiedete sich mit einem Nicken, drehte sich um, verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    »Die meisten jedenfalls«, murmelte Paul, als er gegangen war.
    Auf dem Weg zum Flughafen befahl Paul dem Taxifahrer anzuhalten. Er zahlte den Fahrpreis und stieg aus. Dann fuhr er mit einem Bus nach Bengali und von dort mit einem Taxi nach Rea.
    In Rea stieg er in einen Bus, und während der Fahrt rief er ganz unvermittelt: »Halt!«
    Der Fahrer bremste. »Entschuldigen Sie bitte«, erklärte Paul. »Ich habe etwas vergessen.« Er stieg aus dem Bus aus und ging zu Fuß zurück in die Stadt, wobei er nach einem Verfolger Ausschau hielt. Aber er sah niemanden, auch keinen Wagen, der ihm folgte.
    Sobald er die Stadt erreicht hatte, ging er in eine ganz bestimmte der kleinen Seitenstraßen. Er fand ihn sofort: den Blumentopf mit dieser merkwürdig pinkfarbenen Pflanze. Der Blumentopf, dessen Aussehen und Standort er sich genau eingeprägt hatte, als er blutüberströmt aus dem Hotelzimmer gekommen war. Er machte Anstalten, die Erde aus dem Topf zu kratzen.
    Eine alte Frau schrie ihn an, während sie aus ihrem Haus kam. Er hielt ihr Geld hin. »Für die Pflanze«, sagte er. »Ich liebe Blumen.« Sie verstand vielleicht kein Englisch, aber sie verstand die Bedeutung von Geld.
    Er ging weiter, den Topf mit der Pflanze unter den Arm geklemmt. James hatte in vielen Dingen recht gehabt. In einigen aber hatte er sich geirrt. Es waren keine hundert Adams, nein.
    Nur zwei.
    Und beide von der Australoiden-Schöpfung, als kämen sie aus einer Parallelwelt.
    Aber warum sollte Gott zwei Adams erschaffen? Darüber hatte Paul nachgedacht. Er war zu dem Schluss gekommen, dass Er es gar nicht getan hatte.
    Zwei Adams.
    Zwei Götter.
    Einen auf jeder Seite der Wallace-Linie.
    Paul stellte sich vor, dass es als eine Art Wettkampf begonnen haben könnte. Eine Linie im Sand; dann das Warten darauf, wessen Schöpfung am Ende dominierte.
    Paul konnte die Last verstehen, die Abraham auf den Schultern gefühlt haben musste, als er Zeuge wurde, wie eine Religion geboren wurde.
    Während Paul weiter durch die Straßen schlenderte, wühlte er mit den Fingern tiefer in der Erde des Blumentopfes. Schließlich fand er den Lozenge und zog ihn heraus. Es war eine Probe, die kein Auswertungsteam jemals in die Finger bekommen würde. Dafür würde er sorgen.
    Er schob sich die letzte verbliebene DNA -Probe der Knochen von Flores in die Tasche.
    Dann kam er an einer Frau vorbei, die in einem Türrahmen stand, einer alten Frau mit wunderschönen Zähnen, Zähne, von denen Zahnärzte träumen mochten.

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