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Gottes Gehirn

Gottes Gehirn

Titel: Gottes Gehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Johler , Olaf-Axel Burow
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ihr rütteln. In der Mitte hatte sie eine kleine Naht. Offenbar ging sie nach beiden Seiten hin auf. Jane versuchte, sie auseinander zu schieben, aber sie bewegte sich nicht. Keinen Millimeter. Ratlos sah Jane Troller und Rubinowitz an. „Was machen wir?“
Troller wollte gerade etwas antworten, als aus einem verborgenen Lautsprecher eine Stimme kam.
„Schön, dass Sie meine Einladung doch noch angenommen haben“, sagte die Stimme. „Ich bin leider so beschäftigt, dass ich Sie nicht abholen kann. Die Tür wird sich gleich automatisch öffnen. Gegenüber dem Eingang gibt es zwei Fahrstühle. Nehmen Sie den linken und drücken Sie auf U2.“
     

SYNTOPOS
    Fast geräuschlos öffnete sich ein Spalt in der Tür, gerade so weit, dass ein Mensch hindurchpasste. Jane schob sich zuerst durch. Troller und Rubinowitz folgten. Kaum hatte Jane den ersten Schritt durch die Tür gemacht, ging offenbar durch einen Bewegungsmelder das Licht an. Sie standen in einer Art Eingangshalle, die zugleich auch als Garage diente. Zwei Autos standen rechts von ihnen in markierten Parkhäfen, ein Jeep und ein Lamborghini.
    In der Mitte der Halle war in den Boden ein sternförmiges Mosaik eingelassen. Geradeaus waren zwei Aufzüge. Die Tür des linken Aufzugs war geöffnet. Sowie sie durch die Tür getreten waren, schloss sie sich hinter ihnen. Troller drückte auf den Knopf, auf dem U2 stand, und der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung. Er fuhr langsam nach unten. Als sie unten ankamen und die Fahrstuhltür öffnen wollten, reagierte sie nicht, sodass sie jetzt in dieser Stahlkammer gefangen waren. Für Bruchteile von Sekunden hatte Troller Angst, Blake hätte sie in diese Zelle gelockt, um sie darin bis an ihr Lebensende schmoren zu lassen, aber schon hörte er wieder Blakes Stimme aus einem Lautsprecher: „Sie haben eine Waffe, Miss Anderson, würde Sie die bitte durch die Klappe werfen, die sich zu Ihrer Rechten befindet.“
    „Oh, shit“, sagte Jane, „an die hatte ich gar nicht gedacht.“ Sie zog den Damenrevolver aus der Innentasche ihrer Lederjacke und warf ihn durch die Klappe.
    Kaum hatte sie das getan, öffnete sich die Stahlwand hinter ihnen. „Habt ihr hier eine Tür gesehen?“, fragte Jane. „Da war doch gar keine Tür.“
    „Kommen Sie“, sagte die Stimme.
Sie befanden sich nun in einem kreisrunden Raum, der wie eine unterirdische Kommandozentrale oder wie der Controlling Room einer Raketenbasis wirkte. An den Wänden flimmerten Hunderte von Monitoren in mehreren Reihen übereinander, darunter befanden sich Schaltpulte mit unzähligen Reglern. Über die Monitore liefen fortlaufend Buchstaben- und Zahlenkombinationen, die Troller an den HTML-Code des Internet erinnerten. Auf einigen waren auch die Bilder der Überwachungskameras zu sehen, und dort hinten sah man die Cessna einsam auf dem Flugfeld stehen.
    In der Mitte des Raumes befand sich ein Podest mit verschiedenen Apparaturen. Darüber eine silberne Kugel von ungefähr zwei Metern Durchmesser. Darüber wiederum ein Gerät, das Tausende, ja, Zehntausende oder gar Millionen von feinsten verschiedenfarbigen Lichtstrahlen, vermutlich Laserstrahlen, auf die Kugel sandte.
    „Sie hätten mein Rückreiseangebot besser annehmen sollen“, sagte Blake, der plötzlich hinter der Kugel aufgetaucht war. Er trug einen leichten graublauen Anzug, ähnlich dem, den er vor zwei Wochen in seinem Institut getragen hatte. „Ich habe Sie gewarnt. In New Orleans, in Chicago. Ich wollte Sie wirklich nicht in die Sache verwickelt sehen. Aber Sie haben sich ja nicht abschrecken lassen und sind dadurch, ob Sie es wollen oder nicht, zu meinen Mitarbeitern geworden.“
    „Inwiefern?“, fragte Jane.
„Und ganz besonders freue ich mich über Ihren Besuch“, sagte Blake zu Rubinowitz. „Es ist wirklich sehr zuvorkommend von Ihnen, mich hier zu besuchen.“
Seltsam, wie er das Wort zuvorkommend betont, dachte Troller.
„Durch diese auch für mich überraschende Wendung“, fuhr Blake fort, „habe ich zum ersten Mal die Gelegenheit, eine der Schlüsselfiguren persönlich in mein Projekt einzuweihen.“
Er machte eine Handbewegung in Richtung auf die silberne Kugel. „Glauben Sie mir, es ist mir nicht leicht gefallen. Die Arbeit hat mich entsetzlich einsam gemacht. Ich hätte nur allzu gern ein Team von gleichwertigen Partnern gehabt, die hinter dieser Sache stehen. Aber andererseits, wenn ich es gehabt hätte, dann wäre dieses Projekt wohl gar nicht zustande gekommen. Sie wissen das,

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