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Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Becker
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Annahme richtig, war dieser Ort also bereits eine Ruine?«
    »Aber ja«, bestätigte Angela. »Die Burg war damals bereits mehr als ein halbes Jahrtausend verlassen.«
    »Und du glaubst, das könnte der Ort sein, auf den die Inschriften hindeuten? Ich meine, du hältst diesen Ort als Versteck für wahrscheinlicher als den Hiskija-Tunnel oder irgendeinen anderen Platz auf dem Tempelberg?«
    »Allerdings.« Angela sah ihn entschuldigend an. »Im Nachhinein hätte ich die Sache wohl etwas besser durchdenken sollen. Und ich hätte auf jeden Fall überprüfen müssen, welche Forschungen und Arbeiten in der Vergangenheit im Hiskija-Tunnel durchgeführt wurden. Außerdem, wie du ja bereits ganz richtig gesagt hast, ist es ausgesprochen unwahrscheinlich, dass angesichts all der Aktivitäten am und im Tempelberg während all der Jahrhunderte so etwas wie die Silberne Schriftrolle unbemerkt geblieben wäre.«
    »Was ist denn mit Megiddo? Haben dort nicht auch Scharen von Archäologen jeden einzelnen Stein umgedreht?« Bronson klang skeptisch.
    »Eigenartigerweise nicht. Natürlich wurde die Ruine untersucht, aber nicht so oft oder so ausgiebig, wie man angesichts ihrer Geschichte erwarten könnte. Bis zum Jahr 1903 hat sogar praktisch niemand dort Ausgrabungen gemacht. Dann kam ein Mann namens Gottlieb Schuhmacher mit einer Expedition, die von der Deutschen Gesellschaft für Orientalische Forschung finanziert wurde. Zwanzig Jahre später hat John D. Rockefeller eine archäologische Expedition finanziert, die vom Orientalischen Institut der Universität von Chicago durchgeführt wurde. Sie hat bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs hier geforscht.«
    »Moment mal, das heißt, sie haben ganze sechzehn Jahre lang dort herumgebuddelt«, erklärte Bronson. »Da kann doch kein Stein auf dem anderen geblieben sein.«
    »Es war eine sehr lange Ausgrabung, das stimmt, aber Megiddo ist einfach riesig. Wie ich schon sagte, der Stadthügel selbst erstreckt sich über fünfzehn Morgen Land, und die meisten archäologischen Ausgrabungen konzentrierten sich auf ein relativ kleines Gebiet. Außerdem gingen die Arbeiten in die Tiefe und nicht in die Breite, wie das bei Archäologen üblich ist. Denn die verschiedenen Schichten, die sie durchgraben, repräsentieren die verschiedenen Zivilisationen, die an einem Ort gelebt haben. Und genau so hat das Team aus Chicago es auch gemacht.
    Seit damals ist in Megiddo nicht viel passiert. Ein israelischer Archäologe namens Yigael Yadin hat Anfang der sechziger Jahre ein bisschen hier gearbeitet, und seitdem gab es jedes Jahr Ausgrabungen. Sie wurden von der Megiddo-Expedition finanziert, die ihren Sitz an der Universität in Tel Aviv hat.«
    »Das klingt immer noch nach ziemlich viel Aktivität«, meinte Bronson zweifelnd.
    »Möglich«, räumte Angela ein. »Aber der entscheidende Punkt ist, dass die ganze Welt wüsste, wenn irgendeine dieser Expeditionen die Silberne Schriftrolle gefunden hätte. Und vergiss nicht, keiner dieser Archäologen hat nach so etwas wie einem vergrabenen Schatz gesucht. Sie wollten einfach nur die Geschichte dieser Stätte erforschen. Wir wollen das nicht. Wir fahren dorthin, um nach einem sehr speziellen Objekt zu suchen, und das zudem an einem sehr speziellen Platz.«
    »Also gibt es eine Zisterne irgendwo auf dem Berg?«, spekulierte Bronson.
    »Nein, es gibt keine«, erwiderte Angela lächelnd, »und das ist auch sehr gut so. Eine Zisterne ist ein Ort, an dem man Wasser speichert, bei Brunnen oder Quellen dagegen kommt das Wasser aus der Erde. Als wir die Übersetzung der Inschrift mit dem Online-Lexikon überprüft haben, bot es für das aramäische Wort, das ich mit ›Zisterne‹ übersetzt habe, das Wort ›Brunnen‹ an, weil es treffender wäre. Und in Har Megiddo gibt es einen Brunnen, keine Zisterne. Was ein weiterer Hinweis darauf ist, dass wir auf dem richtigen Weg sind.«
    »Also gut«, sagte Bronson. »Wir haben keine Zeit zu verlieren. Ich gehe rüber und packe meine Sachen zusammen. Wir können die beste Route ausarbeiten, wenn wir unterwegs nach Norden sind.« Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »In fünf Minuten?«

68
    »Sie sind im dritten Stock«, murmelte Hoxton, als er den Rufknopf für den Aufzug drückte. »Sie haben angrenzende Zimmer, 305 und 307. Das werden wir schnell erledigt haben.«
    Die beiden Männer traten aus dem Aufzug und gingen den schmalen Flur entlang. Vor Nummer 305 blieben sie stehen. Hoxton beugte sich vor und legte sein

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